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kunnukun > 05.01.2019, 14:36:57
janwo > 06.04.2019, 13:31:51
janwo > 18.04.2019, 22:44:47
Zitat:Von einer „Machbarkeit“ von Sprache, sieht man einmal von der bewussten Entlehnung von Vokabeln und Idiomen ab, scheint man weit entfernt zu sein. Und daher bleiben die Versuche der Gender-Linguistik im Bereich von Umetikettierungen. Sie werden von einer kleinen Gruppe in aggressiver Weise der Bevölkerungsmajorität gegen deren Willen angedient. Mit Sprachwandel, sei er nun altertümlich und romantisch oder sonst was, haben sie rein nichts zu tun.
Kevin > 19.04.2019, 11:13:24
janwo > 19.04.2019, 15:01:12
thf > 22.04.2019, 18:20:06
(19.04.2019, 11:13:24)Kevin schrieb: der Beitrag von Beyer hat mich schon genug getriggert und aufgeregt.
Forum > 26.04.2019, 17:12:25
Frans Plank schrieb:Wie jetzt bloß richtig gendern? – als ob sonst nichts los wäre, das ist Thema Nr. 1 im deutschen Blätterwald. Allein die NZZ tritt auf die Bremse, in Sorge, was dem Idiom der Eidgenossen da womöglich auch bald noch drohe. Unter Vermischtes aus dem Ausland lässt sie einen Emeritus aus Konstanz (für Sprachbiologie?) resigniert raten, es doch bitte bleiben zu lassen: alle Liebesmüh um die Gender-gerechte Nachbesserung der deutschen Sprache sei sowieso vergeblich, weil gegen die Natur, eben nicht bio.
So schwarz würde ich jetzt aber nicht sehen. Machen lässt sich da sicher was, und effektiver als die Zaunpfähle von Binnen-I’s, Schrägstrichen und Sternchen. Aber wahrscheinlich halt auch nicht gleich alles: die Kultur ist verspielt, aber nach den Regeln der Natur muss sie schon spielen.
Frans Plank schrieb:Mit Genus-Wechsel darf natürlich keine Wertung als Norm und Abweichung, als allgemein und spezifisch mehr verbunden werden. Im Bedarfsfall kann das Neutrum als Pejorativ dienen: das Arzt, ein schlechter Arzt, ob weiblich oder männlich, wie punktuell auch jetzt schon üblich: das (Sau-)Mensch. Keine Genus-Unterscheidung weiterhin im Plural: die Ärzte; nur sollten da bessere Endungen gesucht werden, denn die Verwendung von Formen, die schon als Feminin Singular Dienst tun, stört das Gender-Gleichgewicht. Der erforderliche Sprachwandel, um Genus-fixierte Substantive in Epizöna zu verwandeln, wird ungezwungener machbar sein als eine Gender-Umpolung. Und ein paar Generationen abgewartet, dann ist im Epizön-Zeitalter die Erinnerung an Ungleichgewichtung unter den Genera erloschen. Oder an Genera schlussendlich auch gleich ganz. Welches Geschlecht wollte sich dem widersetzen?
So in der Art muss man sich das denken. (Allfälliges Plagiieren meinerseits, noch nie ein origineller Denker, sei bitte entschuldigt.) Von wegen, dass Gendern keine Perspektive hätte! Statt der NZZ und ihren müden deutschen Herren Professoren lieber Le deuxième sexe mal wieder in die Hand genommen! Das mit dieser Markiertheit, um die ein paar Exil-Russen so ein Aufhebens machten, dieser Jakobson (La cinquième fonction du langage!) und der Prinz Troubetzkoï, war Simone de Beauvoir noch nie ganz geheuer: genau da, schien ihr, und Sartre war d’accord, lag der Hase nämlich im Pfeffer.
Kevin > 02.05.2019, 22:24:35
janwo > 29.07.2019, 10:04:48
Zitat:Eine Untersuchung des Instituts für Pädagogische Psychologie der TU Braunschweig hat nun mit einem Experiment gezeigt, dass diese "Gründe der Verständlichkeit" schlichtweg falsch sind. Für das Experiment wurde ein Stromliefervertrag eines deutschen Stromversorgers verwendet, der nur die männliche Form enthielt. In einer neuen Version dieses Vertrags wurde dieser um die weibliche Formulierung ergänzt, der "Kontoinhaber" wurde beispielsweise um die "Kontoinhaberin" ergänzt.
janwo > 14.12.2020, 13:07:37
Forum > 17.08.2022, 07:31:46
Kevin > 25.08.2022, 16:09:23
Yaouoay > 26.08.2022, 02:47:16
Forum > 03.07.2023, 17:09:26
Zitat:GAB ES WIRKLICH 700 SPRACHWISSENSCHAFTLER GEGEN GENDERN?
von Florence Trübiger | Jul 3, 2023 | Aktuelles
In einem seltsam widersprüchlichen Argument versucht WELT „700 Sprachwissenschaftler“ zu präsentieren, die sich gegen das Gendern aussprechen, unter anderem, weil das so elitär sei. Doch hinter der vermeintlich erdrückenden Menge an Doktortiteln verstecken sich einige Personen, die doch recht wenig Expertise als deutsche Sprachwissenschaftler:innen haben dürften, wie Romanist:innen, Lateinphilolog:innen, auch Deutschlehrer:innen sind auf der Liste. Ein Kampf mit vorgeblicher wissenschaftlicher, fachlicher Autorität, gegen eine missliebige Entwicklung.
kunnukun > 21.01.2024, 12:17:22
(05.06.2013, 15:22:31)JPL schrieb: @janwo bzgl. der Studie: das Beispiel "Gäste"/"Besucher" passt nicht ganz auf die Studie, denn dort ging es um die geschlechtliche Prägung von scheinbar inklusiven Berufsbezeichnungen. Gäste und Besucher sind von vornherein geschlechtlich neutraler bzw. ihre geschlechtliche Prägung wird mehr von dem Kontext dessen bestimmt, was sie besuchen