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Kevin > 19.11.2014, 17:54:01
janwo > 20.11.2014, 15:11:07
Kevin > 20.11.2014, 18:26:30
thf > 20.11.2014, 19:32:41
(20.11.2014, 18:26:30)Kevin schrieb: Ich habe mir auch mal auf Facebook eine Diskussion geleistet, wo Albanisch oder Armenisch-Sprecher, ich weiß nicht mehr, was es war, inbrünstig gemeint hätten, ihre Sprache sei die älteste indogermanische Sprache, älter als Griechisch und sowieso die älteste Sprache.
Danke für den Text, den werde ich mir mal zu Gemüte ziehen.
janwo > 20.11.2014, 20:00:38
Kevin > 20.11.2014, 21:32:28
(20.11.2014, 19:32:41)thf schrieb: Jan hatte allerdings ja auch Island erwähnt und tatsächlich erzählen Isländer bisweilen, dass sie die alten Texte im Original lesen können (gemeint sind meist die Lieder-Edda und die Isländersagas, die zeitlich im 10/11 Jahrhundert spielen und im 13/14 abgefasst wurden). Im Eifer des Gefechts wird allerdings schon mal vergessen, dass sie (meines Wissens nach) nicht den Originaltexten (bzw. normalisierten Editionen wie íslenzk Fornrít) ausgesetzt werden, sondern Neuisländisch überarbeiteten Lesefassungen. Tatsächlich hat sich die Sprache nämlich in den letzten Jahrhunderten sehr wohl verändert, insb. hinsichtlich der Aussprache. Diese alten Texte, zu denen die Sprache der Schlüssel ist, werden als ein großer Teil des kulturellen Erbes Island angesehen. Wie auch den Sprachpurismus würde ich das vor allem mit der Kolonialgeschichte und der Entwicklung/Erhaltung nationaler kultureller Identität erklären.Also, soweit ich weiß, bezieht sich diese Aussage wirklich auf die alten Texte. Das Isländische hat seit der Zeit des Altnordischen (ja auch oft Altisländisch genannt, wenn auch missverständlich) grammatikalisch fast gar nichts groß verändert. Nur die Aussprache hat sich erheblich geändert, dennoch haben die Isländer eine weitesgehend historische Schreibweise, wie das Englische. Wahrscheinlich auch einer der mehreren Gründe, weshalb ihnen altnordische Texte fast nichts ausmachen. Die genommen altnordischen Texte sind dabei keine neuisländischen Übersetzungen, sondern wirklich die älteren. Zumindest lese ich das immer so und so hat uns das unser Professor erzählt, der dort selbst mehrmals Feldforschung gemacht hat.
janwo > 20.11.2014, 22:49:05
Forum > 13.02.2019, 10:50:26
thf > 13.02.2019, 21:51:15
Kevin > 22.02.2019, 14:41:29