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Kevin > 17.04.2011, 20:17:05
janwo > 17.04.2011, 20:24:54
Willi Wamser > 29.04.2011, 16:48:16
Kevin > 29.04.2011, 17:29:05
Willi Wamser > 29.04.2011, 17:40:31
janwo > 29.04.2011, 19:08:29
(29.04.2011, 16:48:16)wwamser schrieb: Bleibt wohl weiter zu fragen, warum "öffnbar" nicht existiert oder produziert wird.
Willi Wamser > 29.04.2011, 19:25:58
janwo > 29.04.2011, 19:38:20
(17.04.2011, 20:24:54)janwo schrieb: Auch wenn sich's holprig anhört: öffenbar.
Willi Wamser > 29.04.2011, 19:42:51
Zitat:FrageQuelle: http://canoo.net/blog/2010/07/02/das-e-in-anordenbar/
Ich bin auf dem Gebiet des Patentschutzes tätig und immer wieder begegnet mir das Wort „anordenbar“. Auf der einen Seite gibt es eigentlich für alle deutschen Verben auf „en“ die Möglichkeit ein „bar“ an die Grundform ohne „en“ anzuhängen; zum Beispiel: „essbar“, „trinkbar“, „machbar“, „schließbar“ usw. Bei Wörtern auf „nen“ wie „anordnen“ oder „öffnen“ funktioniert das aber nicht so einfach. Meine Frage lautet also: Gibt es das Wort „anordenbar“?
Antwort
Sehr geehrter Herr S.,
das Wort anordenbar gibt es. Wie Sie richtig sagen, leitet man man Adjektive auf bar ab, indem man die Verbendung en (oder ggf. n) weglässt und dann bar an den Verbstamm anhängt:
ess-en – ess-bar
schließ-en – schließ-bar
auswechsel-n – auswechsel-bar
Bei Verben wie anordnen und öffnen führt dies aber zu so sonderbaren Formen wie *anordnbar und *öffnbar. Da solche Formen recht schwierig auszusprechen wären, fügt man im Verbstamm ein unbetontes e ein: anordenbar, öffenbar.
Genau dieses e ist bei solchen Verben einmal weggefallen. Das Verb ordnen hat den gleichen lateinischen Ursprung wie zum Beispiel das Nomen Orden. Es lautete früher u. a. auch ordenen. Das e ist erst später weggefallen. Auch bei öffnen kann man das weggefallene e gut in dem Wort wiederfinden, von dem das Verb abgeleitet ist: offen. Das e, das man zur Vereinfachung der Aussprache vor bar einfügt, ist also eigentlich das e, das zur Vereinfachung der Aussprache vor en wegfällt.
Beispiele:
zuordnen – zuordenbar (frei zuordenbare Kapazitäten)
anrechnen – anrechenbar (anrechenbare Kosten)
beatmen – beatembar (schwer beatembare Frühgeborene)
beregnen – beregenbar (beregenbare Flächen)
bezeichnen – bezeichenbar (eine als positiv bezeichenbare Stimmung)
öffnen – öffenbar (öffenbare Fenster)
Das zusätzliche e lässt sich also relativ einfach erklären. Wie die Beispiele zeigen, sind einige dieser Formen auf –enbar trotzdem sehr ungebräuchlich. Es ist deshalb stilistisch oft besser, eine andere Formulierung zu wählen:
Fenster, die geöffnet werden können
eine Stimmung, die man als positiv bezeichnen kann
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Bopp
janwo > 29.04.2011, 20:40:39
Willi Wamser > 29.04.2011, 23:31:27
Kevin > 30.04.2011, 16:55:41
janwo > 30.04.2011, 19:49:31
Kevin > 19.05.2011, 23:39:26