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Tholan > 16.05.2006, 15:12:58
The Count > 17.05.2006, 17:53:23
Zitat:ich habe eine Frage. Aus welchem Grund wurde das Eszett nach kurzem Vokal abgeschafft. Es war doch logisch das man dort ein scharfes Es (ß) schreibt, wo eines hingehört.Zum "hingehören": naja, hängt davon ab, wer dafür zuständig sei: GOth, Lutter, Göte, Duden, Kommission X oder Y? :wink:
Zitat:Jetzt hat man weiterhin drei verschiedene Zeichen für scharfes Es. Das s bsw. in Haus (aber nicht in Rasen), ss (mit den aufgeführten schwierigen sss-Schreibweisen) und ß sowieso. Verlängerungszeichen für Vokale sind doch Akzente, Verdopplung der Vokale oder Dehnungs-h?
Zitat: Das ß beschreibt auch immer den scharfen Es-Laut.Dieses "immer" geht aber nur in eine Richtung, in der alten wie neuen Deutsch/Österreichischen Version: Schrift zu Phonologie, wie ich bissher grässlich zeigte, sonsst wär nämlich das einfache s nur für /z/ zuständig. Oder würd ausreichen für alle "scharfen Zischer"...
Zitat: Eszett
The Count > 17.05.2006, 18:07:27
Tholan > 23.05.2006, 17:33:13
The Count schrieb:... Eszett ist doch kein Problem, das schmeckt gut auf Brot :wink: ...Wohl war :idea: ! Erßt einmal recht herzlichen Dank für Deine ausführliche Antworten.
The Count schrieb:Zum „hingehören“: naja, hängt davon ab, wer dafür zuständig sei: GOth, Lutter, Göte, Duden, Kommission X oder Y? :wink:Ich natürlich! 8)
The Count schrieb:Scherz beiseite: ßex, ßalong und ßombrero ...Da das ß aus Lang-s und einem Schluß-s entstanden ist, funktioniert es auf den ersten Blick natürlich nur am Schluß.
The Count schrieb:Zum ersten und zweiten Satz: ja. Leider. Und das wird dann alss Problem der (viel zu feigen) kleinen extremOder man hätte überall ein »ß« wo ein scharfes-s steht, das wäre doch auch konsequent (den Wortanfang außgeschloßen).
zurückhaltenden Versuchs„reform“ wahr genommen ... Wenn wir immer konsequent eine Lösung hätten,
wär das s/ß/ss-Problem weg - und damit wohl auch das ß, außer bei Nostalgikern.
The Count schrieb:... Die Schweizer haben da ohne ß trotzdem ihre eigenen Probleme: Masse /maase/ ist nicht Masse /maase/) ...Ja, an Wein in Massen genossen, kann ich mich nicht gewöhnen, auch bei Einforderungen von Parkbussen hätte ich meine Probleme.
The Count schrieb:... Schluss-s (dass geht ja definitiv nur mit Bindestrich, aber wohl schon länger war'ss so möglich, hoffe ich ...Nein, schrieb man früher nur Schluß s. Sieht ja auch beßer aus.
The Count schrieb:von Mittel-f oder Mittel-n war wohl nie die Rede (obwohl: ich glaub es gab auch mal in europäischen Schriften den Strich über Konsonanten für Länge - dann aber über mehreren!)Im Deutschen gab es mal den Strich über m und n, der eine Verdopplung anzeigen sollte. Das war ein Abkürzungszeichen, damit man nicht zwei m oder n schreiben mußte.
The Count schrieb:... So sind die – ja, find ich manchmal auch – unschönen <sss> nützlich, um die Systematik etwas hochzuhalten:Ja und das ist der Knackpunkt, das »s« ist viel häufiger am Wortanfang und -ende. Da hat man dann doch die beßere Lesbarkeit
Was steht, das soll bleiben! Fassade versus Faßseite/Fassseite. Genau wie Rennnähmaschine, Schnelllupe,
Dammmauer, Stoppplakat. Man kann garantiert ein Beispiel wie schweizer Masse finden, wie selten es auch sein mag.
Klaus-Dieter > 01.09.2006, 09:55:32