Uff, jetzt wäre
@Mindaugas genau der Richtige, der das toll beantworten könnte. Leider haben wir ihn hier schon lange nicht mehr gesehen. Ich versuche mich mal an einer Antwort.
Das (leider sehr kleine) slowenische Wörterbuch, das ich habe, verzeichnet keine Wörter, die mit <Še> anfangen. Das spricht erst einmal dafür, dass es sich um einen "exotischeren" Namen handelt, sofern nicht die im Slowenischen gerne mal etwas eigenwilligen Vokale eines regionalen Dialekts hier mit hinein spielen. Von diesen intimeren Details des Slowenischen habe ich aber keine Ahnung.
Die historische Namensliste legt nahe, dass der Name nicht schon deutlich länger als 300 Jahre mit dem /ʃ/ gesprochen wurde (einige der Schreibungen scheinen deutsch geprägt zu sein, gerne mal mit latinisierendem Anstrich, was aber nicht unwahrscheinlich ist für ihre Zeit).
Keltisches
brig(a) könnte tatsächlich das Grundwort sein. Als Name für Berge ist dieses Wort natürlich ungeeignet, aber für Siedlungen mit Bezug zu einem Berg ist es gängig. Es findet sich in vielen Namen des Alpenraums, vgl. auch
Bregenz (Stadt und Fluss),
Brixen.
Ich weiß nicht, ob das /i/ von
brig(a) lautliche Anpassungen (Assimilationen) ausgelöst hat, so dass der Vokal der vorhergehenden Silbe zu /i/ angeglichen wurde, was dann auch in einem Folgeschritt die Palatalisierung von /s/ zu /ʃ/ erklären würde. Es wäre aber eine plausibel klingende Geschichte.
Was hat es dann mit dem Element Su-/Si-/Se- usw. auf sich? Von der Gesamtbildung her und unterstellend, dass das zweite Element 'Berg, Hügel' bedeutet, wäre es denkbar, dass hier schlichtweg eine Präposition dahinter steckt, die 'an/am, auf, zu(m), hinter, unter' oder Ähnliches bedeuten könnte, wobei, wenn ich das Kartenbild [
hier |
hier] richtig deute, 'auf' sehr gut passen wurde, was aber im Slowenischen
na lautet. Enbtweder steckt hier also eine dialektale Form hinter odfer aber vielleicht ein anderes (Keltisches?) Element.
Ob sich diese Idee mit den sprachlichen Verhältnissen der Region vereinbaren lässt, weiß ich nicht.