Saxonistik?

Hallo, wie würdet ihr die "Niederdeutsch-Philologie" nennen, wenn man es wie "Germanistik, Niederlandistik, -istik" machen will? Gibt es da konkrete, gefestigte Bezeichnungen? "Niederdeutschistik" klingt fast falsch, und solche Wortgeneratoren im Internet geben auch nur einen Fall aus. Die gleiche Generatorseite gibt auch einen Fall für "Saxonistik" aus, was ich mir nun vorstellen könnte als Bezeichnung. Es gibt von Johann Galtung "Struktur, Kultur und intellektueller Stil. Vergleichender Essay über saxonistische, teutonische, nipponische und gallische Wissenschaft"
Sind diese philologischen Begriffe von der Sprache oder vom Land abgeleitet?

Philologien, die auf '-istik' enden, können in der ersten Konsituente ja stark variieren. Anglistik, Germanistik, Baltistik, Slawistik, Finnougristik, Semitistik, Austronesistik (Stämme, Ethnien, etc.), Hebraistik, Arabistik, Neogräzistik (Einzelsprache), Uralistik, Lusitanistik (Regionen/Landschaften), Afrikanistik (Kontinent), Nordistik (Himmelsrichtung … ;)).

Saxonistik klingt für mich unter dem Gesichtspunkt ganz plausibel (gehört habe ich es aber noch nie zuvor), da es in das (regionale) Muster passt. Altetümelnd wirkt es auf mich aber ehrlich gesagt schon. :)

Interessant in diesem Zusammenhang auch die Frage, ob die -istiken und die -ologien austauschbar sind: Ist Keltologie dasselbe wie Keltistik, Japanologie dasselbe wie Japanistik?

Davon abgesehen finde ich Saxonistik schon angemessen.

Zitat:Altetümelnd wirkt es auf mich aber ehrlich gesagt schon. :)

Ja das stimmt schon. Meistens wurde einfach über Philologie darauf verwiesen. Aber Niederdeutsch als Studienfach selbst ist ja mittlerweile schon altertümelnd, gibt es das ja schon länger gar nicht mehr als vollständiges Fach. Wat schall't also, maakt ju al so niks uut.

Ein Problem, das hier auch reinspielt, ist der Namensstreit um die Sprache. Von all den Namen (Platt, Plattdeutsch, Niederdeutsch, Niedersächsisch, Nedersaksisch/Nedersaksiesch, Sächsisch, Sassisch/Sassesch etc.) gibt es ja keinen, der nicht mehrdeutig ist oder allgemein anerkannt, erkannt oder benutzt wird. "Saxonistik" als Rückbesinnung auf die Altsachsen oder auch dessen Rechnung tragend, dass die Sprache noch Anfang des 20. Jhdts. "de sassische Spraak" endonymisch genannt wurde, ist dann vielleicht wenigstens ein Kompromiss, der dem näher kommt, anstatt irgendein -deutsch-Derivat zu nehmen. 

Solange mit "Saxophonistik" das Studium der Phonologie von Niederdeutsch nicht mit dem Studium des Musikinstrument verwechselt wird. høhø

(22.03.2021, 12:03:32)Kevin schrieb: Solange mit "Saxophonistik" das Studium der Phonologie von Niederdeutsch nicht mit dem Studium des Musikinstrument verwechselt wird. høhø

Boah, du alter Sächsist 

Chapeau