Das sind an und für sich intressante Fragen, über die man bestimmt trefflich diskutieren kann. Bevor man jedoch zu einer Antwort oder besser noch zu einer empirischen Untersuchung ansetzen kann, müsstest Du jedoch erstmal sagen, was Du genau mit
Fehler (Frage 1) bzw. mit
schwer (Frage 2) meinst.
Zu den Fehlern: Orthographien sind normative Systeme, sind also konzipiert, Sprache nach Regeln schriftlich zu kodieren. Die Regeln sind im Bereich der Orthographie soweit ich weiß durch die Kultusministerkonferenzen festgesetzt worden. Verstöße gegen orthographische Regeln werden als Fehler erachtet. Bezogen auf die Grammatik stellt sich die Frage, von welchem normativen Sytem man ausgehen soll bzw. ob es ein solches überhaupt gibt. Es ist eigentlich allgemein anerkannt, dass es richtige Regeln im Bereich der Grammatik nicht gibt, sondern vielmehr Beschränkungen, gegen die auch verstoßen werden kann. Das hat damit zu tun, dass Grammatik ein gewachsenes System darstellt und nicht etwa aufgrund eines inneren logischen Zusammenhangs so ist, wie sie ist. Bevor man sich also an eine empirische Untersuchung machen kann, müsste also zunächst geklärt werden, was Fehler sind, ob es eine Norminstanz in der Grammatik gibt und ob Grammatiken Beschränkungen, Regeln oder vielleicht doch eher Muster beinhalten.
Nun zur Schwere von Sprache: Was meinst Du genau mit schwer? Meinst Du die Schwierigkeiten, die beim Erlernen einer Sprache entstehen können? Macht es dann einen Unterschied, ob es sich um Lerner im Erst- oder Zweitspracherwerb handelt? Oder meinst Du viel eher die Komplexität einer Sprache? Meinst Du dann die Komplexität der Grammatik oder des Lexikons. Man kann einen neuen Sachverhalt schließlich durch ein neues Wort oder durch eine syntaktische Konstruktion ausdrücken. Im ersteren Fall hätte man einen einfachen Satz, müsste aber stets neue Wörter lernen. Im zweiten Fall hätte man einen komplexeren Satz, müsste aber weniger Wörter lernen. Komplexität kann aber auch bedeuten, dass es (verschiedene) Ausnahmen zu grammatischen Regeln (s. a. oben) gibt.