Abundanz an Formen aber eine Kategorie (Begriff?)

Moin moin, 
kennt ihr vielleicht einen grammatischen Begriff, der irgendwie den Umstand (oder die Formen) beschreibt, wenn für eine Kategorie mehrere verschiedene Formen möglich sind, ohne dass sie einen funktionalen Unterschied haben? 
Also wenn für Kasus XY zum Beispiel Form A und Form B benutzt werden können, ohne dass durch deren Austausch die Bedeutung verändert wird? Ich denke nun an Allomorph. Aber vielleicht gibt es einen passenderen Begriff, auch für den Umstand. Es geht hier vor allem um Missingsch, wo mir/mich, dir/dich, ihn/ihm, sie/ihr etc. jeweils auf nur einen Kasus verteilt sind, aber freiweg ausgetauscht werden können, ohne dass Dativ von Akkusativ unterschieden würde. 
Fallen euch hier Begriffe ein, wie man das beschreiben könnte, bzw. durch die ich weiter recherchieren kann und es mit anderen Sprachen mit ähnlichen Eigenschaften vergleichen kann?

Vielen Dank,
Kevin

Hallo, ist das nicht im Grunde Varianz? Der Atlas der Alltagssprache führt ja auch z.B. wechselnde Artikel usw. auf (https://www.atlas-alltagssprache.de/them...ster-test/).
Viele Grüße

Wenn es weder einen lexikalischen noch einen funktionalen Unterschied bei unterschiedlichen Lexemen gibt, spricht man ja von Synonymie. Wie das mit den Wortformen eines Lexems ist, weiß ich nicht.

Moin moin,
danke für die Antworten. Varianz und Synonymie ist klar, bzw. auch Allomorphie. Ich bin mir nur unsicher, ob es für diesen konkreten Fall nicht eine Beschreibung gibt.
Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es in diesem Ausmaß vielleicht eine Eigenschaft von Mischsprachen ist. Bei Michif ist es auch so, dass bei vielen Nomen optional ein /li/ davorstehen kann. Das Nominalsystem ist aus dem Französischen. Das /li/ erfüllt keinerlei Funktion, aber ist natürlich der mit ent bestimmte Artikel. Das ist analog zu Missingsch, wo mehrere Formen für aber weniger Funktionen existieren.
In einem Buch zu Danziger Missingsch habe ich nun die Formulierung gefunden, dass die jeweiligen Dativ und Akkusativformen für eine Objektfallkategorie benutzt werden und dadurch "promiscue" bezeichnet werden. Die Beschreibungen, die ich auf die schnelle gefunden habe, zu Promiskuität beschreiben auch etwas Analoges. (Zwar dass eine Form in mehrere Funktionen kann, aber ich denke, das Pferd kann man hier auch von hinten bezügeln.)

Was mir gerade einfällt: Ist das vielleicht eine abgeschwächte Form von Einheitskasus? In vielen niederdeutschen Dialekten (aus dem Westfälischen und dem Berlinischen weiß ich es sicher) gibt es einen Zusammenfall von Akkusativ und Dativ, der zu Deinen Beispielen passt. In den Artikeln dazu auf Wikipedia ist von Akkudativ und Objektkasus die Rede.

Ja genau, das ist der zugrundeliegende Prozess. Es gibt nur einen Objektkasus, aber beide Formen bleiben erhalten, aber werden auswechselbar überall angewandt. (Meiner Analyse nacht von dreisprachigen Schriftstellern aber zu einem höheren Prozentanteil immer in der falschen Form, also 60:40 "mir", wenn es Akkusativ sein müsste. Aus dem Wissen heraus, dass es eine sprachliche Eigenschaft des Missingsch ist, keinen Unterschied zu besitzen.)