P.S.: Das mit dem Namensbestandteil
-hart hatte ich irgendwie aus den Augen verloren. Nun aber:
Das Wort
hart hatte zu der Zeit, als die meisten Namen mit ihm gebildet wurden, neben der Bedeutung 'fest' auch und vor allem die Bedeutung 'kräftig, stark' und dann auch 'mutig, kühn'. Und das sind ja Eigenschaften, die man durchaus gerne für den zu benennenden Nachwuchs wünscht. Insofern gibt es dazu neben
weich noch mehrere andere mögliche Antonyme, aber die sind wohl kaum in Namen zu finden, da sie wenig schmeichelhaft sind. Nun kann man einräumen, dass ja auch andere Eigeschaften wie 'klein', 'lahm', usw. in der Namenlandschaft etabliert sind. Das sind aber, bis auf ganz wenige Ausnahmen Familiennamen, die später entstanden sind als die germanisch-althochdeutschen Rufnamen wie
Hartmut oder
Willehart, die in einer Zeit und Kultur enstanden sind, wo negativ konnotierte Namen als viel Unheilvoller empfunden wurden. Wenn man dann noch hinzu nimmt, dass im Althochdeutschen 'weich' und 'Kampf' beide die Form
wîk hatten und gleich geklungen haben dürften, muss man davon ausgehen, dass wohl spätestens im Nachhinein Namen mit diesem Bestandteil eher in Richtung Macho als Richtung Softie interpretiert wurden.
Hartwig ist demnach also auch nicht 'hart-weich', sondern eher 'kampfstark'.