„kurzgeschichtentypisch“

Der Lehrer meint, es gäbe das Wort nicht – aber muss das heißen, dass es falsch ist?

Es müssen doch nicht alle Wörter im Duden stehen – ich kann doch auch „Paris-Hilton-Phobie“ sagen, „froschgrün“ und so weiter.

Wie seht ihr das?

Das ist wieder eine sehr subjektive Einschätzung, finde ich.
Mir persönlich "gefällt" das Wort nicht, aber es ist - morphologisch gesehen - ja richtig zusammengesetzt. Und da solche Kompositionen in der deutschen Sprache nun einmal möglich sind, kann der Lehrer dies eigentlich nicht als falsch anstreichen.
Ob er es als stilistisch unschön oder als weniger guten Ausdruck markiert, ist eine andere Sache. Falsch ist es jedenfalls nicht, denke ich.

Schließe mich da neous an. Ein 'R' gehört da nicht an den Rand. Auch ein 'A' obliegt da sehr dem persönlichen Geschmack. Ich nützte es vielleicht. Ich finde allerdings auch, dass man alle Worte benutzen dürfen sollte, die man korrekt kreiert.

Da du allerdings aus Standarddeutsch vorbereitet werden sollst, ist ein 'A' zumindest gerechtfertigt, da jenachdem was du später schreiben musst, sehr strikte Regeln befolgt werden müssen. Und auch bei Briefverkehr mit Ämtern wird es sehr ungerne gesehen, wenn du neologismierst (ein herrliches Wort^^).

(05.03.2009, 06:12:53)Don Dunkel schrieb: Da du allerdings aus Standarddeutsch vorbereitet werden sollst, ist ein 'A' zumindest gerechtfertigt, da jenachdem was du später schreiben musst, sehr strikte Regeln befolgt werden müssen. Und auch bei Briefverkehr mit Ämtern wird es sehr ungerne gesehen, wenn du neologismierst (ein herrliches Wort^^).

Warum wird es denn ungern gesehen?
(Echt schönes Wort =D)

Warum das so ist, kann ich dir auch nicht sagen.
Ein Kumpel von mir macht seine Ausbildung zum Polizeibeamten und er muss in seinen schriftlichen Arbeiten auf sehr strikte Regulatorien achten, unter Anderem, dass er halt nur Worte nutzt, welche es gibt.

Ist halt ne Sache des Registers^^
Aber wenn du erstmal anerkannter Autor bist, darfst du eh schreiben, wie du lustig bist. Das wird dann als künstlerisch kreativ anerkannt^^

Gehen wir das Ganze mal semantisch an. Wenn "Kurzgeschichte" ein Texttyp ist (und das setze ich jetzt einfach mal so fest, dass dem so sei), dann muss es auch Dinge/Phänomene/Strukturen/Eigenschaften geben, die diesen Typ konstituieren, und die sind eben typisch für Kurzgeschichten, also kurzgeschichtentypisch.

Ich halte das für ein völlig plusibles, wohlgeformtes, unmissverständliches Wort.


Im Duden und ähnlichen Sammlungen sind solche Kompositionen aus Platzgründen oftmals nicht aufgenommen, wenn sie regulär (und durchsichtig) gebildet sind aus Elementen, die im Wörterbuch zu finden sind und man sich die Bedeutung aus den Kompositionsgliedern herleiten kann.



Sprachphilosophisch gesehen "gibt" es jedes "Wort", das irgendwann mal irgendwer geäußert hat. Sonst soll der liebe Lehrer mal seine Auffassung von "das Wort gibt es" definieren. Würde es und nicht mehr geben, wenn es durch einen Computerfehler in der nächsten Auflage des Duden versehentlich weggelassen würde?!