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thf > 06.10.2014, 17:12:09
lingucat > 09.10.2014, 16:42:31
thf > 09.10.2014, 18:37:49
lingucat > 19.10.2014, 08:18:53
(09.10.2014, 18:37:49)thf schrieb: Bezieht sich echtes Reflexivverb darauf, dass die Handlung inhärent reflexiv angelegt ist (im Gegensatz zu z.B. 'sich töten', wo mittels des Reflexivmarkers gewissermaßen die Argumente "umgebogen" werden?).
PeterSilie > 20.10.2014, 09:40:18
(19.10.2014, 08:18:53)lingucat schrieb: So ziemlich. Im Grunde besagt die Unterscheidung nur, dass echte Reflexivverben nur reflexiv gebraucht werden und damit auch immer ein Reflexivpronomen fordern. Also solche Verben wie sich freuen, sich beschweren, sich weigern, ... Unechte reflexive Verben können dann logischerweise sowohl reflexiv als auch nicht reflexiv verwendet werden, eben so wie dein Beispiel oder auch waschen (sich waschen vs etwas waschen).
thf > 27.10.2014, 13:24:21
(19.10.2014, 08:18:53)lingucat schrieb: So ziemlich. Im Grunde besagt die Unterscheidung nur, dass echte Reflexivverben nur reflexiv gebraucht werden und damit auch immer ein Reflexivpronomen fordern. Also solche Verben wie sich freuen, sich beschweren, sich weigern, ... Unechte reflexive Verben können dann logischerweise sowohl reflexiv als auch nicht reflexiv verwendet werden, eben so wie dein Beispiel oder auch waschen (sich waschen vs etwas waschen).Das ist zwar vielleicht ein wenig über Bande, aber ich denke, die Bezeichnung ist brauchbar.
(20.10.2014, 09:40:18)Peter Silie schrieb: In direktiven Infinitiven - also Aufforderungsinfinitiven -, die wahrscheinlich keine linke Klammer aufweisen und somit auch keinen echten linken Rand des Mittelfelds haben, gibt es also keinen guten Platz für Reflexivpronomen. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum in direktiven Infinitiven Reflexivpronomen nicht oder schlechter realisiert werden können, und das auch bei echt reflexiven Verben:
PeterSilie > 29.10.2014, 18:12:01
(27.10.2014, 13:24:21)thf schrieb: Interessantes Phänomen :)
Wenn ich das richtig verstehe, versuchst du das vor allem syntaktisch zu erklären. Ich frage mich allerdings, ob das Wegfallen des Reflexivpronomens nicht aus der Bedeutung der Konstruktion hervorgeht. Interessant wäre in dem Kontext vielleicht auch, wie sie sich zu anderen Konstruktionen, die funktional Imperativen entsprechen verhält.
lingucat > 29.10.2014, 20:03:01
(29.10.2014, 18:12:01)Peter Silie schrieb: Die Frage, die mich hier interessiert, ist, ob sich Reflexivpronomen echt reflexiver Verben bezüglich der Nicht-Realisierung ähnlich wie Akkusativobjekte verhalten. Wenn ja, wäre das sehr überraschend. Denn man muss ja davon ausgehen, dass sie fester lexikalischer Bestandteil dieser Verben sind und nicht etwa frei wählbar wie ein Objekt.
PeterSilie > 30.10.2014, 10:35:03
(29.10.2014, 20:03:01)lingucat schrieb: Wäre es nicht eher überraschend, wenn das Gegenteil der Fall wäre? Wenn das Reflexivpronomen obligatorisch ist, dann besetzt es zumindest auf syntagmatischer Ebene die Position, die sonst das Akkusativobjekt einnehmen würde. Der feste lexikalische Bestandteil 'blockiert' doch also eigentlich nur die von der Verbvalenz ansonsten geforderte Position anderweitig und könnte so einfach als eine andere Form im Paradigma angesehen werden. Kann man das dann paradigmatisch nennen?
Klingt für mich übrigens nach einer Aufgabe für einen Grammatikalitäts-/Akzeptabilitätstest. :)