Plusquamperfekt

Hallo allerseits!
Könnte mir jemand vllt. helfen und erklären, warum in den Sätzen da unten das Plusquamperfekt verwendet wurde?

….sie strich den obersten Rock überm zweiten Rock glatt und vernünftig, spürte ihn kaum unterm vierten Rock und hatte mit ihrem dritten Rock noch gar nicht begriffen, was ihrer Haut neu und erstaunlich sein wollte. Und weil das erstaunlich war, doch oben vernünftig lag und zweitens wie drittens noch nicht begriffen hatte, scharrte sie sich zwei drei Kartoffeln aus der Asche....

Und noch eine Frage: Ist das hier Plusquamperfekt oder könnte das eine andere grammatische Form sein:

Damals, als Hans begraben wurde, wohnten wir noch in der Karlsbader, in einer Halbruine, die vom Krieg übriggeblieben war.

Ich wäre euch für jede Hilfe dankbar!
LG

Also, grundsätzlich steht das Plusquamperfekt ja, wenn aus der Perspektive der Vergangenheit auf eine Zeitstufe Bezug genommen wird, die noch weiter in der Vergangenheit zurückliegt. Man könnte also sagen, dass deine Protagonistin, als sie über ihren obersten Rock strich etc...., (zuvor) noch nicht begriffen hatte...

Im zweiten Beispiel kann es sich meiner Meinung nach eigentlich nur um ein Plusquamperfekt handeln. Zustandspassiv kann es nicht sein, weil 'übrigbleiben' kein transitives Verb ist. Und als Präteritum (mit Prädikativum 'übriggeblieben') würde ich es auch nicht einordnen, weil 'übriggeblieben' zu wenig adjektivische Eigenschaften aufweist. Aber vielleicht gibt es dazu auch andere Meinungen...

Danke Ika!

Noch eine Frage hab ich. Liege ich da mit meiner Vermutung richtig, dass da unten kein Pusquamperfekt, sondern ein Resultativum ist??

Und dann erst, aber schon bevor er seine „Hundejahre“ fertiggetippt hatte, kamst, du Lara....

Danke für die Hilfe!

Nö. Das wäre für mich ein stinknormales Plusquamperfekt. Ein Resultativum wäre es für mich, wenn es bevor seine "Hundejahre" fertiggetippt waren hieße.

Ja, das Problem ist, das stinknormale Plusquamperfekt wird normalerweise nicht in Temporalsätzen mit dem Subjunktor bevor gebraucht, deswegen hab ich mir gedacht, dass es in "meinem" Satz vielleicht ein Resultativum ist (so im Sinne: bevor ich meine "Hundejahre" fertig hatte), wie in:
Ich habe die Haare kurz geschnitten. (ich habe kurze Haare)

Hmmm... Weiß nicht... Es könnte natürlich ein futurisches Plqp sein...[/align]

So, hier mein letzter problematischer Satz. Wäre jemand so nett, darauf ein Auge zu werfen und bestimmen, ob dieses "war übriggeblieben" ein Plusquamperfekt ist?

Damals, als Hans begraben wurde, wohnten wir noch in der Karlsbader, in einer Halbruine, die vom Krieg übriggeblieben war.

Ich finde nämlich, dass es eher ein Resultativum ist. Meine Erklärung:
Die Rosinen sind vom letzten Ausflug übrig geblieben.
Auch wenn es auf den ersten Blick ein Perfekt- Satz ist, wird hier keine Vergangenheit ausgedrückt. Es ist ein Präsens- Satz.
Das würde also bedeuten, dass war übriggeblieben in meinem Satz kein Plqp sondern Präteritum ist.
Was glaubt ihr?