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nmueller1905 > 06.09.2018, 13:35:35
kunnukun > 09.10.2018, 23:17:00
(06.09.2018, 13:35:35)nmueller1905 schrieb: dass Medien und Politiker unsere gedanklichen Strukturen nutzen, um mit ihren Ausdrücken Angst und andere negative Emotionen hervorzurufen.
janwo > 10.10.2018, 08:31:38
Administrator > 10.10.2018, 08:33:19
kunnukun > 10.10.2018, 10:01:41
(10.10.2018, 08:31:38)janwo schrieb: Bei dem Wort Flüchtling spielen meiner Meinung nach noch zwei weitere Komponenten hinein.
Es wird bei der metonymischen Bezeichnung aller Migranten als Flüchtlinge auch mit der Implikation gespielt, dass nicht vor Krieg und Verfolgung Geflüchtete eben aus rein finanziellen Erwägungen zu uns gekommen sind, weswegen man sie auch zynisch Wirtschaftsflüchtlinge bezeichnet und damit letzten Endes die Legitimität aller Fluchtmotive in Zweifel zieht.
Dazu kommt noch, dass viele Personenbezeichnungen mit dem {-ling}-Suffix eine tendenziell negative Konnotation haben, das gilt für Ad-hoc -Bildungen zwar noch viel stärker als für etablierte Wörter, aber auch an denen sieht man dies: Schreiberling, Schönling, Günstling.
janwo > 10.10.2018, 11:27:44
(10.10.2018, 10:01:41)kunnukun schrieb: Ich sehe das etwas anders, weil ein Rechtsstaat stark unterscheiden muss zwischen Migrationsgründen.
(10.10.2018, 10:01:41)kunnukun schrieb: Und mit dem -ling wird meines Erachtens übertrieben. Die Flüchtlinge 1945 in Deutschland wurden nicht mit negativer Konnotation so genannt.
Administrator > 10.10.2018, 11:43:49
(10.10.2018, 10:01:41)kunnukun schrieb: Danke allerdings für den recht sachlichen Umgang mit meinem Hinweis auf den merkwürdigen Gebrauch von "Flüchtling" der letzten Jahre. Wäre das anders gehandhabt worden, hätte ich hier sofort 'meinen Hut genommen', weil ich meine, dass vor allem die seit ein paar Jahren üblichen Ächtungen, wie Monika Maron das nannte, eine Bedrohung für die Demokratie sind.
linguist.de werde ich mir ansehen. Mein Blog (Celle - die freie Seite) ist eine Reaktion auch auf eher lokale Presseerfahrungen.
kunnukun > 15.10.2018, 10:19:21
janwo > 16.10.2018, 20:30:55
kunnukun > 18.10.2018, 13:19:16
Su Ufg > 07.11.2018, 17:35:08
(10.10.2018, 10:01:41)kunnukun schrieb: Ich sehe das etwas anders, weil ein Rechtsstaat stark unterscheiden muss zwischen Migrationsgründen. Und mit dem -ling wird meines Erachtens übertrieben. Die Flüchtlinge 1945 in Deutschland wurden nicht mit negativer Konnotation so genannt.
Danke allerdings für den recht sachlichen Umgang mit meinem Hinweis auf den merkwürdigen Gebrauch von "Flüchtling" der letzten Jahre. Wäre das anders gehandhabt worden, hätte ich hier sofort 'meinen Hut genommen', weil ich meine, dass vor allem die seit ein paar Jahren üblichen Ächtungen, wie Monika Maron das nannte, eine Bedrohung für die Demokratie sind.
linguist.de werde ich mir ansehen. Mein Blog (Celle - die freie Seite) ist eine Reaktion auch auf eher lokale Presseerfahrungen.
Forum > 07.11.2018, 19:59:46
(07.11.2018, 17:35:08)Su Ufg schrieb: Ich hoffe, eine solche Erzählung ist kein Fauxpas in einem eher wissenschaftlichen Forum.
Falls ja: Ein Wort genügt und ich nehme meinen Beitrag heraus. Mangels Belegen ist er ja nur anekdotisch.