Fragen kunterbunt, die einzeln keinen Thread wert sind

Zitat:Wird der Terminus "Vokalisierung" nicht in Bezug auf das Hinzufügen von Vokalen zu den Konsonantenzeichen in Abjads verwendet? Wäre schon etwas gewagt, das hier zu benutzen, auch wenn es gut passen würde.

Ja, dafür wird er benutzt. Aber manche Wörterbucheinträge für "enby" beschreiben es als "vocalized word" und ich finde es gar nicht unpassend und sehr analog. Akronyme sind ja auch konsonantische Schreibungen für eigentliche Vokal+Konsonant-Aussprachen. Die nicht geschriebenen Vokale orthographisch hinzuzufügen, ist im Grunde das gleiche wie eine Vokalisierungsschreibung.

(23.07.2021, 14:27:27)Kevin schrieb:

Zitat:Wird der Terminus "Vokalisierung" nicht in Bezug auf das Hinzufügen von Vokalen zu den Konsonantenzeichen in Abjads verwendet? Wäre schon etwas gewagt, das hier zu benutzen, auch wenn es gut passen würde.

Ja, dafür wird er benutzt. Aber manche Wörterbucheinträge für "enby" beschreiben es als "vocalized word" und ich finde es gar nicht unpassend und sehr analog. Akronyme sind ja auch konsonantische Schreibungen für eigentliche Vokal+Konsonant-Aussprachen. Die nicht geschriebenen Vokale orthographisch hinzuzufügen, ist im Grunde das gleiche wie eine Vokalisierungsschreibung.

Hmm, gut. Dann schlage ich neben "Ausspracheschreibung" mal auch "Vokalisierung" vor. Vielen Dank! (:

Man könnte mal schauen, ob man in folgendem Buch einen passenden Begriff findet: https://www.degruyter.com/document/doi/1...54692/html (Ich kann es leider zur Zeit nicht einsehen).

Mehr Beispiele wären auch interessant. Für's Deutschen fallen mir gerade nur Eigennamen bzw. Hypokoristika ein: El-De-Haus, Effzeh, etc. Hape und KaDeWe sine Grenzfälle zum Silben(kurz)wort, da die "orthographisch-ikonische" Schreibung gleichzeitig den jeweils ersten Silben entspricht. Für's Englische fällt mir außer dem schon genannten (und nicht ganz eindeutigen) okay sowie Eigennamen nichts ein.

(24.07.2021, 01:07:25)thf schrieb: Man könnte mal schauen, ob man in folgendem Buch einen passenden Begriff findet: https://www.degruyter.com/document/doi/1...54692/html (Ich kann es leider zur Zeit nicht einsehen).

Mehr Beispiele wären auch interessant. Für's Deutschen fallen mir gerade nur Eigennamen bzw. Hypokoristika ein: El-De-Haus, Effzeh, etc. Hape und KaDeWe sine Grenzfälle zum Silben(kurz)wort, da die "orthographisch-ikonische" Schreibung gleichzeitig den jeweils ersten Silben entspricht. Für's Englische fällt mir außer dem schon genannten (und nicht ganz eindeutigen) okay sowie Eigennamen nichts ein.

Vielen Dank für den Hinweis! (:

Ich hab zurzeit leider nicht die Kapazität, das Buch durchzugehen. 
(Hab schon viel zu viel Energie in die Recherche nach einem passenden Begriff investiert. )
Deine Beispiele sind aber interessant. Das Phänomen ist verbreiteter, als ich anfangs angenommen hatte.
Ich habe jetzt "Ausspracheschreibung" und "Vokalisierung" vorgeschlagen. Das sollte genügen.

LG
Yaouoay

Hallo, ich habe eine kurze Frage zum Genitiv.

Heißt es
"nach dem Vorbild der Twain-Figur des Tom Sawyer"
oder
"nach dem Vorbild der Twain-Figur des Tom Sawyers"
oder sogar (wegen des engl. Namens)
"nach dem Vorbild der Twain-Figur des Tom Sawyer's"

Ich weiß, dass man normalerweise an Namen einfach ein -s anhängt, aber hier fühlt es sich irgendwie falsch an...

Da habe ich nur gegoogelt.
Hier ein Vorschlag:

Anders sieht es bei Worten aus, die ohne Artikel daherkommen – so wie Namen: "Das Gesamtwerk Goethes war und ist von immenser Bedeutung für die Entwicklung der deutschen Literatur." – Hier wird der Genitiv allein durch das angehängte s ausgedrückt. Alternativ könnte man auch "Das Gesamtwerk des Goethe [...]" schreiben. Das klingt umständlich, ist aber legitim. Ein Genitiv-s wird bei Personennamen im Regelfall als falsch angesehen, wenn sie bereits durch den Artikel in den Genitiv gesetzt wurden.

https://www.dashoefer.de/newsletter/arti...amen_.html

Hier ist auch nochmal ein längerer Artikel zu möglichen, nach Duden erlaubten Fällen der Auslassung des Genitiv-s'. https://grammis.ids-mannheim.de/korpusgrammatik/5052

Zum Apostroph sagt der Duden folgendes: https://www.duden.de/sprachwissen/rechts...stroph#D16

Im Grunde ist der Apostroph noch relativ verpöhnt vor der Genitiv-s-Endung, standardgemäß wird er nur hinter einer "ohnehinnigen" /s/-Endung vom Nomen gesetzt, weil ein weiteres "s" ausfällt. Die Schreibung mit Apostroph vor der Genitiv-Endung ist größtenteils englisch inspiriert. Nach dem Duden dürftest du ihn quasi setzen, um die Grundform "Tom Sawyer" deutlich zu machen und zu erhalten. Persönlich würde ich davon abraten, weil es nicht gerne gesehen wird, bzw. gewissermaßen unnötig hier ist, der Name ist bekannt, die Grundform muss nicht um jeden Preis erhalten bleiben. Darüber hinaus bin ich persönlich kein großer Fan, bei Anglizismen oder geborgtem, fremdsprachlichen Material auch noch weitere Dinge wie Orthographie oder Morpheme zu übernehmen. Hier wird reinweg der Name "Tom Sawyer" in ein anderweitig deutschen Satz integriert. Die Genitiv-Endung ist ein deutsches Wortbaumittel, deswegen müsste kein Apostroph erfolgen, nur weil der Name aus dem Englischen kommt. (Darüberhinaus hat das Genitiv-s im Englischen einen anderen Status, ist ein Klitikum, was im Deutschen nicht der Fall ist. Daher stammt der Apostroph im Englischen, ist also nicht gut auf das Deutsche übertragbar.)
So etwas macht mich auch, völlig subjektiv und persönlich, fuchsig, wenn Anglizismen (gegen die ich nichts habe) benutzt werden und deutsche Wortbaumittel darauf angewandt werden, aber englisch geschrieben werden. Wie "Das habe ich gegoogled." oder "Dann ist er gejumped." Ich wäre der Ansicht, es wird nur der Verbstamm "jump-" entlehnt und die deutsche Partizipienendung angehängt. Aber interessanterweise sind viele dazu geneigt oder der Ansicht, das Partizip stammte auch aus dem Englischen in den jeweiligen Fällen, was einen merkwürdigen Entlehnungsprozess voraussetzen würde. Aber sollen sie machen. ;) (Ich finde aber auch des Dudens Schreibung schon komisch: "gegoogelt". Das ist irgendwie halb-halb.)

Das ist eine Frage zur Literaturwissenschaft, nicht zur Linguistik. Daher sind deine Chancen auf eine fundierte Antwort in einem Literaturwissenschaftsforum vielleicht höher als hier im Linguistikforum. Ich habe zwar irgendwann auch mal die Erzähltheorie nach Genette in einem anderen (nicht-linguistischen) Zusammenhang gelernt, würde mir da aber keine Antwort zutrauen (und kenne das betreffende Buch auch nicht).

Hallo in die Runde! (:

Kennt Ihr einen Begriff für die semantische Relation zwischen zwei personenbezeichnenden Substantiven, die sich nur im Sexus unterscheiden?
Also wie z. B. "Schwester" vs. "Bruder" oder "Onkel" vs. "Tante".
Es liegt wohl eine Art der partiellen Synonymie vor. Ich hatte auch gewagt, in Richtung semantische Kohyponymie zu denken (beim ersten Beispielpaar wäre das Hyperonym "Geschwister", beim zweiten gibt es kein etabliertes, es könnte also höchstens aus Sicht der abstrakten Semantik von Kohyponymie die Rede sein).
Was davon passt besser? Und gibt es einen etablierten Terminus, der die Relation noch präziser beschreibt?

LG
Yaouoay

Ich weiß nur, dass man es Movierung bzw. "movieren, moviert" nennt, wenn man das Geschlecht eines Wortes ändert. Für das Wortpaar (oder Tupel) ist mir noch kein besserer Begriff als Heteronym begegnet, welcher leider zu viele verschiedene dinge in sich vereinigt.

Zwar kein passender Allgemeinbegriff, aber wenn im Dudenhandbuch für geschlechtergerechte Sprache von der gleichen Hyponymieart gesprochen wird, wird die semantische Relation der Hyponyme als "Merkmalsopposition" und "binärer Oppositionstyp" beschrieben.

janwo schrieb:Ich weiß nur, dass man es Movierung bzw. "movieren, moviert" nennt, wenn man das Geschlecht eines Wortes ändert. Für das Wortpaar (oder Tupel) ist mir noch kein besserer Begriff als Heteronym begegnet, welcher leider zu viele verschiedene dinge in sich vereinigt.

Vielen Dank!
"Movierung" kenne ich, das geht aber in eine andere Richtung.
"Heteronymie" passt schon eher.

Kevin schrieb:Zwar kein passender Allgemeinbegriff, aber wenn im Dudenhandbuch für geschlechtergerechte Sprache von der gleichen Hyponymieart gesprochen wird, wird die semantische Relation der Hyponyme als "Merkmalsopposition" und "binärer Oppositionstyp" beschrieben.

Danke! Ich habe auf Deinen Hinweis hin nach "Sexusopposition" gesucht, und das scheint tatsächlich in der Bedeutung benutzt zu werden, die ich suche. Vielen Dank für den Anstoß! ^^

LG
Yaouoay

Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum, kein Linguist und trau mich trotzdem mal eine Frage zu stellen  :

Gebräuchlich ist es ja zu schreiben: "Der Adler war die erste Lokomotive in Deutschland".

Wenn ich nun aus dem Satz "Die Lokomotive mit dem Namen Adler war die erste Lokomotive in Deutschland" den Teil  "Lokomotive mit dem Namen" weglasse, erhalte ich den Satz "Die Adler war die erste Lokomotive in Deutschland".

Ist die Formulierung "Die Adler war die erste Lokomotive in Deutschland" falsch, oder nur ungebräuchlich?

Lieber Gruß
Viktor

Für mich als bekennenden Dampflokromantiker sind weibliche Lokomotivbezeichnungen dermaßen üblich, dass ich erst nach einer Googlesuche davon überzeugt war, dass "die Adler" ungewöhnlich sein könnte.

Grundsätzlich haben ja einige Verkehrsmittel ungeachtet der Genera sowohl ihres generischen Wortes (das Boot/Schiff, der Zeppelin, usw.) als auch ihres Namenspatrons weibliche Bezeichnungen, daher: die Passat (vs. der Passat(wind)), die Gorch Fock, die Hindenburg, oder jenes durch seine Entführung bekannt gewordene Flugzeug die Landshut.