Da ich gerade passend dazu als Hausaufgabe einen Text über feministische Linguistik lese, kann ich vielleicht ein paar Worte dazu sagen:
Die feministische Linguistik geht davon aus, dass durch Sprache die Frau diskriminiert würde, weil sich mehr männliche Formen besonders beim Genus der Wörter und eben der Grundform als Maskulin.
Der Text geht sehr kritisch damit um und stellt die zugrundeliegenden Thesen als Irrtümer dar:
1. Die feministische Linguistik stellt im Großen und Ganzen Genus mit Sexus gleich. Das ist allerdings falsch.
Genus bedeutet eigentlich "Art, Sorte" und eben nicht Geschlecht. Der Zusammenhang zwischen Genus und Sexus ist nicht regelhaft und nur in einzelnen Formen gegeben. (Siehe natürliches vs. grammatisches Geschlecht. Dass dies nicht unbedingt regelmäßig ist, sieht man an den Formen wie "das Weib")
2. Darauf aufbauend wird angenommen, dass der Artikel die Aufgabe hat, Genus und Sexus widerzuspiegeln. Auch das ist so nicht richtig. Die Hauptaufgabe des Artikels liegt darin, die Definitheit bzw. Indefinitheit wiederzugeben. Diese tragen als zusätzliche Information den Genus, Numerus und Kasus.
3. Der Zusammenfall von Formen ist motiviert. Auch dies stimmt eigentlich nicht. Dass zum Beispiel alle Wörter im Plural den weiblichen Artikel tragen, hängt nicht damit zusammen, dass alle feminin werden, sondern dass die Kategorie Genus im Plural nicht markiert wird am Artikel und der Pluralartikel Homonymie zum weiblichen Artikel aufweist. (Gleiches gilt für
ihr Sg - Pl,
sie Sg - Pl)
Vielleicht hilft dir diese Thematik ja etwas in der Beantwortung der Frage.