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Kevin > 12.07.2021, 14:52:37
Yaouoay > 12.07.2021, 15:42:03
(12.07.2021, 14:52:37)Kevin schrieb: Ja, also die hatte ich natürlich im Kopf, allerdings würde ich Interjektionen nicht zur Fragestellung zählen, weil die Klasse ziemlich offen ist und sie nicht direkt als gleichwertiges Lexem zählen würden, das sich den gleichen Regeln untersetzt wie andere Lexeme, während sich "eh" in "Das habe ich eh gemacht." als Partikel als vollständiges Lexem verhält. Ich kenne aber kein anderes Lexem, das nur aus einem Phonem besteht.
Yaouoay > 21.07.2021, 15:09:40
PeterSilie > 21.07.2021, 16:18:00
Kevin > 21.07.2021, 16:38:49
weev > 21.07.2021, 17:19:06
Kevin > 21.07.2021, 17:36:37
Yaouoay > 21.07.2021, 18:50:41
PeterSilie schrieb:Ich würde das ganz normal als Akronym auffassen.
Kevin schrieb:Ich wusste den Begriff mal, aber das hilft dir jetzt auch nicht. :P Das ist ja ein Initialismus, der orthografisch nicht mehr als solcher behandelt wird, sondern als Lemma "normalisiert" wird, als sei es kein Initialismus mehr. Verbalisierung finde ich dafür auch unglücklich oder ungeeignet, Ausschreibung ist hier etwas doppeldeutig und beschreibt es auch nicht knackig.
Hier wird es einmal "vocalized word" genannt.
Hier wird es "phonetic pronunciation" genannt, was eigentlich ja Quatsch ist. Die gleiche Phrase wird bei vielen Wörterbucheinträgen benutzt.
Man könnte es sicher "phonetische Schreibung" nennen, aber das ist super unterspezifiert und kann vieles andere bedeuten. Vielleicht "phonetische Ausschreibung, phonetische Lemmafizierung" oder sonst was? Oder "phonetische (Orthographie-/Schreib-)Normalisierung", wenn man Akronyme als orthographische Sonderfälle auffasst?
Lexikalisierung würde ich es auch nicht nennen. Sowas läge bei SMS vor, wo hinter einem Akronym die lange Form nicht mehr bekannt ist, und die Kurzform somit als Lexem Eingang findet. In einer anderen Lesart würde man bei "enby" nur den Vorgang, dass die vokalisierte Lemma-Form <enby> zum Lexem wird, als Lexikalisierung bezeichnen, nicht die Form aber selbst.
Zitat:Ähnlich wäre ja "okey" statt "OK", aber das Internet ist überfüllt mit den zig Etymologietheorien, dass ich nichts finde, ob "okey" auch so eine orthographische Vokalisierung ist.
janwo > 22.07.2021, 12:38:48
(21.07.2021, 18:50:41)Yaouoay schrieb: Ich werde einfach im Text anmerken, dass "Verbalisierung" nicht ganz passt, außer es findet sich noch ein etablierter Terminus.
LG
Yaouoay
Yaouoay > 22.07.2021, 14:18:46
(22.07.2021, 12:38:48)janwo schrieb:(21.07.2021, 18:50:41)Yaouoay schrieb: Ich werde einfach im Text anmerken, dass "Verbalisierung" nicht ganz passt, außer es findet sich noch ein etablierter Terminus.
LG
Yaouoay
"Verbalisierung" hat hier nichts mit "Verb" ("Tuwort") zu tun, sondern meint so etwas wie "Verwortung". Und das trifft es doch. Gut, man könnte das auch "(Re)-Lexikalisierung" nennen, wenn man mag.
janwo > 22.07.2021, 15:40:40
Kevin > 22.07.2021, 16:36:13
Yaouoay > 23.07.2021, 00:06:51
Kevin schrieb:Vielleicht ist aber das Wort "vocalized word" gar nicht so schlecht, und dann Vokalisierung. Im Grunde handelt es sich ja in der Tat wirklich um das Hinzufügen von Vokalen, um aus einen konsonantischen Akronym ein Wort zu machen, das den phonotaktischen Regeln des Englischen folgt.
Zitat:Oder man belässt es beim englischen Fachbegriff, also sowas wie "phonetic respelling", oder "pronunciation spelling". Eindeutschen könnte man das ja auch als "Aussprachschreibung".
janwo > 23.07.2021, 08:03:40