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jaleminirosuwaja > 05.01.2018, 13:47:31
wortigkeit > 05.01.2018, 14:34:12
janwo > 05.01.2018, 22:35:32
wortigkeit > 06.01.2018, 17:35:33
(05.01.2018, 22:35:32)janwo schrieb: Je nach dem, wie "regelmäßig" das Unregelmäßige sein darf: die oberdeutsche Schreibung des /ei/ Diphthongs als <ai> gibt es in der Standardorthographie eigentlich nur da, wo man dadurch Homophone unterscheiden kann: <Leib> : <Laib>, <Seite> : <Saite>, <Weise> : <Waise>.
(05.01.2018, 22:35:32)janwo schrieb: Die Kombination <rh> für /r/ gibt es eigentlich nur in Lehnwörtern <Rhesus>, <Rhombus>, <Rhythmus> und in Flussnamen <Rhein>, <Rhume>.
(05.01.2018, 22:35:32)janwo schrieb: Die Schreibung <ieh> für /iː / (nicht /iː h/) gibt es, glaube ich(!), nur in Verbformen.
janwo > 06.01.2018, 19:54:54
(06.01.2018, 17:35:33)wortigkeit schrieb:(05.01.2018, 22:35:32)janwo schrieb: Je nach dem, wie "regelmäßig" das Unregelmäßige sein darf: die oberdeutsche Schreibung des /ei/ Diphthongs als <ai> gibt es in der Standardorthographie eigentlich nur da, wo man dadurch Homophone unterscheiden kann: <Leib> : <Laib>, <Seite> : <Saite>, <Weise> : <Waise>.
Ein paar Ausnahmen für den Spitzfindigen (nativ und entlehnt):
Draisine, Hai, Hain, Kai, Kaiser, Laie, Laich, Mai, Maid, Mais, Maische, Rain, ...
Zitat:Flussnamen wie Rhein (der selbst nicht germanisch sein muss) dürften orthografisch lateinisch (Rhenus) beeinflusst sein, was wiederum wie bei den genannten griechischen Lehnwörtern eine andere Aussprache des /r/ (der Gallier o.a. Sprachgruppen) wiedergeben soll.
Überhaupt sind neben <rh> auch <th> und <ph> sichere Indizien für lateinisch vermittelte Lehnwörter aus dem Griechischen. (Ausnahme gemäß dem Threadthema bitte vortragen!)
Linguistic Funfact am Rande: Der Gott Mithras hat seinen Frikativ/Aspirate aus dem Weg aus Indien aber schon durch Iranier erhalten.
wortigkeit schrieb:(05.01.2018, 22:35:32)janwo schrieb: Die Schreibung <ieh> für /iː / (nicht /iː h/) gibt es, glaube ich(!), nur in Verbformen.
Du Rindvieh (sorry ;) ) vergisst die einzige Ausnahme. Hier dürfte die Schreibung darin begründet liegen, dass das <h> noch eine Zeit lang einen Konsonanten bezeichnet hat, vgl. ahd. fihu ~ lat. pecu.
wortigkeit > 07.01.2018, 13:19:39
(06.01.2018, 19:54:54)janwo schrieb: In der That gab es aber eine Zeith, da man auch Erbwörthern ganz ohne Noth ein <H> verpasste. Nur im Thron ist es noch enthalten, den Rest hat Konrad Duden weitgehend wegreformiert.Oder hat der alte Konrad den Thron auf lat. thronus aus griech. thrónos 'Sitz, Sessel, Stuhl, Herrschersitz, Richterstuhl' zurückgeführt? :D
(06.01.2018, 19:54:54)janwo schrieb: Außerdem ist das Wort auch als Viech gebräuchlich.Hast du oder sonst jemand eine Idee, wie diese Nebenform zustande kommt? Gibt es Dialekte, die auslautendes -h in Wörtern einer gewissen Struktur (lange Einslibler?) verloren und andere, die es bewahrt/gestärkt haben?
janwo > 07.01.2018, 15:08:32
PeterSilie > 08.01.2018, 12:31:12
wortigkeit > 08.01.2018, 14:29:02
MartinBeesk > 25.01.2018, 03:52:00
Kevin > 25.01.2018, 15:20:43
wortigkeit > 26.01.2018, 17:01:14
(25.01.2018, 03:52:00)MartinBeesk schrieb: Manche Forscher meinen nämlich, dass sich das <ee> in Wörtern wie <Klee, Schnee> statt <eh> begründen ließe, weil es keine zweisilbige Form dieser Wörter gebe, die ein silbentrennendes <h> rechtfertigen würde.