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Anonymous > 18.04.2005, 11:00:06
Corinna > 19.04.2005, 19:20:03
janwo > 20.04.2005, 17:53:04
Team > 21.05.2005, 14:59:48
Arne > 02.06.2005, 19:53:51
Miguel schrieb:Was vereinigt sich womit und warum? Geht um deutsche Sätze.Problem im Deutschen: Die Satzklammern. Bei einem Satz wie in (1) greift eine oberflächenorientierte Syntax nur sehr schwerfällig.
Team > 08.06.2005, 11:42:04
Arne > 08.06.2005, 15:34:59
Team schrieb:Die Bewegungen sind die wesentlichen Elemente der Government & Binding - Therory. Man geht zunächst von einer Tiefenstruktur (D) aus. Nach bestimmten Bewegungen erreicht man Die Oberflächsnstruktur (S); diese Struktur ist der Satz, wie er dasteht. Nach weiteren Bewegungen erreicht man die Logical Form (LF), die gewisse semantische Relationen ausdrückt. (man entfernt sich wieder von dem Satz wie er dasteht.)Wobei alle diese Bewegungen nur eine einzige Bewegung sind, Move Alpha. Bestimmte Constraints sorgen dann eben dafür, dass Bewegungen lizenziert oder ausgeschlossen werden.
Team schrieb:Wenn das Verb im Deutschen "ganz hinten" man sagt basisgeneriert wird, so muss es sich logischerweise sich erst nach vorne bewegen um ein
in S einen grammatischen Satz zu bilden.
Die Tiefenstruktur (D) sieht im Deutschen also folgendermaßen aus:
Der Franz das Schweinchen gegessen hat. Das Aux. "hat" bewegt sich in S nach vorne: Der Franz hat das Schweinchen gegessen.
Anonymous > 08.06.2005, 18:04:06
Arne > 08.06.2005, 21:14:14
Anonymous > 08.06.2005, 22:15:03
Arne > 08.06.2005, 23:13:13
Neuter schrieb:Das Problem ist, daß, wenn man dieser mechanischer Vorstellung der Grammatik folgen will, muß man viele "Devices" erfinden, damit das Ganze gut funktioniert. Man hat also eine Theta-Theorie, eine Kasus-Theorie, eine Spracherwerbs-Rechtfertigung (denk mal, daß die Auffassung, daß etwas "gelernt werden muß" als Panakeia von den Generativisten vor dem Unerklärlichen verwendet wird) usw.
Neuter schrieb:Die Frage ist: wer kann beweisen, daß mit so vielen Devices aus so verschiedenen Bereichen "die Bombe richtig explodiert"? Ich meine, wenn man eine richtige Bombe konstruiert, dann ist man erfolgreich, wenn diese Bombe richtig platzt und Zerstörung hervorbringt. Aber was passiert mit der Sprache? Auch wenn all diese Devices falsch sind, kann alles ruhig als Explosion erscheinen, z.B. in der Form eines grammatischen Satzes, aber wo ist die Entsprechung in der Wirklichkeit?
Neuter schrieb:Vielleicht sagst Du mir, in der Kommunikation, daß man gut miteinander kommunizieren kann. Aber dann müssen zur Syntax so viele Faktoren hinzukommen, die nichts mit der Syntax zu tun haben. Faktoren wie das Kooperationsprinzip, Sprechakten usw. Ist also ein grammatisch richtiger Satz auch ein mitteilsamer Satz?
Neuter schrieb:Ansonsten gibt es auch erfolgreiche Gemälde, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben. Die können aber auch nach den strengsten Prinzipien gemalt sein :twisted:
Neuter schrieb:Ich habe Beweise aus anderen semiotischen Systemen gemeint, z.B. aus der Musik, aus der Tierkommunikation, usw. Laufen auch andere Systeme "generativ"?
Anonymous > 09.06.2005, 00:26:09
Arne > 11.06.2005, 21:48:56
Anonymous schrieb:Weiter hat Arne geschrieben:
"Was meinst du mit "Entsprechung in der Wirklichkeit"? Wenn du formal Syntax betreibst, interessiert dich die Wirklichkeit/Welt so gut wie gar nicht. Es geht nur darum, die Kompetenz des Sprechers abzubilden."
Was ist für Dich "Kompetenz des Sprechers"?
Anonymous schrieb:Sprache will etwas mitteilen, wie ein Gemälde. Sprache und Gemälde können eine komplizierte Struktur aufweisen. Die Frage ist, was können sie als Strukturen mitteilen? Für mich ist das zu mitteilende die Wirklichkeit.Hm, Sprecher wollen etwas mitteilen, Sprache nicht wirklich. ;)
Anonymous schrieb:Ist der Prozeß bei der Konstruktion eines Gemäldes von Anfang an ein Prozeß, der die Mitteilung zum Zweck hat und zu einem größen Teil bewußt ist? Wenn ja, ist das nicht auch bei der Sprache so?Natürlich ist Sprechen ein bewusster Prozess. Du planst deine Äußerungen, weißt z.B. welche Mittel du in deiner Sprache hast um Dinge zu betonen (also, inhaltlich, so Dinge wie Topikalisierung oder Passiv) und letztlich willst du ja etwas mitteilen.
Anonymous schrieb:Wenn die Prozesse nicht bewußt sind, warum sollte man RESULTIERENDE Strukturen bei Sätzen und Gemälden so fleißig vermuten? Und die triviale Frage dazu: warum Regeln und Rekursionen annehmen, die einfach nur Nachahmungen von festen Mustern sein können?
madlen > 04.03.2009, 21:27:34
Don Dunkel > 05.03.2009, 05:55:02