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FlorianAir > 13.01.2013, 22:58:20
Zitat: Erklären Sie, inwiefern im folgenden Text die Informationen der Textoberflächegemeint?
elaboriert werden müssen und welches konzeptuelle Wissen dabei angewandt wird!
Zitat:Er legte an der Kasse 10 € hin. Sie wollte ihm 5 € geben, aber er weigerte
sich, das Geld zu nehmen. Deshalb kaufte sie ihm, als sie hinein gingen, eine
große Tüte Popcorn.
Zitat: Erklären Sie, inwiefern im folgenden Text die Informationen der Textoberflächegemeint?
elaboriert werden müssen
Zitat:[...]Bestimmen Sie die Informationen, die der Rezipient zur Vervollständigung seines Textweltmodells top down aktivieren muss.
Zitat:In die plötzliche Dunkelheit des gesamten Landkreises Stenkelfeld bricht die Explosion des Kohlekraftwerks Sottrup-Hocklage wie Donnerhall. Durch den stockfinsteren Ort stapften irre, verwirrte Menschen, Menschen wie du und ich, denen eine Kerze auf dem Adventskranz nicht genug war.(Nur ein Satz entnommen, der hoffentlich deutlich referentiell unterspezifiziert ist, aus Advent, Advent, ein Kraftwerk brennt)
neous > 03.02.2013, 20:01:00
(13.01.2013, 22:58:20)FlorianAir schrieb: da ich hier Fragen stellen werde, die sich an verschiedenen Themen orientieren werden.
(13.01.2013, 22:58:20)FlorianAir schrieb: Was genau ist mit:Zitat: Erklären Sie, inwiefern im folgenden Text die Informationen der Textoberflächegemeint?
elaboriert werden müssen und welches konzeptuelle Wissen dabei angewandt wird!
Zitat:Er legte an der Kasse 10 € hin. Sie wollte ihm 5 € geben, aber er weigerte
sich, das Geld zu nehmen. Deshalb kaufte sie ihm, als sie hinein gingen, eine
große Tüte Popcorn.
Bevor ich loslege, ist der Satz referentiell unterspezifiziert?
FlorianAir > 03.02.2013, 23:25:32
Zitat:Woher weißt du beispielsweise, dass die beiden ins Kino gehen? [...] Und wenn dir das jetzt bewusst ist, kannst du auch die Frage danach beantworten, wie diese Infos "elaboriert" werden, oder?
Zitat:Erläutern Sie anhand der Sätze (61) a. und b. die Rolle von sprachlichem, konzeptuellem
und situativem Wissen und mentalen Schemata beim Sprachverstehen! Welche
Schwierigkeiten ergeben sich bei der Rezeption dieser Sätze?
(61) a. Müllers sahen die Zugvögel, als sie nach Italien flogen.
b. Müllers sahen die Alpen, als sie nach Italien flogen.
neous > 04.02.2013, 09:32:58
(03.02.2013, 23:25:32)FlorianAir schrieb: Dass "wie".wird durch textbasierte bottom-up-Prozesse und wissensbasierte top-down Prozesse ermöglicht?Ja, richtig. Das kann man aber noch spezifizieren:
(03.02.2013, 23:25:32)FlorianAir schrieb: Und eine andere Frage:Auch das ist richtig. Je nach Ansatz spricht man von Weltwissen, allgemeinem Wissen, o.ä.
Zitat:Erläutern Sie anhand der Sätze (61) a. und b. die Rolle von sprachlichem, konzeptuellemJa, sprachliches Wissen umfasst die Grammatik, aber auch den Wortschatz, Wissen über Dialekte oder Fachsprachen, etc.
und situativem Wissen und mentalen Schemata beim Sprachverstehen! Welche
Schwierigkeiten ergeben sich bei der Rezeption dieser Sätze?
(61) a. Müllers sahen die Zugvögel, als sie nach Italien flogen.
b. Müllers sahen die Alpen, als sie nach Italien flogen.
Das sprachliche Wissen ist die Kenntis, dass ein Satz gramamtisch richtig ist?
[quote='FlorianAir' pid='7458' dateline='1359926732']
Das konzeptuelle Wissen ist das Weltwissen/individuelles Wissen.
(03.02.2013, 23:25:32)FlorianAir schrieb: Situatives Wissen ist, ähm, pragmatisches Wissen, also kontextabhängige Sätze zu verstehen?Situativ bedeutet ja "auf die Situation, den spezifischen Kontext" bezogen. Wenn wir den Popcorn-Text noch einmal nehmen, bedeutet das für die Aktivierung von Wissen, dass hier kein Wissen über Theater aktiviert werden kann, weil im Theater normalerweise kein Popcorn verkauft wird. (Was nicht heißt, dass nicht ein einzelner Rezipient aufgrund seines individuellen Wissens und seines Inferierens doch von Theater sprechen kann...).
(03.02.2013, 23:25:32)FlorianAir schrieb: Aber was sollen die Schwierigkeiten beim Rezipieren sein? Beide Sätze sind grammatisch korrekt; sie entsprechen der Wahrheit, da die syntaktische Struktur richtig ist, die Sätze entsprechen der Wahrheit, aufgrund unseres Weltwissens/situatives Wissen über diesen Sachverhalt.
FlorianAir > 05.02.2013, 18:07:24
Zitat:Warum du generell zwischen Schema-Wissen und type/token-Konzept unterscheidest, ist mir noch nicht ganz klar geworden.
neous > 05.02.2013, 19:04:15
(05.02.2013, 18:07:24)FlorianAir schrieb: Und mithilfe unseres Weltwissen wissen wir was?
Für Bedeutungen eines Wortes lässt sich das konzeptuelle Wissen heranziehen, ein Baum beseht aus einem Stamm, hat Äste, etc.
aber bei Texten, welche Rolle spielt da das konzeptuelle Wissen? Was wird dadurch dem Rezipienten "bewusst"?
FlorianAir > 06.02.2013, 03:22:01
neous > 06.02.2013, 09:40:23
(06.02.2013, 03:22:01)FlorianAir schrieb: Da du das semantische Wissen angesprochen hast; wie lässt es sich definieren?
Und worin liegen die Unterschiede zwischen lexikalisches Wissen und semantisches Wissen?
FlorianAir > 06.02.2013, 14:06:43
FlorianAir > 13.02.2013, 18:52:38
Gernot Back > 13.02.2013, 22:57:00
(13.02.2013, 18:52:38)FlorianAir schrieb: Ich habe mir gerade folgendes überlegt:Worauf soll "Er" sich in diesem Kontext denn sonst beziehen? Das Genus und der Numerus stimmen überein; mehr kann man von einem Personalpronomen als Anapher nicht verlangen!
"Manfred ist genial. Er hat die Relativitätstheorie wiederlegt."
Woher wissen wir eigentlich, dass "Er" sich auf Manfred bezieht?
(13.02.2013, 18:52:38)FlorianAir schrieb: Und ist es falsch, dass man direkte und indirekte Anaphern unterscheidet?Was meinst du denn mit indirekten Anaphern? Meinst du etwa assoziative Anaphern; also dass man, wenn man im Satz zuvor z.B. das Wort Zimmer erwähnt hat, im nächsten Satz auch mit bestimmtem Artikel von der Tür sprechen kann, obwohl diese Tür ja doch bisher nur indirekt -also über das Zimmer- erwähnt wurde, mit dem sie sich in einer Est-avec-Relation befindet?
FlorianAir > 13.02.2013, 23:57:07
(13.02.2013, 18:52:38)FlorianAir schrieb: Und ist es falsch, dass man direkte und indirekte Anaphern unterscheidet?Was meinst du denn mit indirekten Anaphern? Meinst du etwa assoziative Anaphern; also dass man, wenn man im Satz zuvor z.B. das Wort Zimmer erwähnt hat, im nächsten Satz auch mit bestimmtem Artikel von der Tür sprechen kann, obwohl diese Tür ja doch bisher nur indirekt -also über das Zimmer- erwähnt wurde, mit dem sie sich in einer Est-avec-Relation befindet?