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Kevin > 01.05.2011, 01:09:05
janwo > 01.05.2011, 10:30:49
Zitat:da er vor allem den Ein- und Zweikasussprachen fremd istdas heißt nicht, dass es das Phänomen dort nicht gibt bzw. nicht geben kann! Ist doch eigentlich eine ganz offensichtliche Banalität aus dem Hause Distributionswahrscheinlichkeit: je weniger verschiedene Kasus ich habe, um so weniger können die sich "daneben benehmen" indem sie an Stellen auftauchen, wo eigentlich andere stehen sollten.
Kevin > 01.05.2011, 11:34:00
janwo > 01.05.2011, 12:32:07
(01.05.2011, 11:34:00)Kevin schrieb: Zu Einkasussprachen:
Also sind Sprachen, die keinen morphologischen Kasus mehr haben, nicht zwangsläufig Einkasussprachen?
Kevin > 01.05.2011, 13:41:34
janwo > 01.05.2011, 13:53:34
janwo > 01.05.2011, 14:00:54
(01.05.2011, 11:34:00)Kevin schrieb: Hätte "Mich friert" eine andere zugrundeliegende Struktur als "Es friert mich", müsste "mich" doch die Subjektposition ausfüllen.Exakt. Und genau da liegt ja das Streitpotential. ;)
(01.05.2011, 11:34:00)Kevin schrieb: Wäre dann der Punkt, der in der Diskussion eingebracht wurde, dass Folgendes nicht geht, nicht aushebelnd? So kann man ja nicht sagen: "Mich friert es und trage keine Jacke." Diejenige, die das meinte, sagt, dies sei im Isländischen möglich.Hmmmm.... ich würde nicht einmal 100%ig ausschließen wollen, dass solche (wie ein Zeugma anmutenden) Konstruktionen nicht doch gelegentlich ok sind, vielleicht sogar noch eher in älteren, poetischen Texten.
(01.05.2011, 11:34:00)Kevin schrieb: Wenn Quirky Case auch allgemeiner aufgefasst werden kann, ist lexikalischer Kasus denn genau das gleiche? Wir hatten den lexikalischen Kasus mal im Studium, ich habe es aber schon wieder vergessen.Nun, das ist *meine* persönliche Sicht der Dinge, dass lexikalischer Kasus eben eine der Unterarten von "quirky case" ist. Andere wären z.B. das "case stacking" im Kayardild, von dem Malchukov ja auch berichtet.
Kevin > 01.05.2011, 16:18:07
janwo > 01.05.2011, 18:47:50
(01.05.2011, 16:18:07)Kevin schrieb: Hmm, hast du vielleicht ein Beispiel für ein solches Personalzeugma?Spontan nicht, sonst hätte ich's schon gebracht. Aber Tante Google weiß alles und hat mir z.B. in diesem Dokument (Pittner, Karin: Freie Relativsätze und die Kasushierarchie) folgendes geliefert:
(01.05.2011, 16:18:07)Kevin schrieb: Was genau für eine Unterart wäre denn der lexikalische Kasus für dich?Eine Unterart eben. Ich versteh grad nicht, wie ich die weiter hisichtlich ihres Unterartcharakters beschreiben soll.
(01.05.2011, 16:18:07)Kevin schrieb: Also zählt zu Quirky Case alles Untypische, was mit den Kasus zu tun hat?Würd ich so sagen, ja. Unerwartetes oder ungewöhnliches Kasusverhalten.
(01.05.2011, 16:18:07)Kevin schrieb: Gibt es noch weitere Unterbegriffe, oder hat sich da nie jemand Gedanken drum gemacht? (Im Türkischen gibt es auch "case stacking". =))Lies mal den Aufsatz von Malchukov, da wird auch Bezug genommen auf andere Studien zu "komischem Kasus". Da gibt es viel Literatur zu.
Zitat:(Aus: Evans, Nicholas: A Grammar of Kayardild: With Historical-Comparative Notes on Tangkic. (= Mouton Grammar Library; 15). Berlin/New York: Mouton de Gruyter, 1995. p. 115, ex. 3-50). Evans konstruiert darauf aufbauend auch noch ein Beispiel für fünf Kasusaffixe, sagt aber dazu, dass ihm das im natürlichen Diskurs nie begegnet sei, wenngleich seine Informanten es nicht als falsch verworfen hätten.maku-ntha yalawu-jarra-ntha yakuri-naa-ntha dangka-karra-nguni-naa-ntha mijil-nguni-naa-nth.'The woman must have caught fish with the man's net.'
woman-COBL catch-PST-COBL fish-MABL-COBL man-GEN-INST-MABL-COBL net-INST-MABL-COBL
Kevin > 03.05.2011, 14:50:52
janwo > 03.05.2011, 15:16:03
(03.05.2011, 14:50:52)Kevin schrieb: Aber Verben, die ein Genitivobjekt erfordern, zählen nicht zu den Quirky Cases, oder?
Kevin > 03.05.2011, 19:37:07
janwo > 07.05.2011, 22:58:58
(03.05.2011, 19:37:07)Kevin schrieb: Haseräsch.Das is mein Job hier.
(03.05.2011, 19:37:07)Kevin schrieb: Also wäre aber der Nominativ als Objekt eines Verbes schon eher ein Quirky Case?