(13.02.2018, 10:56:13)PeterSilie schrieb: Sage doch aber mal, was Dich genau stört: Ist es die politische Einstellung selbst oder doch eher die ständige Politisierung des alltäglichen Umgangs und des wissenschaftlichen Diskurses?
Nach Jahren komme ich wieder darauf zurück, weil sich nichts geändert hat. Es ist beides, aber mehr noch die Politisierung als eine bestimmte Einstellung.
Ich glaube inzwischen auch, dass es geradezu ein Fehler ist, von 'Wissenschaft' leben zu wollen (habe ich nie ernsthaft angestrebt, weil ich bei anderen sehe, wo sie landen). Entsprechend projekt-, wirtschaftsinteressen- und modegeleitet sind die Themen. Ich liebe Mindfucking. Aber dafür muss man schon einen Bestseller bewerkstelligt haben, der einem Narrenfreiheit gibt. (Daher lebe ich von Deutschunterricht, der mich nicht die Bohne interessiert.)
"Seine akademischen Erfahrungen aus dem Wissenschaftsbetrieb, z. B. auch solche aus der Mind and Brain-Forschungsgruppe am ZiF, «verarbeitete» Bieri unter dem Pseudonym Pascal Mercier (zusammengesetzt aus den Nachnamen des französischen Philosophen Blaise Pascal und des Schriftstellers Louis-Sébastien Mercier) in seinem 1995 erschienenen ersten Roman Perlmanns Schweigen. Es folgten noch vier weitere (siehe Literarische Werke).
2007 beendete Bieri seine Tätigkeit als Hochschullehrer. Er kritisierte den von Drittmitteln dominierten Universitätsbetrieb und das Wissenschaftsmanagement als «Diktatur der Geschäftigkeit». Nach dem Bologna-Prozess zur europaweiten Vereinheitlichung der Studiengänge wollte er als Professor kein «Vollzugsbeamter der Module» sein."
https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Bieri
Bin kein großer Romanleser, aber diese Kritik interessiert mich schon länger. Daher sollte ich wohl doch mal in „Perlmanns Schweigen“ reinsehen.