Hallo,
ich frage mich gerade, ob es Untersuchungen gibt über die Sprachenvielfalt in Gebieten, die als Urheimat für eine Sprachfamilie angesehen werden. Zum Beispiel besitzt Italien ja eine sehr große Vielfalt an romanischen Varietäten, wohingegen Länder wie Frankreich, Spanien und Portugal weniger Varietätenvielfalt relativ zu Italien haben.
Da die romanischen Sprachen vom Vulgärlatein abstammen und Latein vor allem in Italien urbeheimatet war, haben die vulgärlateinischen Sprachen hier mehr Zeit gehabt, um sich in mehrere Varietäten aufzuspliten, wohingegen Frankreich, Spanien, Portugal, Rumänien erst später besiedelt wurden und Vulgärlatein hier nicht heimische Sprache war. So würde ich mir das erklären. Gibt es dazu Untersuchungen? Gibt es andere Fallbeispiele, wo man ebenfalls ein Vielfaltsspektrum mit der Urheimat in Verbindung bringen kann?
Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass dies für Deutschland zutrifft, da es hier ja eine große Fülle an sehr unterschiedlichen Varietäten gibt, wohingegen Skandinavien und England wenig Varietäten haben, bzw. die Unterschiede der Varietäten nicht so stark sind wie in Deutschland.
Viele Grüße,
Kevin