Also ich versuche mich einmal in einer verständlichen Erklärung.
Die Verhältnisse in den Gebieten, die einmal das Römische Reich gebildet haben, haben sich teilweise verändert. Nach den Römern sind mancherorts andere Eroberer gekommen und mit ihnen andere Sprachen.
Die Grenze zwischen Germanen und Kelten bildete zur Römerzeit der Rhein, zumindest zwischen Köln und Trier. In weiten Teilen des südlichen Deutschlands haben früher Kelten gewohnt, auch noch zur Römerzeit. Diese haben auch das Sprechlatein übernommen, woraus dann später das Moselromanische hervorgegangen ist.
Heute noch erinnern einige Orts- und Flurnamen im Moselraum an das Moselromanische, das dem Französischen ähnlich war. Manche Orts- und Flurnamen wirken wie Deutsch ausgesprochenes Französisch. Es gab früher einen fortlaufenden Siedlungsraum der Belger von der Küste bis an den Rhein.
Als das Weströmische Reich Ende des
5. Jahrhunderts zerfallen ist, haben sich germanische Stämme nach Westen ausgebreitet. Nach der Besiedlung ehemals keltischer und später galloromanischer Gebiete westlich vom Rhein durch Franken blieb noch bis ins 13. Jahrhundert eine moselromanische Sprachinsel im Moselgebiet.
Es wurde also auch in Westdeutschland eine romanische Sprache gesprochen, die durch fränkische Wanderungen und Verdrängung durch das Fränkische verschwunden ist.
Bis hinauf zur Mitte von Schottland (Firth of Forth)haben britanniche Kelten gelebt. Die Waliser, Bretonen und Kornen sind die Nachfahren dieser Völker. Die Übernahme des Lateinischen war nur unvollkommen, denn noch heute werden mit Walisisch und Kornisch britannische Sprachen auf der Insel Großbritannien gesprochen. Nach dem Abzug der Römer haben sich im heutigen England die Angelsachsen niedergelassen, deren Sprache dort britannische Sprachen verdrängt hat. Aber im Walisischen und Korniscn finden sich einige Entlehnungen aus dem Lateinischen.
In Nordafrika wurden die romanischen und auch Berbersprachen vom Arabischen der arabischen Eroberer verdrängt. Berbersprachen haben sich aber in einigen Gebieten bis heute gehalten.
Auf dem Balkan wurde teils das Lateinische, teils das Griechische übernommen. Die heutigen Albaner sind bei ihrer Sprache geblieben. Bis ins 19. jahrhundert wurde in Dalmatien noch Dalmatinisch, eine romanische Sprache, gesprochen. Im 6. Jahrhundert haben Slawen weite Teile des Balkans besiedelt und ihre Sprachen mitgebracht. So sind nur noch Rumänisch und kleinere Sprachinseln des Aromunischen, Meglenorumänischen, Istrorumänischen und Istriotischen übriggeblieben. Im Kroatischen Dalmatiens sind noch romanische Restwörter zu finden.
in Thrakien wird bis heute Griechisch gesprochen.
Ich hoffe, daß ist gut verständlich ausgedrückt.