Hallo, ich habe folgende Frage im Bezug auf das Dehnungs-h, und zwar, wie es kommt, dass das Wort
Dole ohne ein Dehnungs-h auskommt, ebenso die Wörter
Schere und
Träne aber die Wörter
Sahne, Ehre, Bohle und
Muhme hingegen ein Dehnungs-h aufweisen.
Meine Erklärung wäre die folgende, aber ich weiß nicht, ob das so richtig ist:
Eine weitere Möglichkeit, um die Vokalgespanntheit anzuzeigen, bietet das Dehnungs-h. Dies kann vor <r>, <l>, <m> und <n> stehen. Das einsilbige Wort dehnst ist z.B. auf das Dehungs-h angewiesen, damit der Leser weiß, dass der davorstehende Vokal gespannt gesprochen wird (nach Fuhrhop 2009: 16).
Ohne das Dehnungs-h sind die o.g. Sonoranten kennzeichnend für den Beginn komplexer Silbenendränder, die auf einen kurzen silbischen Kern folgen:
Welt, Furcht, Sand. Bei diesen wird der Vokal kurz gesprochen.
Dennoch gibt es auch Wörter, die ohne Dehnungs-h auskommen, obwohl sie ein Sonorantengraphem besitzen. Dies lässt sich unter anderem durch den „Gewichtsausgleich“ erklären. Das bedeutet, dass bei komplexer werdenden Anfangsrändern, die Wahrscheinlichkeit ein Dehnungs-h zu finden, sinkt wie z.B. bei
Schere und
Träne. Außerdem tritt es „in morphologisch einfachen Formen nur bei kurzem, d.h. einfachem Endrand“ auf (Duden 2005: S. 73).
Jetzt könnte man jedoch fragen, warum man Dole anstatt *Dohle schreibt, aber Sahne anstatt Sane, da diese Wörter ja beide einen einfachen Anfangsrand besitzen (und demzugfolge eigentlich beide ein Dehnungs-h aufweisen müssten) aber trotzdem unterschiedlich verschriftlicht werden.
Wie lässt sich das dies Phänomen nun plausibel erklären......................????????
In den Wörtern Sahne, Ehre, Bohle und Muhme hingegen wird das Dehnungs-h verschriftlicht, da der Anfangsrand einfach ist und der Sonorant vom vokalischen Kern getrennt werden muss, damit es dem Leser leichter fällt, den langen Vokal zu erkennen.