Vielen Dank schonmal soweit!
Wenn ich das richtig verstehe, benötige ich auf jeden Fall eine strukturierte Proposition, um die darin enthaltenen Argumente des Prädikats mit den syntaktischen Komplementen in Beziehung setzen zu können, also Linking.
Die Notwendigkeit einer Davidsonschen bzw. situationssemantischen Analyse erschließt sich mir jetzt noch nicht ganz, wenn ich von einem allgemeinen Fall ausgehen möchte. Dass sie für bestimmte Fälle auf jeden Fall notwenig ist, verstehe ich hingegen.
Nehmen wir mal einen einfachen Fall, einen V2-Deklarativsatz. Dann würde die strukturierte Proposition so aussehen:
V [x, (y), (z)]
V ist hierbei das verbale Prädikat und x eine NP in Subjektfunktion. y und z können je nach Valenz hinzutreten und haben dann die Funktion des direkten bzw. indirekten Objekts.
Wie würde das dann bei einer situationssemantischen Analyse aussehen? Etwa so?
s => <<V (x, (y), (z))>>
Und wie kann man (in beiden Fällen) deutlich machen, dass bestimmte Satztypen eine offene Proposition haben, weil ein Argument nicht spezifiziert (Interrogative) oder per Flexion aus der semantischen Struktur getilgt wurde (direktiver Infinitiv)?
Mein Versuch für den direktiven Infinitiv (Aufheben!):
V[y]
Es handelt sich also um ein Verb, dessen Subjektargument fehlt, das aber ein Objektargument aufweist. Wie im Beispiel zu sehen, wird das dann aber oberflächensyntaktisch nicht realisiert.
Uns situationssemantisch:
s => <<V (y)>>
Sehe ich das so in etwa richtig?
Vielen Dank und sorry für die langen Antwort