Zusätzlich zu dem bisher geschriebenen:
Abgesehen davon, welche Kombinationen inhaltlich sinnvoll/nützlich sind, sollte man vielleicht dazu sagen, dass man i.d.R. nicht alle Fächer miteinander kombinieren kann. Verschiedene Universitäten bieten unterschiedliche "Studiengangsmodelle" an, beispielsweise Bachelor of Arts oder Bachelor of Science. Hinzu kommen dann noch mal Varianten bzgl. der Anzahl der Fächer, also ob man ein Haupt- und ein Nebenfach (/Kern- und Beifach), zwei Hauptfächer oder ein einzelnes Hauptfach (ggf. mit Schwerpunkten) studiert (manchmal: "Monofach-Bachelor"). Welche Fächer wie studiert werden können und womit sie kombinierbar sind, kann die jeweilige Universität entscheiden. An manchen Universitäten gibt es z.B. Fächer, die nur als Monofach gewählt werden können, oder "kleine" Fächer, die nur als Nebenfach verfügbar sind. Dort, wo ich meinen Bachelor gemacht habe, wäre beispielsweise die dir empfohle Kombination mit Mathematik oder Biologie in einem einzelnen Studiengang gar nicht möglich gewesen (sondern hätte über ein Doppelstudium erfolgen müssen).
Insofern gäbe es vielleicht zwei Herangehensweisen: Du suchst dir einen Linguistikstudiengang, der dich besonders interessiert aus, und schaust, welche der möglichen Kombinationsfächer dich ansprechen (oder ob du überhaupt eins brauchst), oder du überlegst dir eine Kombination, die dich gerne studieren möchtest und schaust, wo das geht (ggf. mit Ausnahmeantrag o.Ä.).
Zur Frage, welche Fächer inhaltlich gut zur Linguistik (im Sinne von: Allgemeine Sprachwissenschaft/vergl. Sprachwissenschaft) passen und ergänzend zu Lingucat: Das Schöne an der Linguistik ist finde ich, dass sich überschneidungen zu sehr vielen Fächern finden lassen. Ich würde diese Überschneidungen noch mal in konkrete inhaltliche und methodische unterteilen. Wenn ich mir überlege, was meine Mitstudenten noch so für weitere Fächer hatten, waren das (nicht zuletzt allerdings auch wegen der Kombinierbarkeit) überwiegend geistes- und sozialwissenschaftliche Disziplinen, beispielsweise Einzelsprachphilologien, Philosophie, Ethnologie oder Soziologie. Bei all diesen Fächern finden sich sowohl inhaltliche Übeschneidungen als auch methodische Ergänzungen und gemeinsame Arbeitsfelder ((analytische) Sprachphilosophie/Semantik/Pragmatik, Ethnolinguistik, Soziolinguistik); ähnliches gilt für die Psychologie (z.B. Neurolinguistik, Psycholinguistik).
Interessant fand ich die Aussage, dass Biologie und Mathematik gut geeignet wären. Die Beziehungen zur Biologie bestehen meiner Ansicht nach vor allem im Bereich Phonetik und Neurolinguistik. Die Aussage, dass Mathematik gut geeignet wäre, habe ich schon öfters gelesen. Mein Eindruck ist, dass das vor allem darauf abzielt, dass in der Linguistik (in bestimmten Teildisziplinen) vergleichsweise abstrakt und formal gearbeitet wird. Konkrete Inhaltliche Überschneidungen sehe ich im Bereich der quantitativen Linguistik (Statistik) und der formalen Semantik. Nimmt noch die Informatik hinzu, gibt es mit der Computerlinguistik einen größeren Schnittbereich von Linguistik, Informatik und Mathematik. Die Verbindung zu den naturwissenschaftlichen Disziplinen verweist meiner Ansicht nach insb. auf ein bestimmtes Paradigma, das Linguistik ebenfalls als Naturwissenschaft zu betreiben versucht und das nicht mehr so viel mit beispielsweise den sozialen oder kulturellen Aspekten von Sprache zu tun hat.
Was dir konkret im Studium etwas bringt hängt (ähnlich wie Opilog andeute) auch ein wenig davon ab, wie die Fächer vor Ort ausgerichtet sind. Wenn du beispielsweise an einem Institut studierst, an dem Psycholinguistik in der Lehre und Forschungs nicht vertreten ist, sind die Chancen, Kenntnisse aus einem Psychologie-Nebenfach einzubringen etwas geringer. Dennoch sind die Verbindungen dadurch ja nicht weg und du kannst dich in Eigenlektüre oder vielleicht auch in Haus- und Abschlussarbeiten damit beschäftigen.