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janwo > 06.06.2013, 11:01:04
lingucat > 06.06.2013, 19:50:11
(05.06.2013, 11:21:33)JPL schrieb: Genus ist grundsätzlich eine rein grammatische Kategorie, da sich zahlreiche Dinge außer zweigeschlechtliche Lebewesen gar keinem Geschlecht zuordnen lassen.
(05.06.2013, 11:21:33)JPL schrieb: andere Sprachen kennen durchaus Unterscheidungen wie "belebt/unbelebt", "große DInge/kleine Dinge" oder so abstruse Klassen wie "rote Dinge" oder "Speere".
(05.06.2013, 11:21:33)JPL schrieb: in irgendeiner Sprache gehören Elefanten tatsächlich zur Nominalklasse "kleine Dinge" und - meines und wohl auch Guy Deutschers Lieblingsbeispiel - Flugzeuge gelten bei einigen Menschen genusmäßig als eine Art von Gemüse (bzw. als fliegende Kanus, aber Kanus gehören auch zum Gemüsegenus).
JPL > 07.06.2013, 12:27:48
janwo > 08.06.2013, 10:55:44
Horst Simon schrieb:So haben die Aborigines in Australien ein gemeinsames Genus für Feuer, Frauen und gefährliche Tiere, ein anderes für Männer, Schnecken und Speisefische.Die Aborigines?! Das ist fachlich und politisch ungefähr so korrekt und präzise wie die behauptung, "die Europäer" hätten alle ein frauenfeindliches Genussystem. Wenn ich richtig fies sein wollte, würde ich Herrn Simon für diesen Spruch unterstellen, er zeige damit kolonialistisch-rassistische Ignoranz.
lingucat > 08.06.2013, 18:45:17
(08.06.2013, 10:55:44)janwo schrieb:Horst Simon schrieb:So haben die Aborigines in Australien ein gemeinsames Genus für Feuer, Frauen und gefährliche Tiere, ein anderes für Männer, Schnecken und Speisefische.Die Aborigines?! Das ist fachlich und politisch ungefähr so korrekt und präzise wie die behauptung, "die Europäer" hätten alle ein frauenfeindliches Genussystem.
janwo > 09.06.2013, 15:18:32
Gernot Back > 10.06.2013, 10:09:50
lingucat > 10.06.2013, 11:31:28
janwo > 10.06.2013, 14:12:40
(10.06.2013, 10:09:50)[Anonymisiert] schrieb: Bei der ganzen Debatte fällt mir ein: Wir sollten wieder zur Anrede Frollein zurückkehren, wenn wir im Restaurant die Aufmerksamkeit der Servierkräfte auf uns lenken wollen. Dieses Frollein sollten wir dann auch generisch verwenden, sowohl als Anrede für Kellnerinnen als auch für Kellner!
lingucat > 06.07.2013, 09:11:22
janwo > 08.07.2013, 10:43:11
Gernot Back > 08.07.2013, 11:28:19
(08.07.2013, 10:43:11)janwo schrieb: Und weil wir gerade dabei sind: Die NZZ titelt «Sprache ist Gewöhnungssache»
Die Sprachwissenschafterin Luise F. Pusch erklärt, warum es den Sprachfeminismus braucht.
http://www.nzz.ch/wissen/bildung/intervi...1.18112625
Luise Pusch schrieb:Für mich ist Luise die Grundform und Luis die Schwundform. Diese bekömmlichere Interpretation lässt sich übrigens auf die meisten Feminina anwenden.Wenn das so ist, dann sind Bräutigam, Witwer, Ganter /Gänserich, etc. wohl auch jeweils Grundformen; Braut, Witwe und Gans die entsprechenden Schwundformen?
Anne Curzan schrieb:However, as Curzan explains, history has had a pejoration of the marked word due to sexism in the past.
janwo > 09.07.2013, 10:20:04
Claudia Wirz schrieb:Sprache ist ein Herrschaftsinstrument. Wer über sie herrscht, hat in einem gewissen Sinn auch Einfluss auf die Gedanken der Menschen. Und genau deshalb widerspricht eine von oben diktierte Regulierung der Sprache dem demokratischen Geist. Die Sprache gehört nicht dem Staat, sie gehört allen. Etwas mehr ziviler Ungehorsam gegenüber den gröbsten Auswüchsen des amtlichen Tugenddiktats könnte nicht schaden. Das kann man von den Feministinnen der ersten Stunde lernen.
JPL > 14.07.2013, 23:24:55
JPL > 14.07.2013, 23:36:18