Das {-t} ist sicher ein Wortbildungssuffix, mit dem Nomen aus Verben gebildet werden konnten. Heutzutage ist das nicht mehr produktiv, d.h. neue Wörter können so nicht mehr gebildet werden. Analoge Beispiele sind
Schlacht und
Schlucht aus
schlagen,
Macht aus
mögen (ursprüngliche Bedeutung 'können, vermögen'), -
kunft von
kommen,
Flucht von
fliehen,
Kluft von
klaffen usw.
Aus synchron gegenwartssprachlicher Sicht (<
sehen) ist das nicht mehr wirklich durchsichtig, d.h. für Nichtfachleute ist nicht unbedingt erkennbar, dass bzw. wie
Schrift aus
schreib- abgeleitet ist. Deshalb kann man genauso gut sagen, der Stamm von
Überschrift ist einfach
Schrift, was man dann nicht weiter auseinander nehmen muss. Der Stamm ist etwas, an dem man noch die (gemeinsame) Bedeutung sieht. {schr} wäre da zu wenig, das steckt ja auch in
schreien,
schrecken,
schrauben usw. drin.
Die Wechsel g/k > ch und b/p > f vor dem /t/ sind regelmäßig, das hat etwas mit der leichteren Aussprache zu tun.
Der Wechsel der Vokale ist eine Art Ablaut im weiteren Sinne, ja. (Im engeren Sinne ist Ablaut das, was bei den Verben für Formen wie
binde - band - gebunden sorgt; im weiteren Sinne dann auch die entsprechenden Wechsel bei oder für Ableitungen wie
Binde,
Band,
Bund).