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Anfänger > 14.02.2017, 12:05:00
Anna K. > 16.02.2017, 00:16:41
(14.02.2017, 12:05:00)Anfänger schrieb: Hallo zusammen,
ich bin gerade dabei folgenden Satz zu analysieren:
"Und da frühere Studien gezeigt haben, dass, wer Führungsstärke ausstrahlt, auch gute Chancen hat, tatsächlich Chef zu werden, kann der Umkehrschluss nur lauten: Männliche Chefs sind nicht besser als weibliche, sie sind bloß griesgrämiger."
Anfänger > 16.02.2017, 13:50:49
(16.02.2017, 00:16:41)Anna K. schrieb:(14.02.2017, 12:05:00)Anfänger schrieb: Hallo zusammen,
ich bin gerade dabei folgenden Satz zu analysieren:
"Und da frühere Studien gezeigt haben, dass, wer Führungsstärke ausstrahlt, auch gute Chancen hat, tatsächlich Chef zu werden, kann der Umkehrschluss nur lauten: Männliche Chefs sind nicht besser als weibliche, sie sind bloß griesgrämiger."
Hallo Anfänger!
Ich hätte da eine sehr banale Frage: Nach welchen Aspekten möchtest du denn den Satz analysieren?
Ich würde an deiner Stelle zunächst mal den Matrix-Satz suchen:
Der Umkehrschluss kann nur lauten: Männliche Chefs sind nicht besser als weibliche. (Hauptsatz + Nebensatz als Argument zu "lauten").
Dann kommt die adverbiale Eränzungen hinzu: da frühere Studien gezeigt haben (kausal).
der "dass-Satz" als Objekt zu zeigen. "Griesgrämig sein"ehört dann als Koordination zu "besser sein".
Der Rest sollte sich von selbst erklären.
Ich bin mir nur nicht sicher, welche Aspekte für deine Analyse relevant sind
PeterSilie > 17.02.2017, 11:47:38
(16.02.2017, 00:16:41)Anna K. schrieb:(14.02.2017, 12:05:00)Anfänger schrieb: Hallo zusammen,
ich bin gerade dabei folgenden Satz zu analysieren:
"Und da frühere Studien gezeigt haben, dass, wer Führungsstärke ausstrahlt, auch gute Chancen hat, tatsächlich Chef zu werden, kann der Umkehrschluss nur lauten: Männliche Chefs sind nicht besser als weibliche, sie sind bloß griesgrämiger."
Hallo Anfänger!
Ich hätte da eine sehr banale Frage: Nach welchen Aspekten möchtest du denn den Satz analysieren?
Ich würde an deiner Stelle zunächst mal den Matrix-Satz suchen:
Der Umkehrschluss kann nur lauten: Männliche Chefs sind nicht besser als weibliche. (Hauptsatz + Nebensatz als Argument zu "lauten").
Dann kommt die adverbiale Eränzungen hinzu: da frühere Studien gezeigt haben (kausal).
der "dass-Satz" als Objekt zu zeigen. "Griesgrämig sein"ehört dann als Koordination zu "besser sein".
Der Rest sollte sich von selbst erklären.
Ich bin mir nur nicht sicher, welche Aspekte für deine Analyse relevant sind
Anna K. > 17.02.2017, 14:49:19
(17.02.2017, 11:47:38)PeterSilie schrieb: Ich würde hier etwas anders vorgehen: Den Satz "Männliche Chefs ..." würde ich als satzwertiges Komplement zu lauten analysieren. Nach lauten kann ja prinzipiell jeder Ausdruck stehen, ob satzwertig oder nicht. Zum Beispiel in: "Das Urteil lautet: fünf Jahre Gefängnis./Die Passwort lautet: Affe." Insofern kann es sch nicht um einen Nebensatz handeln.
(17.02.2017, 11:47:38)PeterSilie schrieb: Außerdem würde ich "sie sind bloß griesgrämiger" nicht als koordinierte Struktur auffassen. Ich denke, dass hier zwei juxtaponierte Hauptsätze vorliegen, die n einem adversativen Verhältnis stehen.
Anna K. > 17.02.2017, 14:57:41
(16.02.2017, 13:50:49)Anfänger schrieb: Wie geht man denn vor, wenn man wirklich nur die Gesamtstruktur analysieren möchte? Soll man dann nur Haupt- und Nebensätze darstellen? Oder ist das zu wenig?
Anfänger > 21.02.2017, 11:20:37
(17.02.2017, 14:57:41)Anna K. schrieb:(16.02.2017, 13:50:49)Anfänger schrieb: Wie geht man denn vor, wenn man wirklich nur die Gesamtstruktur analysieren möchte? Soll man dann nur Haupt- und Nebensätze darstellen? Oder ist das zu wenig?
Das kann man glaube nicht per se beantworten. Du musst wissen, was das Ziel der Analyse sein soll:
Möchtest du die Satzglieder identifizieren, kannst du die Konstituententests anwenden und es reicht.
Sollen da noch die Funktionen der Satzglieder bestimmt werden, solltest du wissen, ob die semantisch-funktionale Information relevant ist (z.B. reicht es zu sagen, dass es ein Adverbial ist, oder muss es präzisiert werden in temporal, modal, etc.)
Dann kannst du natürlich schauen, welche Wortarten, Morpheme, etc. verwendet werden, wenn das das Ziel sein soll.
Für einfache syntaktische Analysen im Einführungsbereich reicht es in der Regel aus, die Satzglieder zu bestimmen und nach ihren Funktionen (Objekt, Attribut, Adverbial, …) zu sortieren und entsprechend der Theorie in Bäume o.Ä. einzufügen.
Schönen Gruß
Anna
Anfänger > 21.02.2017, 11:25:10
(17.02.2017, 11:47:38)PeterSilie schrieb:(16.02.2017, 00:16:41)Anna K. schrieb:(14.02.2017, 12:05:00)Anfänger schrieb: Hallo zusammen,
ich bin gerade dabei folgenden Satz zu analysieren:
"Und da frühere Studien gezeigt haben, dass, wer Führungsstärke ausstrahlt, auch gute Chancen hat, tatsächlich Chef zu werden, kann der Umkehrschluss nur lauten: Männliche Chefs sind nicht besser als weibliche, sie sind bloß griesgrämiger."
Hallo Anfänger!
Ich hätte da eine sehr banale Frage: Nach welchen Aspekten möchtest du denn den Satz analysieren?
Ich würde an deiner Stelle zunächst mal den Matrix-Satz suchen:
Der Umkehrschluss kann nur lauten: Männliche Chefs sind nicht besser als weibliche. (Hauptsatz + Nebensatz als Argument zu "lauten").
Dann kommt die adverbiale Eränzungen hinzu: da frühere Studien gezeigt haben (kausal).
der "dass-Satz" als Objekt zu zeigen. "Griesgrämig sein"ehört dann als Koordination zu "besser sein".
Der Rest sollte sich von selbst erklären.
Ich bin mir nur nicht sicher, welche Aspekte für deine Analyse relevant sind
Ich würde hier etwas anders vorgehen: Den Satz "Männliche Chefs ..." würde ich als satzwertiges Komplement zu lauten analysieren. Nach lauten kann ja prinzipiell jeder Ausdruck stehen, ob satzwertig oder nicht. Zum Beispiel in: "Das Urteil lautet: fünf Jahre Gefängnis./Die Passwort lautet: Affe." Insofern kann es sch nicht um einen Nebensatz handeln.
Außerdem würde ich "sie sind bloß griesgrämiger" nicht als koordinierte Struktur auffassen. Ich denke, dass hier zwei juxtaponierte Hauptsätze vorliegen, die n einem adversativen Verhältnis stehen.
Viele Grüße
PeterSilie
PeterSilie > 21.02.2017, 12:28:37
(21.02.2017, 11:25:10)Anfänger schrieb: Hallo Petersilie,
verstehe ich das richtig, dass du "kann der Umkehrschluss nur lauten: Männliche Chefs sind nicht besser als weibliche, sie sind griesgrämiger." als 3 Hauptsätze sehen würdest? Wobei die beiden aneinandergereihten HS nach dem Doppelpunkt, als satzwertiges Komplement zu "lauten" einzuordnen sind?
Wie würde man dies bei einer Analyse kenntlich machen? Ich habe die beiden HS nach dem Doppelpunkt auf eine Ebene gestellt und beide jeweils "lauten" untergeordnet. Würdest du das auch so machen?
Liebe Grüße,
der Anfänger
Anna K. > 22.02.2017, 11:08:07
(21.02.2017, 11:20:37)Anfänger schrieb: Ich hätte allgemein noch eine andere Frage, die hier allerdings in den Kontext ganz gut passt denke ich. Ich bin vermehrt auf eine Struktur gestoßen, die Fragen bei mir aufwirft. Zum Beispiel: " Was gute Chancen habe, sei eine gewisse Haltung zu zeigen.." Die Strukturen, die mit "was" anfangen und einen Nebensatz einleiten, sind mir noch nicht klar. Ich denke es ist eine Nebensatzergänzung zum Hauptsatz (in diesem Falle "sei...."). Die Ergänzung würde ich als Akkusativobjekt charakterisieren.
thf > 22.02.2017, 22:59:02
(21.02.2017, 11:20:37)Anfänger schrieb: Ich hätte allgemein noch eine andere Frage, die hier allerdings in den Kontext ganz gut passt denke ich. Ich bin vermehrt auf eine Struktur gestoßen, die Fragen bei mir aufwirft. Zum Beispiel: " Was gute Chancen habe, sei eine gewisse Haltung zu zeigen.." Die Strukturen, die mit "was" anfangen und einen Nebensatz einleiten, sind mir noch nicht klar. Ich denke es ist eine Nebensatzergänzung zum Hauptsatz (in diesem Falle "sei...."). Die Ergänzung würde ich als Akkusativobjekt charakterisieren.
Anfänger > 23.02.2017, 12:57:11
Anfänger > 23.02.2017, 13:17:34
Anna K. > 27.02.2017, 13:27:03
(23.02.2017, 13:17:34)Anfänger schrieb: Danke!
Hier war ich also auf dem Holzweg mit meiner Akk. Ergänzung.
Ich habe immer wieder überlegt was genau der HS bzw. das finite Verb in dieser (und auch anderen Konstruktionen) ist. Wie kommst du zu dem Schluss, dass "sei" und nicht "habe" das finite Verb ist?
Bei folgendem Satz mit ähnlicher Konstruktion bin ich nämlich zu folgender Lösung gekommen.
Was gute Wirkungen auf Schüler habe, sei die Haltung der Lehrkraft.
Was... habe (matrixsatz)
Sei...Lehrkraft (ns ergänzung zu "was")
"Was" als Platzhalter für Subjekt, das im NS durch "bestimmte Haltung" näher bestimmt wird.
"Gute Wirkungen habe" hätte ich als Finites Verb mit Prädikativum interpretiert.
Akk. Obj. wäre "die Schüler"
Gen. Attr. "Lehrkraft" zu "Haltung"
Vielleicht verwirrt mich auch der Konjunktiv...
Ist das falsch?
Liebe Grüße,
Anfänger
Anfänger > 28.02.2017, 00:11:03