Moin,
spannendes Thema - da kann man definitiv was draus machen, wenn du aufpasst, dass es machbar bleibt. Mit empirischer Metaphernanalyse kenne ich mich relativ schlecht aus, aber ein paar Hinweise/Anregungen hab ich dann hoffentlich trotzdem:
Zu 1.: Natürlich zählen Zeitungen zu politischen Diskurs, wenn nicht sogar ganz entscheidend (Gegenfrage: Was denn sonst?). Das hat für dich auch einen methodischen Vorteil: Es gibt Korpora (z.B. das
TIME Magazine Corpus, 1923-2006) dazu, das heißt die Datenaquise sollte sich relativ leicht bewerkstelligen lassen. Die Datenmenge ist natürlich groß: Für
liberty gibt es über 4000 Belege (ob das jetzt alles Metaphern sind, sei mal dahingestellt). Alternativen wären natürlich z.B. Parteiprogramme. Vorteil hier: Die Datenmenge wäre schon im Vornherein abgegrenzt und überschaubar und eignen sich direkt für einen Vergleich D-R. Weiteren Datenquellen wird schwer beizukommen sein, wenn sie nicht schon in Korpora vorliegen (oder möchtest du mehrere Stunden politische Debatten im TV oder Kongress transkribieren? ;))
Zu 2.: Natürlich ist die Abgrenzung nicht einfach - und bei über 11.000 Belegen für
freedom dürfte es etwas schwer sein, in angemesser Relation von Zeitaufwand und Ertrag die Fragestellung zu beantworten. Abhilfe: Randomisierte Treffer (Zufallsprinzip), dann suchst du dir die Metaphern raus, weiter gehts.
War's das, was dich bewegt?
Literaturtipp, der mir einfiel (Lakoff hat viel zu Kriegsmetaphern geschrieben, vielleicht bekommst du da Anregungen):
Lakoff, George. 1991. Metaphor and War: The Metaphor System Used to Justify War in the Gulf. [
Link]
Zur Methode auf jeden Fall empfehlenswert (auch andere Artikel im Werk):
Stefanowitsch, Anatol. 2007. Corpus-based approaches to metaphor and metonymy. In: Stefanowitsch, Anatol & Stefan Th. Gries. [eds].
Corpus-based approaches to metaphor and metonymy. Berlin: De Gruyter.