Erst einmal vielen Dank an thf und PeterSilie gleichermaßen für die interessanten und weiterführenden Denkanstöße und Hinweise. Das MPI bietet tatsächlich einige Projekte, die meine Frage und damit die Richtung, in die ich will, berühren.
Ob es bei den Kollokationen, wie sie in der
Ilias vorkommen, eine Bedeutungserweiterung gibt oder sie Ausdruck einer funktionalen Einstellung sind, darüber wird seit ca. 100 Jahren diskutiert. Ich selbst habe mir noch keine abschließende Meinung gebildet.
Die Ausdrücke, die verwendet wurden, sind nicht beliebig, sondern ziemlich starr. Sie treten mit genau demselben Wortlaut an genau der gleichen Versposition (z.B. am Anfang) auf. Sie fallen kompositionell also aus den restlichen Versen heraus. Homer hat die Variationsbreite des Hexameters ausgenutzt und Silben elidiert oder hinzugefügt. Doch die genannten Ausdrücke sind immer gleich, immer gleich starr. Ich würde aber sagen, dass die adjazenten Ausdrücke durchgängig kompositionale Bedeutung haben. In der Hinsicht unterscheiden sie sich weder voneinander noch von ihrer hexametrischen Umgebung.