Tröten statt tweeten: Kommt auf unsere Mastodon-Instanz linguisten.info.
JPL > 14.07.2013, 23:58:33
janwo > 15.07.2013, 11:43:19
janwo > 17.07.2013, 12:06:09
JPL > 24.07.2013, 18:40:56
Gernot Back > 29.07.2013, 22:17:31
janwo > 29.07.2013, 23:07:36
(29.07.2013, 22:17:31)[Anonymisiert] schrieb: Was sind ProfessorInnen dagegen doch für WaschläppInnen (insbesondere solche, die ihren Posten nur einer Quote zu verdanken haben)!
Gernot Back > 30.07.2013, 00:02:56
(29.07.2013, 23:07:36)janwo schrieb: Würde ich so nicht pauschalisieren wollen. Ich kenne eine Professorin, die setets sehr viel Wert auf das -in legte, selbst bei der abgekürzten Form: Prof.'in. (...) Die führte das "-in" mehr so zum Ätsch-Faktor, dass sie's eben doch geschafft hat.
janwo > 10.11.2013, 19:20:57
taz schrieb:Der Sprache sein GenusQuelle und Fortsetzung: http://www.taz.de/Die-Wahrheit/!127106/
Die Fixierung aufs Untenrum in der Sprache entspricht zwar dem sexualisierten Zeitgeist, aber der/die/das Schreibende kämpft oft mit Durcheinander/innen.
taz schrieb:Was richtig und falsch, weiß bald keineR(s) mehr.
lingucat > 10.11.2013, 20:36:06
janwo > 12.03.2014, 19:37:16
fefe schrieb:Durchbruch! Wir sind fast soweit, dass die Gender-Sprachführer sich so weit von Deutsch entfernt haben, dass man ihre Texte kaum noch verstehen kann. Ich habe ja hier auch einen Bildungsauftrag, daher zitiere ich mal ein paar Highlights.Der Rest ist genüsslich unter http://blog.fefe.de/?ts=addeacc3 nachzulesen.
janwo > 26.04.2014, 23:05:45
Zitat:Durch Sprache soll Wahrnehmung kontrolliert werden. Man erinnert sich an das Neusprech bei George Orwell und neigt zur Empörung, zur Ablehnung oder mindestens zum Kopfschütteln. Jedenfalls frisst es an den Nerven – und mir scheint, dass eben dies die Falle dieses sog. “feministischen Sprachhandelns” ist.
Die Falle besteht darin, dass durch solche Versuche die Geschlechterunterschiede nicht aus der Welt geschafft werden, im Gegenteil: sie werden durch diese Art ihrer sprachlichen Behandlung in Erinnerung gerufen, sie werden prolongiert und weiter differenziert. Sie werden umso aufdringlicher der Wahrnehmung unterbreitet, je weniger es gelingt, den Zweck solchen Tuns zu erreichen.
janwo > 08.05.2014, 18:28:09
Zitat:Die Aussichten, dass eine relevante Anzahl von Sprechern in Zukunft »ProfessorInnen« oder »ProfessX« statt »Professor« schreibt, dass anstelle von »Studenten« von »Student_innen« geschrieben wird, oder einfach alles auf -a endet (Mitarbeita) liegt bei der niedrigsten aller Wahrscheinlichkeiten. Die Frage, warum sich eine kleine Gruppe von extrem irrationalen Enthusiasten seit 30 Jahren damit beschäftigt, ein komplett hoffnungsloses Unterfangen zu verfolgen, ist vermutlich nur mit psychologischen Kategorien zu erklären. Natürlich könnten weiterführende Debatten dazu die Themen Voluntarismus, Idealismus und Aberglaube streifen. Aller empirischen Evidenz zufolge lässt sich eine Erklärung ausschließen. Ihr tatsächliches Ziel kann es nicht sein, gesellschaftlich diskriminierten Gruppen zu einer besseren Repräsentation zu verhelfen. Im Gegenteil: Wenn man den sachlichen Ausdruck »kleine Gruppe von extrem irrationalen Enthusiasten« durch ein umgangssprachliches Synonym ersetzt, wird klar, dass sie diesem selbsterklärten Ziel eher schaden, indem sie den konservativen Verteidigern kritikwürdiger Zustände gute Argumente liefern, derartige Bestrebungen als absurd und »unnatürlich« zu stigmatisieren. Alle, denen es mit dem Ziel Ernst ist, die Wahrnehmung benachteiligter Gruppen zu verbessern, sind wahrscheinlich gut beraten, sich von grotesken Glaubenskriegen um absurde Zeichenverwendung weiträumig fernzuhalten.
janwo > 06.09.2014, 14:39:52
Zitat:Widerstand gegen Sprachform
Schliesst aber diese Sprachform, die alle einbeziehen soll, nicht gleichzeitig Menschen aus? Menschen, die sich ausserhalb akademischer Mauern bewegen? Menschen, die sich dadurch im Lesefluss gehemmt sehen? Fakt ist: Diskussionen über gendergerechte Sprache finden fast ausschliesslich innerhalb der Universitäten statt. Doch wer die Änderungen schliesslich zu spüren bekommt, ist die gesamte Gesellschaft und damit jede einzelne Person, die sich um Korrektheit bemüht.
Ein kürzlich verfasster offener Brief an die österreichische Bildungs- und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek könnte einen ersten Hinweis auf eine sich entwickelnde Aversion gegen konsequente linguistische, aber wenig alltagstaugliche Gleichbehandlung geben. Die rund 800 Unterzeichnenden, darunter zwei prominente Schweizer, fordern in ihrem Schreiben die Abschaffung des Binnen-I und den Verzicht auf die durchgehende Verwendung von Paarformen. Professx Hornscheidt hat dennoch keine Angst vor Ablehnung. Irritationen würden sie herausfordern, ihr neue Perspektiven und Denkanstösse geben. Soziale Veränderungen funktionieren nun einmal darüber, dass viele Personen ihnen erst ablehnend gegenüberstehen.
Die Gesellschaft nimmt nun entweder den x-ten sprachlichen Vorschlag an oder zwingt ihn hinter die universitären Gemäuer zurück. Solange nicht klar ist, wohin die Irritationen zukünftig führen werden, werden sich die Leser und Leserinnen wohl kein «x» für ein «u» vormachen lassen.
Zitat:Soziale Veränderungen funktionieren nun einmal darüber, dass viele Personen ihnen erst ablehnend gegenüberstehen.Das klingt ja fast so, als sei es konstitutiver Bestandteil jeglischer sozialer Veränderung, dass die Mehrheit (zunächst) widerwillig sei. Ich weiß ja nicht... Vielleicht sollte man/mensch/frau/x sozialen und sprachlichen Wandel nicht einfachb als dasselbe auffassen?
janwo > 04.01.2015, 22:12:43
Zitat:Unter der Überschrift “Gendergerechte Sprache?” dilettiert das Lann Hornscheidt in Sozialwissenschaft, behauptet: soziale Veränderung zeige sich im Versuch sprachlicher Veränderung und Sprache müsste so beschaffen sein, dass sich jeder (auch der größte Irre) gemeint fühlen könne.
Was davon wissenschaftlich zu halten ist, schreibt Dr. habil. Heike Diefenbach in einem Beitrag, den man nur unter den Titel: “Nachhilfe für das ahnungslose Lann Hornscheidt” bringen kann.
Damit zur Nachhilfe:
Zitat:Wer also meint, er müsse an der deutschen Sprache herumbasteln, weil sie weiblichen Menschen Anlass gäbe, sich ausgeschlossen zu fühlen, hat erstens einen eingeschränkten Horizont (wie gesagt; es gibt eben Katzen, Rinder und Hühner – wo sind da die männlichen Exemplare in der deutschen Sprache vertreten??) und zweitens so wenig Sprachgefühl, dass er einen Singular oder einen Plural nicht von einem Kollektivbegriff unterscheiden kann. Das ist also sein eigenes Problem, nicht das anderer Leute oder das einer ganzen Gesellschaft.
Ρhantom > 04.07.2015, 19:12:39
Zitat:Angeblich sei dies laut Richtlinie „BMFSFJ 2012“ eine Vorgabe seitens der Universität. Zidek widersprach. Selbst die latente Drohung, er bekomme eine schlechtere Note und „alles Diskutieren“ werde ihm nicht helfen, ließ er nicht auf sich sitzen und wandte sich an die Rechtsabteilung der TU. Und siehe da, die ominöse Richtlinie „BMFSFJ 2012“ mit der angeblichen Verpflichtung zu unsinniger gendersensibler Sprache existiert gar nicht. Wissenschaftliches Arbeiten ist das einzige Kriterium, das für die Benotung zählt.
Zitat: Einen Höhepunkt bildete ein Medizinstudent, der mir schrieb, er sei verpflichtet worden, eine Arbeit über Prostatakrebs in gendersensibler Sprache zu verfassen, obwohl Frauen gar keine Prostata besitzen. Prinzipienreiterei.