Anna K. > 19.04.2016, 17:11:52
(16.04.2016, 23:14:05)huschpuscheli schrieb: Hallo Ihr,
ich habe eine Frage zur Rektion im CP-IP-VP-Schema mit einem in der VP basisgenerierten Subjekt. Ich verstehe gerade nicht, wieso V° via m-Kommando nichts mit dem in der VP basisgenerierten Subjekt anstellt, andererseits aber I° etwas mit dem aus SpecVP in SpecIP bewegten Subjekt via m-Kommando etwas anstellt. In beiden Fällen ist doch der Aufbau symmetrisch:
SpecVP<VP>V'>V°
SpecIP<IP>I’>I°
Hallo huschpuschel,
das kommt darauf an, wo man die entsprechenden Merkmale für Kasus, Numerus, etc. verortet.
Als erstes gilt c-Kommando, weil es eine Relation zwischen Spezifikator und Kopf gibt, die in ihren Phrasen bestimmte Merkmale teilen bzw. in denen sie übereinstimmen. Für den V-Kopf nimmt man an, dass da das Merkmal [Akk] zugewiesen wird, für I eben [Nom]. Es gibt aber auch Argumentationen dafür, dass auch [Nom] durch den V-Kopf zugewiesen wird und der I-Kopf für die Kongruenz im Numerus zum Subjekt zuständig ist.
m-Kommando braucht man dann, wenn es grammatikalische Relationen zwischen dem Kopf und einem Element gibt, das außerhalb der eigentlichen (vom Kopf dominierten) Phrase bzw. außerhalb des c-Kommandos liegt.
In deinem ist es so, dass man V' nicht annehmen muss (kommt auf den Status der Verben an): zwischen V-Kopf und der NP liegt c-kommando vor und der Akk. wird direkt darüber zugewiesen. Innerhalb der IP ist es aber so, dass der I-Kopf die Spec-Position nicht c-kommandiert (sondern nur das, was unter I' steht). Weil die Merkmalskongruenz trotzdem da ist, wird m-Kommando dafür zuständig gemacht: der Kopf gibt seine Merkmale innerhalb der ganzen Phrase weiter, nicht nur im c-Kommando-Bereich.
Es ist vielleicht nicht gerade sauber formuliert, aber ich hoffe, dass man es trotzdem verstehen kann.
LG Anna