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Hans Landberner > 04.08.2017, 21:03:29
(04.08.2017, 19:25:03)Willi Wamser schrieb: Es bräuchte schon (Höflichkeitskonjunktiv, sich langsam einbürgernd und das Problem der Mehrdeutigkeit von "brauchte" vermeidend) eine kritische Würdigung kommunikativer Möglichkeiten - doch, doch.
Willi Wamser > 04.08.2017, 21:22:58
janwo > 04.08.2017, 21:44:34
(04.08.2017, 21:03:29)Hans Landberner schrieb: In schwachen Verben wie "brauchen" darf man im Standarddeutsch den Stammvokal nicht verändern; es handelt sich also um einen gravierenden grammatischen Fehler – nicht tolerierbar. Man kann ja im Konditional sagen "würde brauchen", wenn man ein Missverständnis befürchtet.
Wenn ich weniger häuchte beim Atmen, täuchte im Wasser ich bis zehn Meter tief ...
Duden Band 5 schrieb:Das schwache Verb brauchen bildet heute häufig Konjunktivformen des Präteritums mit Umlaut neben den regelmäßigen Formen ohne Umlaut: Konj II bräuchte statt brauchte. Dies lässt sich als eine Angleichung an die Konjugation der Modalverben erklären, zu denen brauchen seiner Bedeutung und Funktion nach ohnehin gerechnet werden muss.Quelle: Kunkel-Razum, Kathrin, und Matthias Wermke. Die Grammatik - nach den Regeln der neuen deutschen Rechtschreibung 2006. Überarb. Neudr. der 7., völlig neu erarb. und erw.. Aufl. Mannheim [u.a.]: Dudenverlag, 2006. [Der Duden in 12 Bänden; Band 5]; §627, S. 455.
Hans Landberner > 05.08.2017, 20:37:25
(04.08.2017, 21:44:34)janwo schrieb:(04.08.2017, 21:03:29)Hans Landberner schrieb: In schwachen Verben wie "brauchen" darf man im Standarddeutsch den Stammvokal nicht verändern; es handelt sich also um einen gravierenden grammatischen Fehler – nicht tolerierbar. Man kann ja im Konditional sagen "würde brauchen", wenn man ein Missverständnis befürchtet.
Wenn ich weniger häuchte beim Atmen, täuchte im Wasser ich bis zehn Meter tief ...
Mitnichten!
Duden Band 5 schrieb:Das schwache Verb brauchen bildet heute häufig Konjunktivformen des Präteritums mit Umlaut neben den regelmäßigen Formen ohne Umlaut: Konj II bräuchte statt brauchte. Dies lässt sich als eine Angleichung an die Konjugation der Modalverben erklären, zu denen brauchen seiner Bedeutung und Funktion nach ohnehin gerechnet werden muss.Quelle: Kunkel-Razum, Kathrin, und Matthias Wermke. Die Grammatik - nach den Regeln der neuen deutschen Rechtschreibung 2006. Überarb. Neudr. der 7., völlig neu erarb. und erw.. Aufl. Mannheim [u.a.]: Dudenverlag, 2006. [Der Duden in 12 Bänden; Band 5]; §627, S. 455.
Dass brauchen (in Kontexten wie diesen) semantisch und grammatisch zum Modalverb geworden ist, sieht auch die IdS-Grammatik so: Zifonun, Gisela et al. Grammatik der deutschen Sprache. Berlin; New York: de Gruyter, 1997; S. 1276ff.
Da helfen dann auch keine albernen Scheinanalogien mehr, um Dein Argument zu retten.
thf > 05.08.2017, 21:29:59
(05.08.2017, 20:37:25)Hans Landberner schrieb: Herr Duden zählt die Fehler, und, wenn er sie in grosser Zahl findet, heiligt er sie.
Willi Wamser > 06.08.2017, 16:03:55
Zitat:Das schwache Verb brauchen gehört als infinitregierendes Verb seiner Bedeutung
nach zum System der Modalverben und hat sich auch teilweise deren Konjugationsmuster
angepasst: Im Konjunktiv Prät. (Konj. II) wird der Stammvokal heute oft– in
der gesprochenen Sprache sogar regelmäßig – umgelautet (bräuchte statt brauchte)
(a). In Anlehnung an die Modalverbkonjugation erscheint gelegentlich auch die endungslose
Form brauch nicht nur in der 1. Pers. Sg. , wo sie sich durch e-Tilgung erklären
lässt (↑ 622), sondern auch in der 3. Pers. Sg. des Ind. Präs. anstelle der standardsprachlichen
Form braucht (b). Die endungslose Form gilt jedoch nicht als korrekt.
(a) Natürlich (...) wäre dieser Internetrezensionsanspruch ein gewaltiges Unterfangen.
Man bräuchte ein ganzes Geschwader von Analysten. (Welt 2015)
(b) Dafür *brauch man viel Geduld und gute Konzepte. (Zeit 2014)
über Bedeutung und Gebrauch der Modalverben ↑ 815–826.
Hans Landberner > 06.08.2017, 18:07:22
Kevin > 07.08.2017, 13:35:40
Willi Wamser > 07.08.2017, 16:40:00
Gernot Back > 08.08.2017, 23:31:24
(06.08.2017, 23:55:06)janwo schrieb:Na aber da muss man Herrn Landberner Recht geben: Solange man brauchen mit zu gebraucht, kann es -zumindest syntaktisch- kein Modalverb mehr sein. Manche tun ja aber noch nicht einmal das mehr und gebrauchen mittlerweile brauchen mit reinem Infinitiv:(06.08.2017, 18:07:22)Hans Landberner schrieb: Das Verb "brauchen" ist im Standarddeutsch kein Modalverb.
Hast Du auch Belege für diese Behauptung?
janwo > 09.08.2017, 11:36:46
PeterSilie > 09.08.2017, 12:11:14