Hallo, Kanye! (:
Ich habe keine Quellen dazu, weil ich mich fachlich noch nicht wirklich damit auseinandergesetzt habe.
Allerdings habe ich folgende Gedanken zur Negation von Modalverben bzw. zu Deiner Frage:
1. Das "nicht" negiert in manchen Fällen semantisch das Modalverb:
—>
Du musst das nicht tun. (zu lesen als "Du musst nicht …" mit Prädikativ "das tun")
(Auch bei "können" und "dürfen".)
2. In anderen Fällen negiert es semantisch das Vollverb:
—>
You must not do that. (zu lesen als "you must …" mit Prädikativ "not do that")
Damit meine ich, dass im ersten Fall ein semantisch negiertes Modalverb ein positives Prädikat erhält und im zweiten Fall ein positives Modalverb ein semantisch negiertes Prädikativ.
Bei "wollen" kann es sich um beide Fälle handeln, je nach Kontext:
1. Fall:
Nein danke, ich will keinen Drink. (zu lesen als "Ich will nicht …" (bzw. "ich habe kein Bedürfnis") mit Prädikativ "einen Drink [zu] bekommen")
2. Fall:
Ich will das nicht tun. (zu lesen als "Ich will …" mit Prädikativ "das nicht tun")
Wenn man etwas "nicht will", könnte hier beim 2. Fall gesagt werden, dass
man will, dass etwas nicht eintrifft.
Dein erstes Beispiel '"Ich will [den Drink] nicht" korrespondiert mit dem ersten, Dein zweites Beispiel "Ich will ihn nicht'' mit dem zweiten Fall.
Nochmal mit Deinen Worten:
1. Fall: "Damit würde ich meinen, dass ich gerade keinen Wunsch oder Trieb in mir nach einem Getränk identifiziert habe."
2. Fall: "Das würde sich doch aber nicht auf das Fehlen eines Wunsches oder Triebes beziehen,
sondern auf etwas anderes."
= Bedürfnis, dass etwas nicht eintrifft
Ist verständlich, was ich meine? (:
LG
Yaouoay