Ich würde das Thema ja eher nicht der Pragmatik, sondern ganz klassisch der Semiotik zuordnen, aber gut. (Ok, der Peircesche Pragmatismus ist natürlich Pragmatik...)
Peirce lesen, so kann ich aus eigener Erfahrung sagen, ist nicht gerade einfach. Deswegen würde ich für so eine Einführungsklausur oder das Seminar eher zusammenfassende Sekundärliteratur empfehlen (siehe unten).
Wenn es um Onomatopoetika geht, geht es bei Peirce um Ikonizität.
Er unterscheidet ja grundsätzlich verschiedene Zeichentypen in seiner Klassifikation, unter anderem eben auch Ikon, Index und Symbol, wovon das letzte grundsätzlich erstmal dem sprachlichen Zeichen entspricht.
Seine Darstellung des sprachlichen Zeichens wäre zur Einleitung ganz gut, denke ich. Dann die Erwähnung dieser Zeichenklassifikation und die Hervorhebung des Ikons dort.
Ich zitiere hier mal aus einer Hausarbeit zur Ikonizität einzelne Passagen, Literatur dazu gibt's unten drunter:
"Das Ikon ist ein Zeichen, das sich auf das bezeichnete Objekt nur durch seinen eige¬nen Charakter bezieht. Seine Beschaffenheit oder Qualität ähnelt zwar dem Objekt, es gibt aber keine Verbundenheit oder gar eine kausale Begründung. Es besteht so¬mit ein Abbildungsverhältnis durch Similarität. Geographische Karten, Diagramme oder Modelle gelten als Beispiel für solche Zeichen."
Direktes Zitat:
„Ein Ikon ist ein Repräsentamen für das, was es repräsentiert, […] auf Grund von Eigenschaften, die nur ihm selbst als wahrnehmbaren Gegenstand zukommen und die es auch dann hätte, wenn es keinen Gegenstand in der Welt gäbe, dem es ähnlich wäre und auch, wenn es niemals als Zeichen interpretiert würde. Es ist von der Art einer Erscheinung, und als solche besteht es, genau gesagt, nur im Bewusstsein.“
PEIRCE (1931-1958): Band 4, § 447, zitiert nach NÖTH (2000): 194.
Da das Thema der Ikonizität aber nicht ganz ohne ist, vor allem in der späteren Auseinandersetzung mit Eco, etc., reicht vielleicht die einfache Parallele zum Ikon.
Ein Onomatopoetikon ist demnach ein Ikon, weil es auf dem Prinzip der Lautnachahmung beruhgt. Hier liegt also auch eine Motivation des Zeichens vor, die bei sprachlichen Zeichen ja sonst nicht vorzufinden ist.
Ein bisschen Literatur:
NÖTH, W. (2000): Handbuch der Semiotik.
2., vollständig neu bearbeitete Auflage. Stuttgart, Weimar: Metzler.
-- kann ich nur empfehlen! Da ist so ziemlich alles zusammengefasst, was es auch zur Ikonizität allgemein zu sagen gibt!
PEIRCE, CH. S. (1931-1958): The collected papers of Charles
Sanders Peirce. Hartshorne, Weiss, Burks, eds.
Harvard Univ. Press, Cambridge.
-- falls das wirklich im Original gelesen werden sollte
Zum Zeichen nach Peirce:
Link
Sekundärliteratur zu Peirce:
APEL, KARL-OTTO (1975): Der Denkweg von Charles Sanders Peirce. Eine
Einführung in den amerikanischen Pragmatismus.
Frankfurt am Main: Suhrkamp.
APEL, KARL-OTTO (1967): Charles Sanders Peirce. Schriften I. Zur Entstehung
des Pragmatismus.
Frankfurt am Main: Suhrkamp.
APEL, KARL-OTTO (1970): Charles Sanders Peirce. Schriften II. Vom
Pragmatismus zum Pragmatizismus.
Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Aber: das ist alles keine leichte Kost. Leider wird Peirce aber in den Standardeinführungen zur Sprachwissenschaft sehr oft ausgeklammert. Das Studienbuch Linguistik von Linke/Nussbaumer fasst es relativ gut zusammen.