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restriktiverrelativsatz > 12.09.2012, 21:11:08
Gernot Back > 13.09.2012, 09:46:59
(12.09.2012, 21:11:08)konsekutivsatz schrieb: bei der Redewendung "infrage kommen" stellt sich für mich die Frage, ist folgender Satz korrekt?Es ist ja sowieso noch nicht so lange her, dass man jetzt neben in Frage kommen auch infrage kommen schreiben darf, man das Verb also auch mit einem Adverb infrage bilden kann, statt als Feste Verbindung (Phraseologismus) mit einer bestimmten Präpositionalergänzung:
"du kommst bei mir sowiso nicht infrage oder muss es "für mich" heißen? und wenn ja, warum?
ist "infrage" ein Adverb und gibt es für Adverbien Rektion?
(12.09.2012, 21:11:08)konsekutivsatz schrieb: am Wort "kommen" kann es doch auch nicht liegen???Doch, doch, genau an dem Wort liegt das!
(12.09.2012, 21:11:08)konsekutivsatz schrieb: oder hat das ganze mit dem Dativus commodi zu tun? der laut Helbig/Buscha substituierbar ist durch für´+ Akkusativ aber : "Der Subjektsnominativ ist ein Agens, dessen Tätigkeit für den Referenten des Dativ als positiv intentional und wünschenswert verstanden wird..."Nein, die semantische Rolle eines Benefaktivs oder auch Malefaktivs (benennt denjenigen im Oberflächenkasus "Dativ", zu dessen Schaden etwas ist) kann ich weder in der Festen Verbindung in Frage kommen noch in der Festen Verbindung (etwas) in Frage stellen/stehen sehen.
janwo > 13.09.2012, 11:17:59
restriktiverrelativsatz > 13.09.2012, 12:25:59
Gernot Back > 13.09.2012, 13:15:38
(13.09.2012, 12:25:59)konsekutivsatz schrieb: aber meint ihr, es gibt eine Regel für die Annahme, dass hier der Akkusativ stehen muss?Es geht hier nicht darum, ob hier eine Akkusativergänzung stehen muss, es geht vielmehr darum, dass hier eine bestimmte Präpositivergänzung stehen muss, nämlich eine solche mit der Präposition für, und die erfordert nun einmal den Akkusativ.
(13.09.2012, 12:25:59)konsekutivsatz schrieb: Lieber Gernot, wenn du schreibst, es käme doch auf das Verb "kommen" an, dann müsste das doch mit der Rektion dieses Verbes zu tun haben...oder ist es doch die Rektion von "infrage" als Adverb?Das Ganze ist, wie gesagt, eine feste Verbindung aus infrage/ in Frage und einem Verb. Da gibt es eigentlich nur die Verben kommen, stellen und stehen. Beim Vergleich dieser drei Möglichkeiten fällt auf, dass man bei der erstgenannten mit kommen dann neben der bereits bestehenden Präpositivergänzung in Frage bzw. der daraus zusammengezogenen Partikel infrage dann noch eine weitere Präpositivergänzung mit für hat, während man bei den anderen beiden Kombinationen mit stehen und stellen eine Präpositivergänzung mit bei vorfindet.
(13.09.2012, 12:25:59)konsekutivsatz schrieb: Ich weiss einfach nicht, wo ich nachlesen soll, um eine Antwort zu finden. Habt ihr da eine Idee?Nein, ich würde es eher als Kollokation, speziell als eine Feste Verbindung oder sogar als ein Funktionsverbgefüge bezeichnen. Auch Redewendungen sind eine besondere Form der Kollokation.
Im Duden steht "infrage" als Redewendung, aber ist es nicht eher eine Zusammenbildung? Und gibt es Literatur zum Thema Kasus und Zusammenbildungen????
restriktiverrelativsatz > 13.09.2012, 14:32:41
(13.09.2012, 12:25:59)konsekutivsatz schrieb: aber meint ihr, es gibt eine Regel für die Annahme, dass hier der Akkusativ stehen muss?Es geht hier nicht darum, ob hier eine Akkusativergänzung stehen muss, es geht vielmehr darum, dass hier eine bestimmte Präpositivergänzung stehen muss, nämlich eine solche mit der Präposition für, und die erfordert nun einmal den Akkusativ.
(13.09.2012, 12:25:59)konsekutivsatz schrieb: Lieber Gernot, wenn du schreibst, es käme doch auf das Verb "kommen" an, dann müsste das doch mit der Rektion dieses Verbes zu tun haben...oder ist es doch die Rektion von "infrage" als Adverb?Das Ganze ist, wie gesagt, eine feste Verbindung aus infrage/ in Frage und einem Verb. Da gibt es eigentlich nur die Verben kommen, stellen und stehen. Beim Vergleich dieser drei Möglichkeiten fällt auf, dass man bei der erstgenannten mit kommen dann neben der bereits bestehenden Präpositivergänzung in Frage bzw. der daraus zusammengezogenen Partikel infrage dann noch eine weitere Präpositivergänzung mit für hat, während man bei den anderen beiden Kombinationen mit stehen und stellen eine Präpositivergänzung mit bei vorfindet.
(13.09.2012, 12:25:59)konsekutivsatz schrieb: Ich weiss einfach nicht, wo ich nachlesen soll, um eine Antwort zu finden. Habt ihr da eine Idee?Nein, ich würde es eher als Kollokation, speziell als eine Feste Verbindung oder sogar als ein Funktionsverbgefüge bezeichnen. Auch Redewendungen sind eine besondere Form der Kollokation.
Im Duden steht "infrage" als Redewendung, aber ist es nicht eher eine Zusammenbildung? Und gibt es Literatur zum Thema Kasus und Zusammenbildungen????
Gernot Back > 13.09.2012, 15:47:41
(13.09.2012, 14:32:41)konsekutivsatz schrieb:Wo steht das? Vielleicht in Frequenzwörterbüchern?(13.09.2012, 13:15:38)[Anonymisiert] schrieb: Es geht hier nicht darum, ob hier eine Akkusativergänzung stehen muss, es geht vielmehr darum, dass hier eine bestimmte Präpositivergänzung stehen muss, nämlich eine solche mit der Präposition für, und die erfordert nun einmal den Akkusativ.Aber woher weisst du das? wo steht, dass "infrage kommen" die Akkusativpräp. nach sich zieht?
(13.09.2012, 14:32:41)konsekutivsatz schrieb: Kann ich nicht auch sagen: das steht bei mir in Frage...oder ich stelle das bei mir infrage?