"Weil, ich will das wissen" vs. "weil ich das wissen will"

Hey,

vielen Dank für deine Antwort!

Sehe ich das dann richtig, dass Satz 1 und 4 Subjunktionen (subordinierende Konjunktionen) und Satz 2 und 3 koordinierende Konjunktionen sind? (Wir müssen diese Begrifflichkeiten laut unserem Prof verwenden)

Kann man dies nur anhand der Verbstellungen begründen oder gibt es noch andere Möglichkeiten dies zu begründen? Unser Prof wollte, dass wir zu der Aufgabe insgesamt 3 Sätze schreiben, deswegen hab ich irgendwie das Gefühl, das Satz 4 nicht das gleiche wie Satz 1 sein kann....

Viele Grüße

Zitat:Sehe ich das dann richtig, dass Satz 1 und 4 Subjunktionen (subordinierende Konjunktionen) und Satz 2 und 3 koordinierende Konjunktionen sind?

 
Ja, syntaktisch gesehen ist das der Fall. Allerdings sind nur die ersten beiden Sätze standardsprachlich.
Außerdem empfehle ich Dir, in Deiner Antwort auf die Aufgabe anders zu formulieren: Satz 1 und Satz 4 "sind" nicht Subjunktionen, sondern weisen solche auf.  

Zitat:Kann man dies nur anhand der Verbstellungen begründen oder gibt es noch andere Möglichkeiten dies zu begründen? 

Das einzige Merkmal, das eine Subjunktion von einer Konjunktion unterscheidet, ist die abhänge Verbletztstellung. 

Zitat:Unser Prof wollte, dass wir zu der Aufgabe insgesamt 3 Sätze schreiben, deswegen hab ich irgendwie das Gefühl, das Satz 4 nicht das gleiche wie Satz 1 sein kann....

Die Aufgabe ist doch, die Wortarten von "weil" und "denn" in den jeweiligen Sätzen zu bestimmen. Was meinst Du denn mit "schreiben"?
Erkläre mal genauer, was Dir noch nicht klar ist und wie genau die Aufgabenstellung lautet.


LG~Y

Danke, und ja ich hab formuliert "weil" und "denn" sind jeweils subordinierende/koordinierende Konjunktionen...

Die Aufgabenstellung lautet:
Vergleichen Sie die folgenden vier Sätze (Satz 3 ist umgangssprachlich, Satz 4 ist ungrammatisch).
Bestimmen Sie die Wortarten von weil und denn. Begründen Sie Ihre Entscheidungen. Schreiben Sie vollständige Sätze, aber insgesamt nicht mehr als drei.

LG

Nun ja, jede der(deiner Entscheidungen soll in höchstens drei Sätzen argumentativ begründet werden.
Dann gibt es da noch das Problem, ob dein Prof "Partikel" eventuell als Oberbegriff für Subjunktionen, Konjunktionen (oder sind "denn" und "weil" für ihn beides Konjunktionen, die eine beiordnend, die andere unterordnend),
Adverbien, Präpositionen und Interjektionen versteht. Die Aufgabenstellung deutet darauf hin.
Wie steht es damit?

greetse

ww

Zitat:Die Aufgabenstellung deutet darauf hin.

 
Für mich deutet die Aufgabenstellung vielmehr darauf hin, dass er sogar zwischen Subjunktion und Konjunktion unterscheidet.
Wieso meinst Du, dass es ein Problem sein sollte? MelliKr1994 meinte doch, dass sie spezielle Termini verwenden ("koordinierende" und "subordinierende" Konjunktion, wenn ich es richtig verstanden habe).

Zitat:Bestimmen Sie die Wortarten von weil und denn. Begründen Sie Ihre Entscheidungen. Schreiben Sie vollständige Sätze, aber insgesamt nicht mehr als drei.

Ach so, ich dachte, Du sollst Beispielsätze zu den Konjunktionen formulieren. ^^
Da steht allerdings "nicht mehr als drei" und nicht "insgesamt drei". 
Wie würdest Du denn Deine Antwort formulieren? Wie würdest Du begründen?



LG~Y

Also mein Prof unterscheidet u. a. nach Adverbien, Adpositionen, Konjunktionen, Partikeln und Interjektionen.

Bei den Konjunktionen führt er bei den koordinierenden Konjunktionen als Eigenschaft folgendes auf: "verbinden Elemente gleichen syntaktischen Stellenwertes, oft Teilsätze miteinander" und als Beispiele: "Er kaufte Bananen und klaute den Käse, obwohl er sang oder sie lachte".
Bei den Subjunktionen zählt er als Eigenschaften auf "verbinden Hauptsätze mit Gliedsätzen, sind Teil des Glieds" und bei Beispielen "weil, dass, obwohl, nachdem, wenn, falls".
Und dann gibt es bei ihm bei den Konjunktionen nur noch die Infinitivkonjunktionen.

Bisher habe ich mir jetzt als Antwort überlegt:

" In Satz 1 ist weil eine Subjunktion, weil der Gliedsatz "weil es sonst schlecht wird" mit der Subjunktion unter den Hauptsatz untergeordnet und durch sie mit dem Hauptsatz verbunden wird.
In den Sätzen 2 und 3 sind denn und weil jeweils koordinierende Konjunktionen, da sie jeweils zwei Teilsätze mit gleichem syntaktischen Stellenwert miteinander verbinden."

Weiter bin ich noch nicht...

Ich hab die Begründung gewählt, weil es das ist, was er als Eigenschaften auf dem Skript jeweils aufführt (siehe meine vorherige Antwort) und mehr hat er dazu auch nicht erklärt...nicht einmal das mit der Verbstellung...

Zitat:Bei den Konjunktionen führt er bei den koordinierenden Konjunktionen als Eigenschaft folgendes auf: "verbinden Elemente gleichen syntaktischen Stellenwertes, oft Teilsätze miteinander" und als Beispiele: "Er kaufte Bananen und klaute den Käse, obwohl er sang oder sie lachte".

"obwohl" in diesem Beispiel ist aber eine Subjunktion, das ist klar, oder? 

Zitat:Bei den Subjunktionen zählt er als Eigenschaften auf "verbinden Hauptsätze mit Gliedsätzen, sind Teil des Glieds" und bei Beispielen "weil, dass, obwohl, nachdem, wenn, falls".

Die meisten Konjunktionen sind subordinierend. 

Zitat:Ich hab die Begründung gewählt, weil es das ist, was er als Eigenschaften auf dem Skript jeweils aufführt (siehe meine vorherige Antwort) und mehr hat er dazu auch nicht erklärt...nicht einmal das mit der Verbstellung...

Interessant, dass er nicht auf die Verbstellung eingeht. 
Ich finde, das ist leichter zu überprüfen. Seine Bedingungen sind etwas schwammig formuliert.

Zitat:" In Satz 1 ist weil eine Subjunktion, weil der Gliedsatz "weil es sonst schlecht wird" mit der Subjunktion unter den Hauptsatz untergeordnet und durch sie mit dem Hauptsatz verbunden wird.

In den Sätzen 2 und 3 sind denn und weil jeweils koordinierende Konjunktionen, da sie jeweils zwei Teilsätze mit gleichem syntaktischen Stellenwert miteinander verbinden."

Ich persönlich würde wie gesagt syntaktisch noch mehr in die Tiefe gehen. 
Dass koordinierende Konjunktionen "zwei (Teil)sätze mit gleichem syntaktischen Stellenwert miteinander verbinden" würde ich so nicht unterschreiben.
Auf koordinierende Konjunktionen folgt ein Hauptsatz (mit Verbzweitstellung), auf Subjunktionen ein Nebensatz (mit Verbletztstellung).
Würden sie zwei Teilsätze mit gleichem syntaktischen Stellenwert miteinander verbinden, wäre ja folgende Konstruktion gewährleistet:

*Ich gehe spazieren, obwohl es draußen regnet, denn es einen Wolkenbruch gibt.

Hier würde die koordinierende Konjunktion "denn" zwei Teilsätze mit syntaktisch gleichem Stellenwert miteinander verbinden, "es draußen regnet" und "es einen Wolken gibt".
Deine Bedingung trifft nur bedingt zu, zum Beispiel auf "und":

Ich gehe spazieren, obwohl es draußen regnet und ich keinen Regenschirm habe.

Koordinierende Konjunktionen können nämlich zwei Funktionen erfüllen (die dritte ist hier nebensächlich):^[1]

Sie verbinden zwei Hauptsätze miteinander:
Ich gehe spazieren. Die Sonne scheint.
Ich gehe spazieren, denn die Sonne scheint. 
Ich gehe spazieren. Meine Freundin kommt mit.
Ich gehe spazieren und meine Freundin kommt mit.

Und sie verbinden Nebensätze miteinander:
Ich gehe spazieren. Es regnet. Ich habe keinen Schirm.
Ich gehe spazieren, obwohl es regnet und ich keinen Schirm habe.

Letzteres können aber nicht alle Konjunktionen (ich glaube nur "und", "oder" und "aber").

Ich der Meinung, dass Du ruhig auf die Verbstellung eingehen kannst, auch wenn Dein Prof das noch nicht getan hat. 
Vielleicht bekommst Du ja sogar einen Bonus. ^^


Liebe Grüße
Yaouoay

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Fußnoten:

1. vgl. z. B. http://www.canoo.net/services/OnlineGram...koord.html

@Yaouoay

Nun, die Frage nach der Nomenklatur des Professors hat folgende Gründe:

Mel verwendet den Begriff "koordinierende Konjunktionen",  das Attribut legt ein wenig die Frage nahe, ob Konjunktion hier differenzierend als Oberbegriff für subordinierende und koordinierende Satzeinleiter gebraucht wird, im anderen Fall wäre die Formulierung  pleonastisch. Der verlinkte canoo-Artikel verwendet ebenfalls "Konjunktion" als Hypernym...

Die Textur 1 bis 4 enthält in den Klammerteilen offensichtlich Überlegungen und Metasprache von Mel,  vergleiche vor allem (4). Die Klammerteile  können sich in der Nomenklatur des Profs bewegen, müssen es aber nicht.

Die Überlegung, ob "denn" ein Partikel ist und zwar ein spezieller (vgl 2), deutet darauf, dass Partikel vielleicht tatsächlich als Oberbegriff für nichtflektierbare Wortarten gebraucht wird, sei es von Mel, sei es vom Prof, sei es von beiden.

1. Iss es, weil es sonst schlecht wird. (ist hier weil als Subjunktion zu verstehen? Wenn ja, warum?)
2. Iss es, denn es wird sonst schlecht. (ist hier denn ein Partikel und wenn ja, was für einer und warum?)
3. Iss es, weil es wird sonst schlecht. (Gleiche Fragen wie bei 2.)
4. Iss es, denn es sonst schlecht wird. (steht tatsächlich so auf dem Blatt, mit dem Hinweis, dass der Satz ungrammatisch ist, aber ich habe keine Ahnung was für eine Wortart das denn hier sein soll)

Auch dieser Satz von Mel deutet mit und trotz "u.a." auf eine eher vage Klassifizierung der nichtflektierbaren Wortarten hin:

Zitat:Also mein Prof unterscheidet u. a. nach Adverbien, Adpositionen, Konjunktionen, Partikeln und Interjektionen.

BG

ww

Zitat:Dann gibt es da noch das Problem, ob dein Prof "Partikel" eventuell als Oberbegriff für Subjunktionen, Konjunktionen (oder sind "denn" und "weil" für ihn beides Konjunktionen, die eine beiordnend, die andere unterordnend),
Adverbien, Präpositionen und Interjektionen versteht. Die Aufgabenstellung deutet darauf hin.

Zitat:Mel verwendet den Begriff "koordinierende Konjunktionen",  das Attribut legt ein wenig die Frage nahe, ob Konjunktion hier differenzierend als Oberbegriff für subordinierende und koordinierende Satzeinleiter gebraucht wird, im anderen Fall wäre die Formulierung  pleonastisch. Der verlinkte canoo-Artikel verwendet ebenfalls "Konjunktion" als Hypernym...

Welche Nomenklatur der Prof verwendet, wird MelliKr1994 wohl am besten wissen.
Hauptsache, sie kann meine Überlegungen in entsprechende Terminologie übersetzen, was wohl der Fall ist.

Zitat:Die Überlegung, ob "denn" ein Partikel ist und zwar ein spezieller (vgl 2), deutet darauf, dass Partikel vielleicht tatsächlich als Oberbegriff für nichtflektierbare Wortarten gebraucht wird, sei es von Mel, sei es vom Prof, sei es von beiden.

Zitat:Auch dieser Satz von Mel deutet mit und trotz "u.a." auf eine eher vage Klassifizierung der nichtflektierbaren Wortarten hin:

Zitat:Also mein Prof unterscheidet u. a. nach Adverbien, Adpositionen, Konjunktionen, Partikeln und Interjektionen.

Wieso? Damit ist doch klar, dass "Partikel" nicht der Überbegriff für nichtflektierbare Wortarten ist.

Zitat:2. Iss es, denn es wird sonst schlecht. (ist hier denn ein Partikel und wenn ja, was für einer und warum?)

"denn" kann ja durchaus eine Partikel^[1] sein.
Nur hier ist es eben (nach der Nomenklatur des Profs) eine Konjunktion.


Wenn ich Dich, MelliKr1994 missverstanden haben sollte, sag bitte Bescheid!
Ansonsten halte ich ein Fortführen der Diskussion über die Nomenklatur für nicht zielführend.


Liebe Grüße
Yaouoay

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Fußnoten:

1. Die linguistischen Partikeln sind übrigens feminin und weisen ein {n} im Plural auf.

"Partikel" ist so eine Negativ- oder Residualkategorie für Wörter, deren einzige Gemeinamkeit ist, dass sie nicht ohne Weiteres in eine der anderen Wortarten passen. Je nach Schule / Ideologie ist das also eine recht große oder recht kleine Wortart.

Nun, die vorsichtigen Hinweise auf die bei Mel oft undeutliche Terminologie sollten keineswegs als latente Aggression gegen die Dignität der Antworten versta den werden. Eher als ein, nun ja (eine inter/illokutionär-beschwichtigende Partikel), Aufruf an Mel, die bei ihr aktuelle Terminologie für Mitlesende (noch) deutlicher zu machen. Dass Partikel als Residualkategorie bei nichtflektierbaren Wortarten zu verstehen sind, ist heute gewiss gängige Terminologie. Dass trotzdem eine gewisse Unsicherheit im aktuellen Thread vorliegen könnte, scheint mir nicht absurd. Können wir es damit dabei belassen?
Beste Grüße
ww
ps
Hutschis verjährtes Problem ist in der Kategorie "epistemisches weil" bestens "aufgehoben".

Zitat:Eher als ein, nun ja (eine inter/illokutionär-beschwichtigende Partikel), Aufruf an Mel, die bei ihr aktuelle Terminologie für Mitlesende (noch) deutlicher zu machen.

Gut. Ich habe es auch nicht als Angriff verstanden. 
Um derartige unnötige Ausschweifungen zu vermeiden, empfehle ich, im Falle eines Appells einen Appell zu formulieren.
Ich maße mir nicht an, zu behaupten, jemand kenne sich nicht mit Kommunikation aus. Im Rahmen des Internets empfiehlt sich allgemein aber eine explizite Sprache und keine impliziten Hinweise.
Meine Aussage, die Diskussion sei nicht zielführend, war allein als ordnende Maßnahme gedacht.
Es liegt mir fern, jemanden anzugreifen oder zu verurteilen.
Im Forum schalte ich nur immer so schnell vom Herzlichkeitsmodus auf den Sachlichkeitsmodus, es tut mir leid, sollte meine Antwort konsternierend gewirkt haben.


Herzlich
Yaouoay ^^

Ich habe das Gefühl, dass einige Dinge hier durcheinander geraten sind. Wieso sollte eine koordinierende Konjunktion denn bitte im Falle von Hauptsätzen nur V2-Sätze verbinden? Was ist denn mit V1-Imperativsätzen (1), V1-Entscheidungsfragesätzen (2), V1-Optativsätzen (3) oder direktiven VL-Infinitiven (4) sowie Insubordinationen (5)?

(1) Geh nach Hause und zieh Dir eine neue Hose an!
(2) Kommt Peter auch und bringt er Kuchen mit?
(3) Wäre Peter doch gekommen und hätte er doch Kuchen mitgebracht.
(4) Das Mehl und den Zucker vermischen und anschließend die heiße Milch einrühren!
(5) Dass Du ja nicht zu spät kommst und dass mir bloß nicht wieder anfängst, zu meckern!

Ein weiteres Beispiel für zwei Sätze mit direktiven Illokutionen und verschiedener Verbstellung, der lezte Mit VL-Stellung:

(6) Hinweis am Dekanat der Uni Bonn: Bitte benutzen Sie den Briefkasten im Dekanat der Philfak nebenan oder den zentralen Briefkasten in der Universitätsverwaltung/Poststelle nutzen.

Die Beispiele zeigen, dass die Verbstellung ein denkbar schlechtes Kriterium für die Unterscheidung von Koordinationen und Subordinationen ist.


Zudem halte ich die Bezeichnung koordinierende Konjunktion für keinen Pleonasmus. Vielmehr ist es eine präzise Bezeichnung für den Fall, dass sowohl auf der syntaktischen als auch der semantischen Ebene eine Konkunktion der Teilsätze vorliegt. Das diese Präzisierung notwendig ist, zeigt der Fall der sog. Pseudo-Imperative vom Typ II, also solche mit konditionaler Interpretation:

(7) Drück auf den Knopf, und wir können weiterleben. (positive Interpretation)
(8) Drück auf den Knopf, und irgendetwas blinkt. (neutrale Interpretation)
(9) Drück auf den Knopf, und wir müssen alle sterben. (negative Interpretation)

Auf syntaktischer Ebene liegt eindeutig eine Koordination zweier Hauptsätze vor. Auf semantischer Ebene besteht aber ein konditionales Verhältnis, mit dem V1-Imperativsatz als Protasis (Bedingung) und dem V2-Deklarativsatz als Apodosis (Folge). Konditionalität wird aber in der Regel durch Subordination ausgedrückt. Wir haben hierbei also einen Fall vorliegen, bei dem beide Gliedsätze syntaktisch koordiniert sind und bei dem der V1-Imperativsatz semantisch subordiniert ist. Cullicover & Jackendoff (1997) sprechen deswegen hier auch von linkssubordinierendem und.

Von diesen speziellen Koordinationen gibt es noch weitere:

(10) Hinweis bei fehlenden Kochzeitschriften an der Kasse: Weitere Exemplare finden Sie an der Kasse nebenan oder fragen Sie einen Mitarbeiter.

Gruß
PeterSilie

Spannende Frage, auch didaktischer Art:

a) Das Phänomen "Junktoren"  bezeichnen wir dann als hypotaktisch, wenn sie in einem normierten Testsatz mit finitem und infinitem Verb - nehmen wir mal Du bist gelaufen -
die Fähigkeit haben, das finite Verb in Endstellung zu drücken: weil du gelaufen  bist vs denn du bist gelaufen.
b) Dieses Konzept (a)  erkennt prototypisch hypotaktische Konjunktionen, es hat sogar die Fähigkeit, Mehrdeutungen sichtbar zu machen: trotzdem bist du gelaufen -  trotzdem du gelaufen bist.
c) und ist eine universales Konvergenzsignal. Es kann z.B. hypotaktische Sätze miteinander verbinden: Ich bin groß und stark, weil ich gut gefüttert wurde und weil ich trainierte.
d) "denn" verweist auf einen Grund außerhalb seines Satzes und Sachverhaltes und nimmt Spitzenstellung ein: "Weil Du gelaufen bist, keuchst du." "Du keuchst, denn du bist gelaufen."
e) Als Abtönungspartikel ist Spitzenstellung von denn kaum möglich: "Warum bist du denn gelaufen?"

Andere Testmöglichkeiten wie 

a´)  Komprimierung des fraglichen Satzes in ein Satzglied oder ähnliches "Obwohl du gelaufen bist, keuchst du nicht" "Trotz Laufens ...."
a´´) Zweitstellung des finiten Verbs im Matrixsatz bei Voranstellung des fraglichen Ausdrucks

sind didaktisch wohl recht kompliziert durchzuhalten...