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Yaouoay > 04.04.2024, 03:35:11
Kevin > 04.04.2024, 09:05:10
janwo > 04.04.2024, 16:38:56
thf > 06.04.2024, 10:01:18
(04.04.2024, 03:35:11)Yaouoay schrieb: Ich habe auf die Schnelle keinen zuverlässigen Test für Präfixoide gefunden.
(04.04.2024, 03:35:11)Yaouoay schrieb: Ich bin auf die Frage im Zusammenhang mit dem Gendern gestoßen: Chef*innenetage zum Beispiel ergibt aus meiner Sicht Sinn, Chef*innenredakteur*in hingegen nicht, was für mich darauf hinweist, dass es sich bei {chef} in Chefredakteur*in um ein erstarrtes Morphem handelt. (Bitte keine Diskussion über die allgemeine Sinnhaftigkeit des Genderns, darum geht es nicht.)
Yaouoay > 06.04.2024, 15:09:16
Kevin schrieb:mit einem Genitiv muss man ein Kompositum auch nicht immer umschreiben können. Ein "Avocadotoast" ist auch kein "Toast der Avocado", das heißt, das erste Element kann auch ein Attribut, eine nähere Beschreibung oder eine Bedeutungseinschränkung des Zweitelements sein.
Kevin schrieb:Ich würde "Chefredakteur" aber als ein solches [Kompositum] sehen, wo "Chef-" den Titel beschreibt, von etwas Chef zu sein, und nicht die Person des "Chefs" beschreibt.
janwo schrieb:Bei Chefarzt, Chefredakteur, Chefkoch wird die Rangstelle in einem System bezeichnet.
Das ist eine gut isolierbare Bedeutung in den Komposita. Ich würde das auch nicht als Affigierung auffassen.
thf schrieb:Chefredakteur*in dürfte m.E.n. wohl eher ein Determinativkompositum analyisiert werden, hat aber einige interessante Ähnlichkeiten zu Dvandva/Koordinativ-Komposita. […] Die Person ist Chef*in und Redakteur*in gleichzeitig.