Ich kann zumindest etwas darüber sagen, wie es hier in Deutschland so allgemein läuft, denn das hab ich grad erst hinter mir.
Natürlich kannst du im Prinzip an jeder Uni promovieren, wenn du deinen Magisterabschluss gemacht hast und einen dich betreuenden Prof findest. Denn zur Einschreibung in einem Promotionsstudiengang reicht es, soviel ich weiß, erstmal aus, dass du einen Nachweis über diese Betreuung hast und eben ein Zeugnis vorlegen kannst.
Dein Thema musst du dann natürlich mit diesem Prof absprechen. Meine Erfahrung zeigt aber, dass sich ein dir bekannter Prof schnell auch erst einmal auf eine Betreuung an sich einlässt und das konkrete Thema später erst gefunden werden kann. Ich glaube aber, dass man zumindest in dieser Betreuung einen ersten Titel, den man dann aber später wieder ändern kann, eintragen soll.
Wenn aber das Thema deiner Magisterarbeit dir sehr viel Spaß macht/gemacht hat und du das vielleicht ausarbeiten möchtest, wäre das ja schon einmal ein Anhaltspunkt.
Ein Promotionsstudium hat - zumindest an den mir bekannten Unis - den Vorteil, dass man keine Studiengebühren zahlen muss. Aber man muss sich ja sonst irgendwie finanzieren. Immerhin ist die Zahl der Semester, in denen die Diss fertig sein muss, nicht vorgeschrieben.
Wenn du gerne promovieren und nebenbei auch noch Geld dazu verdienen/bekommen möchtest, brauchst du ein Stipendium (meist in einem Doktorandenkolleg, etc.) oder eben eine Stelle als wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in, bei der du dann nebenher promovierst.
Stipendien werden regelmäßig und zu den verschiedensten Themen ausgeschrieben, sind dann aber eben auch sehr themengebunden. Hier muss man schon "Glück" haben, genau dort hinein zu passen oder sein Thema dem des Kollegs oder der Gruppe anzupassen.
Bei Bewerbungen auf solche Stipendien ist aber ein Exposé (oder mehr) schon meist Voraussetzung. Und es nicht einfach, "mal eben" und "einfach so" ein Exposé hervorzuzaubern zu einem Thema, das einem fremd ist...
In solchen Doktorandengruppen ist dann meist eine genaue Zielvorstellung gegeben, die in einem zeitlichen Rahmen erfüllt werden soll. Beispiel: 8 Stipendien werden ausgeschrieben, Beginn in naher Zukunft. Die Bewerber sollen alle dem Kernthema parallel arbeiten und innerhalb von 3 Jahren ihre Dissertation fertigen. Das zugehörige Doktorandenkolleg trifft sich regelmäßig, es gibt spezielle Veranstaltungen und so weiter.
Die Stipendienhöhe beträgt meistens übrigens rund 1.000 €.
Eine Bewerbung umfasst neben Lebenslauf und Zeugnissen eben ein ausführliches Exposé, ein Motivationsschreiben, einen Zeitplan für die Diss, Literaturliste. Das heißt, du musst schon eine konkrete Vorstellung haben.
Wenn du dann angenommen bist, kann sich dein Thema natürlich noch wieder ändern, aber es ist dem Kernthema verpflichtet.
Wie man solche Stipendien findet?
Ausgeschrieben werden sie auf jedenfall zum Beispiel in der ZEIT, sowohl online als auch in der Printausgabe. Auch die Möglichkeit, sich online bzw. bei dem Partnerprogramm academics.de ein Abo einrichten zu können, ist sehr gut! Da bekommt man jede Woche eine nette Mail mit für sich passenden Stellen.
Die Seite romanistik.de kann ich auch nur empfehlen. Dort gibt es auch einen RSS-Feed, den man abrufen kann.
Ansonsten: Augen und Ohren offen halten!
Zu den Bedingungen im Ausland kann ich leider nichts sagen. Da kenne ich mich nicht aus.
Allerdings, und das finde ich ganz generell so:
Wenn man seine Diss außerhalb der "eigenen" Uni schreibt, also nicht bei einem Prof, den man schon kennt, ist es sicherlich ein Stück weit schwieriger - vor allem wenn man nicht an ein Kernthema gebunden ist.
Ich für meinen Teil habe in einem Doktorandenkolleg dagegen sehr viel Glück mit meinem Betreuer, obwohl ich ihn vorher nicht kannte und total fremd an der Uni bin.
Viel Erfolg bei deiner Suche!