Naja, aber soweit ich weiß muss im Deutschen sowohl als auch wie im Englischen eine V nach I nach C Bewegung stattfinden. Sofern kein Vollverb vorhanden ist, rutscht dann das Auxiliar in die C Position. Dieses käme aus I°, da Auxiliare im Deutschen Modus (kann, soll), Tempus (hat, wird, war) und weiteres ausdrücken können, demzufolge grammatische Information tragen (Zumindest wenn wir davon ausgehen, dass es eine Split-IP gibt, müssten wir also die tempusausdrückenden Auxiliare in der TP anordnen). Und wie soll die VP denn bitte aussehen, wenn sowohl Auxiliar als Vollverb darin stehen? Im Kopf darf es nicht stehen, da V° nur einen lexikalischen Ausdruck beinhalten darf. Die SpecV Position ist dem Subjekt vorbehalten. Die Komplementposition ist dem (direkten) Objekt vorbehalten. In Adjunktposition darf es auch nicht, da es obligatorisch ist. Also muss es aus der VP raus un wird der IP zugeordnet.
Und das Deutsche unterscheidet sich vom Englischen insofern, als dass das Englische definitiv eine SVO Stellung hat, während dies beim Deutschen aufgrund seiner Topikalität umstritten ist. Das Verb steht zwar in Zweitstellung im Satz, aber das am meisten topiklastige Argument muss davor, welches nicht zwingend auch das Subjekt sein muss (
Auf dieser Bank küsste Peter Petra). Das Vollverb (bzw das Auxiliar) rückt in C° Position, während das Topik (Hier die PP) in SpecC rückt. Da eine CP soweit ich weiß aber keine grammatischen Markierungen an Lexeme verteilt , das Verb aber in C° rückt, muss es den Umweg über eine IP gegangen sein, wo es seine Kodierung erhielt.
Links zu einer wissenschaftlichen Arbeit kann ich dir leider nicht anbieten, aber wenn du Interesse an Syntax hast und dich nicht vor Englisch fürchtest, kann ich dir ein wenig Literatur empfehlen.
Zum einen wäre da:
CARNIE, A. (2001): Syntax - A Generative Introduction
Blackwell Publishing, Oxford
Ist relativ einfach zu lesen und recht weitgehend.
Ansonsten kann ich dir auch das Buch meines Dozenten empfehlen:
VAN VALIN, R.D. (2001): An Introduction to Syntax
Cambridge University Press, Cambridge
Ist aber sehr schwer (hauptsächlich ab der zweiten Hälfte) und halt auch auf Englisch.