Das ist einen Thread wert:
Zweidimensionale Semantik
Eine auch schon ältere Sache, die ich jetzt aber in einer Argumentation verwende, wie ich es nicht erwartet hätte.
Worum geht es?
Berühmt ist Putnams Twin-Earth-Gedankenspiel ("The Meaning of 'Meaning'"). In einer möglichen Welt, die nicht unsere Wirklichkeit ist, gibt es einen Planeten, auf dem sich alles so verhält wie auf unserer Erde. Das ist die Twin Earth oder Zwerde. Eins ist da anders als bei uns: Es gibt dort einen Stoff, der dieselbe Rolle spielt wie bei uns Wasser. Einziger Unterschied: Er hat nicht die Mikrostruktur H
2O, sondern XYZ.
Dann ist dieser Stoff auf der Zwerde allerdings nicht Wasser, denn Wasser ist durch unsere Experten als H
2O erkannt worden.
"Wasser", das Wort, hat eine
primäre Intension: <das klare, durstlöschende, flüssige Zeug, das auch unsere Seen und Flüsse füllt>
Das ist in unserer Welt das, was die Mikrostruktur H
2O hat.
Der empirische Blick auf unsere Welt bestimmt tatsächlich, was Wasser in allen möglichen Welten ist: das H
2O-Zeug. Das ist die
sekundäre Intension.
Ich finde das gerade toll, weil es sich wahrscheinlich auch noch auf andere Sachen als 'natural kinds' anwenden lässt. Chalmers verwendet es in der Philosophie des Geistes - dazu hoffentlich später mehr!
http://de.wikipedia.org/wiki/Zweidimensionale_Semantik
Ich dachte nur, dass es unter "Semantik" hier schon mal vorkommen sollte. Sollte ergänzt werden.