Höhö, wer hätte gedacht, dass mein Astronomieinteresse bei der linguistischen Analyse von Westernhagentexten helfen würde. :P
Zuerst einmal: Der "Kosmos" und das "Universum" sind gleichbedeutend. Es gibt noch die Galaxis, unsere Heimatgalaxie, die eine von 100 Milliarden Galaxien ist im Universum/Kosmos ist.
In seinem Text geht es darum, dass man eins mit sich selbst ist und er spricht einen Zyklus an mit "sterben und wiedergeboren" an. Das lässt sich analog in der Astronomie auf Singularitäten beziehen, also quasi Schwarze Löcher und vor allem der Urknall, die allesamt Singularitäten sind. Seit dem Urknall breitet sich das Universum unentwegt aus und gemunkelt wird zu genüge, was vorher war. Im Grunde nichts, da auch unser physikalisches Verständnis von Zeit (genauer die Raum-Zeit) erst mit dem Urknall entstanden ist.
In der Astronomie wird sich aber bei der Theoretisiererei von Paralleluniversen und Multiversen oft der Allegorie eines Sandkornes am Strand bedient. Es ist ein Stilmittel, das dem subjektiven Gefühl der nahezu unendlichen Größe des eigenen Universums der Reduzierung dessen auf ein Sandkorn entgegen stellt, wenn es darum geht, weitere nahezu unendlich viele Paralleluniversen bildlich darzustellen. Auf der einen Ebene gilt die Erde im Universum als ein Sandkorn am Meer (schließlich gibt es faktisch hochgerechnet sogar mehr Sandkörner auf der Erde als Sterne im sichtbaren Universum) und auf der weiteren Ebene gilt unser Universum als Sandkorn am Strand von Milliarden anderer Paralleluniversen.
Dieses krumme Gefühl, dass etwas so subjektiv unendlich Großes wie das Universum auf die Größe eines Sandkornes reduziert wird in einer weiteren unendlichen Menge von individuumslosen Partikeln, wird dem Gefühl von Eins-Sein gleichgesetzt, da alles reduziert wird auf eine Singularität (astronomisch und rhetorisch).
Die Textstelle mit dem "vermehren" spricht wohl an, dass das Moment, das sowohl den Urknall unseres Universums als auch den Urknall aller Paralleluniversen verursacht hat, ebenso den Bedeutungsteil hat, dass aus Einem ein Mehr wird (daher das Eins-Sein und das verMehren).