Herzlich willkommen im Forum, Sammynem! (:
Ich ergänze mal ein bisschen:
Zitat:[ɛntdɛkən]: Zuletzt könnte man noch die optionale Regel der Schwa-Tilgung anwenden. Diese besagt, dass wenn ein Schwa-Laut in einer finalen Silbe vorkommt, vor ihm ein Konsonant ist und gefolgt wird von einem nasalen oder lateralen Sonoranten, so kann man diesen tilgen. So könnte also aus [ɛntdɛkən] à [ɛntdɛkn] werden.
Folgende Prozesse sind nicht obligatorisch, da sie bei einer (über)deutlichen (bzw. Wörtbuch-)Artikulation ([ɛnt.dɛkən]) nicht auftreten. Aber ich würde sie in dieser Reihenfolge nennen, da sie einander bedingen:
1.
Schwa-Tilgung: aus [ɛntdɛkən] wird [ɛntdɛkn̩] (beachte den vertikalen Strich unter dem finalen <n>, der angibt, dass es silbisch ist)
2.
Assimilation: ein silbischer Nasal nach einem Plosiv wird dessen Artikulationsort angepasst (hier: alveolar zu velar): [ɛntdɛkn̩] zu [ɛntdɛkŋ̩]
3.
nasale Realisierung (nasal release): ein Plosiv vor einem homorganen Nasal wird nasal realisiert: [ɛntdɛkŋ̩] zu [ɛntdɛkⁿŋ̩] (nach der Assimilation des auslautenden /n/ ist die Nasalierung des Plosivs obligatorisch)
Ferner
Assimilation: Zwei homorgane Plosive, der eine silbenfinal, der andere -initial, werden als ein Plosiv gesprochen: [ɛnt.dɛkⁿŋ̩] zu [ɛnd̊ɛkⁿŋ̩]. (Hier bin ich mir gerade nicht sicher, ob "Assimilation" der richtige Begriff ist.)
Es kann außerdem eine
Vokalreduktion oder sogar
Tilgung des anlautenden /e/ auftreten: [ənd̊ɛkⁿŋ̩] oder [n̩d̊ɛkⁿŋ̩].
Zitat:[ʃtatʁʊntgaŋ]: Zunächst tritt die phonologische Regel der Auslautverhärtung ein wie man bei der Aussprache des ersten <d> sehen kann. Dieses wird also [t] ausgesprochen und ist obligatorisch.
Am Ende des Wortes kann man die obligatorische Regel der g-Tilgung sehen, anhand des Lautes [ŋ]. Wenn [g], welches ein stimmhafter velarer Plosiv ist, unmittelbar nach dem velaren Nasal [ŋ] erscheint und anschließend die Silbengrenze folgt, wird das [g] getilgt.
Dazu fällt mir noch die
Fortisierung des [ʁ] zu [ʁ̊] ein, die aufgrund des vorangehenden stimmlosen Plosivs auftreten kann.
Außerdem könnte man auch von einer
antizipatorischen Koartikulation sprechen, da man beim /r/ bereits die Lippen für das /u/ rundet: [ʁʷʊntgaŋ].
Wenn Du die Tilgung des [g] nach [ŋ] als phonologischen Prozess aufführst, gehört m. E. auch die obligatorische
Dissimilation des <s> vor [t] zu [ʃ] dazu.
Übrigens hatte es mich beim ersten Lesen verwirrt, dass Du geschrieben hast: "Zunächst tritt die phonologische Regel der Auslautverhärtung ein wie man bei der Aussprache des
ersten <d> sehen kann." Denn die Auslautverhärtung tritt beim
zweiten <d> auf; das erste kommt bereits im Wort <Stadt> vor.
Zitat:[zɛnffɛɐ̯kɔstʊŋ]: Die optionale Regel der Labialassimilation bei einer regressiven Nasalassimilation besagt, dass wenn ein Nasal vor einem labialen Obstruenten ([p], , [f], [v]) steht, dann kann dieser labial werden. Zwar kommt es hier nicht vor, jedoch könnte man diese Regel anwenden bei dem [n] welches sich unmittelbar vor dem ersten [f], also einem labialen Obstruenten, befindet.
An der gleichen Stelle könnte jedoch noch eine weitere optionale Regel angewendet werden, nämlich die [b]Epenthese von Plosiven[/b]. Diese besagt, dass man zwischen einem Nasal und einem koronalen Plosiv oder Frikativ einen Plosiv einschieben kann. Dieser wird dann am gleichen Ort wie der Nasal gebildet. So könnte also aus [zɛnffɛɐ̯kɔstʊŋ] à [zɛnpffɛɐ̯kɔstʊŋ] werden.
Entweder
–>
Assimilation: [zɛnf] zu [zɛɱf]
oder
–>
Epenthese: [zɛntf]
oder
–>
erst Assimilation und dann Epenthese: [zɛmpf] (zuerst tritt eine Assimilation ein, daraufhin eine Epenthese, bei der der Artikulationsort des /n/ sich von labiodental zu bilabial verschiebt und somit auch ein bilabialer Plosiv eingeschoben wird)
Beachte dabei, dass die von Dir gegebene Form [zɛnpf…] nicht zulässig ist, da das /n/ an den folgenden Plosiv angepasst wird.
Es lässt sich ferner das fakultative Phänomen der
Lenisierung des /r/ nach einem Vokal feststellen: [fɛʁkɔstʊŋ] zu [fɛɐ̯kɔstʊŋ].
Bei besonders undeutlicher Aussprache tritt sogar eine
Koaleszenz (
fusion) des unbetonten /er/ zu einem einfachen [ɐ] ein: [fɐkɔstʊŋ].
Das beobachtet man besonders häufig bei auslautendem /er/, wo dieses Phänomen als obligatorisch bezeichnet werden kann: Adler [ˈaː dˡɐ].
Und auch hier kann es zu einem Wegbleiben des Silbenbruches zwischen den beiden <f> kommen: [zɛnf.fɐkɔstʊŋ] zu [zɛnfɐkɔstʊŋ].
Außerdem gibt es wieder eine Tilgung des [g] nach [ŋ] wie schon bei dem zweiten Beispielwort.
Bei allen drei Wörtern tritt außerdem eine
Aspiration der stimmlosen Konsonanten auf.
Mehr fällt mir auf die Schnelle nicht ein. Ich hoffe, ich konnte Dir ein paar Anregungen geben. (:
LG
Yaouoay