Hallo,
ich hab mich ja bei meiner anderen Frage schon kurz vorgestellt und gesagt, dass ich die Semantikprüfung bereits bestanden habe, da ich mich aber dazu bereiterklärt habe einer Kommilitonin beim Lernen für ihre Prüfung zum zweiten Prüfungstermin zu helfen (sie schreibt bei einem anderen Dozenten, was es für mich sehr interssant macht, so noch etwas neues zu diesem Thema zu lernen, mich aber auch in einigen wenigen Punkten ahnungslos dastehen lässt...), würde ich euch bitten mir bei der einzigen Frage aus der Übungsklausur zu helfen, bei deren Antwort wir uns beide nicht sicher sind:
Welche/r der folgenden Quantoren ist/sind NICHT konservativ?
Definition für konservative Quantoren:
Die Bedeutung der VP, zählt nur insofern sie sich mit der NP-Bedeutung überlappt. Man kann sich also bei der Bewertung der Wahrheitsbedingungen auf die NP-Bedeutung beschränken.
(P steht hier für eine Nomen-Menge und P' für eine Verb-Menge.)
λP′λP[P ⋂P′= ∅]
- die Schnittmenge von P und P' ist leer
- in Worten "kein (keiner / keine / keines)" ⇒ konservativer Quantor
- z. B.: P = die Menge von Hunden - P' = die Menge der Bellenden ⇒ "kein Hund bellt"
- [diese Lösung stimmt mit dem zugehörigen Vorlesungsskript überein]
λP′λP[#(P ⋂P′) ≥3]
- die Anzahl der Elemente innerhalb der Schnittmenge ist größer oder gleich 3
- in Worten "mindestens 3" ⇒ konservativer Quantor
- z. B.: P = die Menge von Hunden - P' = die Menge der Bellenden ⇒ "mindestens 3 Hunde bellen"
- [auch diese Lösung steht noch so im Vorlesungsskript, aber die nächsten leider nicht mehr]
λP′λP[P′ ⊆P]]
- P' ist eine echte Teilmenge der Menge P
- in Worten "jeder / jede / jedes"
- z. B.: P = die Menge von Hunden - P' = die Menge der Bellenden ⇒ "jeder Bellende ist ein Hund"
- nur die zweite eckige Klammer gehört da nicht hin, steht aber so in der Übungsklausur...
- meine Kommilitonin meinte, das sei ein konservativer Quantor, aber ich bin mir nicht sicher, weil es ja hier um eine Teilmenge und nicht um eine Schnittmenge geht und die Bewertung der Wahrheitsbedingungen ja nur noch von einem Teil der NP-Bedeutung abhängt...
λP′λP[#(P) > #(P′)]
- die Anzahl der Elemente der Menge P ist kleiner als die Anzahl der Element der Menge P'
- z. B.: P = die Menge von Hunden - P' = die Menge der Bellenden ⇒ "es gibt mehr Hunde als Bellende" ?
- unter bestimmten Voraussetzungen könnte diese Aussage wahr sein (wenn z. B. nur zwei von zwölf Hunden in einem bestimmten Zeitraum bellen), aber ich glaube der Quantor ist nicht KONSERVATIV, weil sich die beiden Mengen nicht schneiden.
λP′λP[#(P ⋂P′) > #(P – P′) < 0,3]
- die Anzahl der Elemente innerhalb der Schnittmenge von P und P' ist größer als die Anzahl der Element von P minus P' und diese Anzahl ist kleiner als 0,3?
- keine Ahnung, welches Wort, das sein könnte oder wie ich das als Satz formuliern könnte...
- ist ein Minuszeichen überhaupt ein legitimes Rechenzeichen innerhalb dieses Systems?
- kann die Anzahl von Elementen einer Menge überhaupt kleiner als Null sein? Wäre das dann nicht z. B. ein Drittel von einem Hund der nicht bellt?
- Zählt dieser Quantor jetzt einfach als konservativ, weil hier eine Schnittmenge zwischen P und P' vorkommt, ohne das ich den Rest beachten müsste?