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janwo > 26.08.2015, 13:12:45
kunnukun > 26.08.2015, 18:02:11
janwo > 22.09.2015, 11:43:36
welt.de schrieb:Ein kleines Wörterbuch des Gender-WahnsinnsQuelle: http://www.welt.de/kultur/article1465774...sinns.html
Die Fachschaftsinitiative Gender Studies der Berliner Humboldt-Universität schloss im Sommer ein Mitglied aus. Die Erklärung ist ein Dokument des Wahnsinns. Wir haben es entschlüsselt.
An der Berliner Humboldt-Universität sah sich die Fachschaftsinitiative Gender Studies (FSI) kürzlich veranlasst, einen Menschen – so viel ist sicher – aus ihren Reihen zu verbannen. Er, also der Mensch, hatte sich danebenbenommen. Wie genau, ist nicht auf Anhieb klar. Zum Glück hat die FSI deshalb jetzt eine Erklärung herausgegeben, die keine Fragen offenlässt. Also, fast keine. Wir dokumentieren das Statement, das sich auch hier im Internet findet. Und damit keiner auf die Idee kommt, es mit einem vortrefflichen Fall konkreter Poesie zu tun zu haben, stellen wir ein kleines Glossar der wichtigsten Begriffe daneben.
janwo > 22.09.2015, 16:02:43
Anatol Stefanowitsch schrieb:Eine formale Kritik ist dagegen eher uninteressant, vor allem, wenn sie sich (wie in Dutzenden von Tweets und heute dann auch im Feuilleton (Inhaltswarnung: massive selbstverliebte Ignoranz) darauf beschränkt, sich über die (angebliche) Unverständlichkeit des Textes zu beömmeln ohne zu bemerken, dass das ja eigentlich mehr über die Beschränkungen des eigenen Textverständnisses aussagt als über den Text selbst. Würden dieselben Unterstrich-Verächter auch ihr Unverständnis mathematischer Fachtexte so begeistert in die Welt hinausposaunen? Wohl eher nicht.
Zitat:Der UnschuldigeQuelle und s.f.W., auch mit Seitenblickl auf die Mathematik: http://www.alwinbinder.de/html/klopstock.html
Viel der Beziehungen sind im Gedichte, wodurch es die Teile,
Wie in dem süßen Bund inniger Liebe, vereint.
Jene dürfen auf sich mit dem Finger auch weisen; doch geben
Öfter (des Schönen Gesetz will es so) Winke sie nur.
Schlummert bei den Beziehungen dir dein Auge, so tappest
Du im Dunkeln umher, ohne des Dichtenden Schuld.
Zürne du dann nicht mit dem Liede, daß du es nicht fassest;
Laß die Unschuld in Ruh, Gähnender, zürne mit dir.
kunnukun > 25.09.2015, 12:52:46
janwo > 16.12.2015, 20:27:48
Eisenberg schrieb:Was einen Sprachwissenschaftler am etablierten Gendern selbst dann beunruhigt, wenn er die sprachliche Sichtbarmachung von Frauen freudig begrüßt, ist dreierlei. Erstens: Die Sprache wird nicht akzeptiert, wie sie ist, sondern sie gilt als manipulierbarer Gegenstand mit unklaren Grenzen dieser Manipulierbarkeit. Zweitens: Die Kenntnis des Gegenstandes, an dem man Veränderungen vornimmt, geht nicht sehr weit. Drittens: In vielen Fällen stigmatisiert man Wörter, ohne dass es brauchbare Alternativen gäbe.
Haben wir denn nichts aus dem Desaster der Orthographiereform gelernt, die im Kern ja auch nichts anderes als ein unüberlegter Eingriff ins Sprachsystem war?
Gernot Back > 17.12.2015, 11:07:44
(16.12.2015, 20:27:48)janwo schrieb: Peter Eisenberg in der FAZ: "Flüchtling lässt sich nicht gendern": http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/wo...67817.htmlZur Info: Von Anatol Stefanowitsch gibt es darauf nun auch eine Replik:
janwo > 17.12.2015, 19:14:09
A.S. schrieb:Aber man sollte die grundsätzlichen Möglichkeiten und Notwendigkeiten sprachplanerischer Eingriffe nicht mit dem Argument abtun, das Sprachsystem sei, wie es ist. Sprache ist, was ihre Sprachgemeinschaft aus ihr macht.
thf > 20.12.2015, 15:55:35
(17.12.2015, 19:14:09)janwo schrieb: Für mich besteht ein unüberbrückbarer Qualitätsunterschied darin, ob die Sprachgemeinschaft etwas aus der Sprache macht, oder ob einzelne für sich mit welchem Argument auch immer das Recht in Anspruch nehmen, sprachplanerische Eingriffe vorzunehmen, die der Sprachgemeinschaft "von oben" auferlegt werden.Sprachwandelprozesse beginnen meiner Vorstellung nach (bewusst oder unbewusst) bei einzelnen und verfestigen sich dann in komplexen sozialen Prozesse. Dass einzelne innerhalb eine gesellschaftliche Position inne haben, die es ihnen gestattet, sprachplanerische Eingriffe vorzunehmen, ist ebenfalls Ergebnis eines sozialen Verhandlungsprozesses. Insofern finde ich, kann man zumindest darüber diskutieren, ob der Unterschied wirklich so groß ist; so adhoc würde ich sagen, dass möglicherweise beides letztendlich auf vergleichbare soziale Phänomene zurückführbar ist.
kunnukun > 06.02.2016, 13:14:16
(17.12.2015, 19:14:09)janwo schrieb: Ganz ehrlich, eine Formulierung wie "Notwendigkeiten sprachplanerischer Eingriffe" klingt für mich nicht nur furchtbar herablassend, sondern auch sehr bevormundend, ja geradezu diktatorisch.Ich habe es - glaube ich - schon mal erwähnt:
janwo > 04.05.2018, 09:20:34
Zitat:Die umfangreiche Rechtschreibreform, die 1998 eingeführt wurde, beinhaltete keine Abschaffung des generischen Maskulinums.Die Reform der amtlichen Rechtschreibung hat so rein gar nichts, überhaupt gar nichts zu tun mit einer Reform der Grammatik, der Pragmatik (Regeln des Sprachgebrauchs), oder des Wortschatzes. Die 1998er Reform war lediglich eine Reform der Orthographie und nicht der Sprache insgesamt.
wortigkeit > 04.05.2018, 11:31:08
janwo > 04.05.2018, 12:06:07
janwo > 05.05.2018, 14:14:49
Rolf Landolt > 18.05.2018, 11:01:11
(04.05.2018, 09:20:34)janwo schrieb: Die Reform der amtlichen Rechtschreibung hat so rein gar nichts, überhaupt gar nichts zu tun mit einer Reform der Grammatik, der Pragmatik (Regeln des Sprachgebrauchs) oder des Wortschatzes.Richtig!