"Es geht um von Ortsnamen abgeleitete Personen-Herkunftsbezeichnungen auf -er. Die ältere Forschung fasst das auch gerne als "Stammesnamen" zusammen.
Jetzt ist in unserer Lokalzeitung ein Spezialfall in der Leserbriefspalte intensiv diskutiert worden: Wir verfügen hier über einige Ortsnamen auf -en, beispielsweise Hundsangen, Lindenholzhausen, Eschhofen. In unserem rhein- und moselfränkischen Übergangsgebiet wird die Herkunftsbezeichnung volkssprachlich in der Form des Ersetzens der Endsilbe durch -er und des Wandels des vorherigen Vokals zum Umlaut vollzogen, also: Hundsänger, Lindenholzhäuser, Eschhöfer."
Sie wundern sich, dass die Bewohner/innen von Hundsangen als Hundsänger bezeichnet werden? Die Bezeichnungen der Bewohner/innen werden auf sehr unterschiedliche Arten gebildet, auch manchmal durch eine Veränderung des Stammvokals; entscheidend ist, wer diese Ableitungen wann standardisieren konnte. Der Plural mit Umlaut im Stammvokal wurde bestimmt aus der Mundart übernommen.
Vergleichsbeispiele:
Diessenhofen > Diessenhofer/in
Dörflingen > Dörflinger/in
Emmishofen > Emmishofer/in
Hausen > Hausener/in (Mundart: è Husènèr)
http://www.nordbayern.de/region/forchhei...-1.4663517
Hemishofen > Hemishofer/in
Hof > Hofer/in
http://www.euroherz.de/bett-im-wald-hofe...n-3865276/
Holzhäusern > Holzhäuser/in
http://www.spiegel.de/forum/member-351841.html
Mittelhäusern > Mittelhäuser/in (Mundart: è Mìttuhüsènèr)
Mosnang > Mosnanger/in
Neuenhof > Neuenhofer/in (Mundart: è Nöyèhöflèr)
Niederwangen > Niederwanger/in
Oberdorf > Oberdorfer/in (Oberdörfer nur als Familienname)
Oberhof > Oberhofer/in
http://www.thueringer-allgemeine.de/web/...1726814329
Oberhofen > Oberhofener/in
http://www.schwaebische.de/home_artikel,...18884.html
Wangen > Wangener/in
http://www.schwaebische.de/region_artike...d,731.html
Wängi > Wängener/in
http://www.fc-waengi.ch/Waengi_Winkeln_RR1415
Wiesendangen > Wiesendanger/in
Ableitung mit einer Veränderung des Stammvokals habe ich keine gefunden.