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mitchell.schüller > 25.09.2019, 21:29:49
reger > 26.09.2019, 08:52:08
janwo > 26.09.2019, 09:43:48
(25.09.2019, 21:29:49)mitchell.schüller schrieb: Ich dachte erst an Comic. Jedoch hat ein Comic die Eigenschaft aus mehreren Panels(Bildern) zu bestehen. Dann dachte ich an ein "Bilderwitz" jedoch fehlt der Witz.
(26.09.2019, 08:52:08)reger schrieb: Folgendes finde ich in diesem Fall interessant: Viele von Barbaras Bildern sind quasi parasitär, indem der Witz sich nur erschließt, weil es schon ein anderes Zeichen gibt, auf dem Ihre Aufkleber aufgeklebt sind. Dabei scheint es sich häufig um Zeichen mit regulativer Funktion (Verkehrschilder usw.) zu handeln, die durch ihre transgressiven Zeichen (Zeichen, die ohne Authrisierung angebracht werden, vgl. Auer 2010) also ergänzt und verändert werden. Transgressive Zeichen richten sich laut Literatur immer gegen die Ordnung, allein schon dadurch, dass man anders als Staat und Firmen nicht authorisiert ist, sie anzubringen. Diese Beziehung scheint mir für diese "Textsorte" wichtig, da sich der Sinn sonst nicht erschließt.
reger > 26.09.2019, 09:53:32
thf > 26.09.2019, 10:44:25
mitchell.schüller > 27.09.2019, 10:47:00
reger > 27.09.2019, 11:23:48
(27.09.2019, 10:47:00)mitchell.schüller schrieb: Besonders interessant fande ich bei euren Antworten, dass man eine zeitliche Dimension beachten muss und der parasitäre Ansatz.
Cartoons von Gary Larson oder Ralph Ruthe würde ich als Alltagstexte verstehen, den Cartoon den Barbara erschaffen hat eher nicht. Denn er wird früher oder später entfernt werden. Bei den beiden Cartoonzeichnern wurden die Zeichnungen ja regelmäßig
in Zeitungen gedruckt. Das ist für mich alltäglich. Oder wie seht ihr das?
mitchell.schüller > 27.09.2019, 11:32:19
(27.09.2019, 11:23:48)reger schrieb: Zur zeitlichen Dimension würde ich noch ergänzen, dass man die Genese/Entstehung des Textes daran ablesen kann. Das ist bei gedruckten Texten denke ich nicht wirklich möglich.
Die Frage wäre: Was ist dein Kriterium für Alltagstexte? Es gibt im HSK-Band zur Textlinguistik (2000) von Margot Heinemann einen Versuch, Alltagstexte zu klassifizieren. Ich weiß ihre Kriterien nicht im Kopf, aber Comics würde ich eher im Bereich Kunst einsortieren, egal ob sie gedruckt wurden oder nicht. Ein Alltagstext wäre für mich etwa eine Notiz, Einkaufszettel, ihre Beispiele sind da aber auch sehr heterogen.
reger > 01.10.2019, 15:02:06