(07.10.2015, 16:00:13)bodoquito schrieb: Für mich sind beide Begriffe "Medium" und "Konzeption" einfach zu abstrakt. Mag dran liegen, dass ich kein Deutsch-Muttersprachler bin, aber ich verstehe einfach nicht, was damit gemeint ist.
Ist "Konzeption" das, was wir uns unter mündlich/schriftlich vorstellen? Und Medium die tatsächliche Realisation ?
Hallo,
man kann sich das relativ einfach merken, wenn man die beiden Begriffe für diese Beschreibung nicht so sehr hinterfragt (Medium ist ja durchaus ein viel diskutierter Terminus):
Beim Medium kommt es darauf an, wie die jeweilige Äußerung übermittelt wird. Welches Mittel also wird eingesetzt, um zu kommunizieren? Das können entweder die gesprochene Sprache oder aber auch ein Schriftstück auf Papier oder ein digital übermitteltes Element wie eine E-Mail oder eine Facebook-Nachricht sein. Diese gelten dann jeweils als Medium. Man kann hier vielleicht auch einfacher von Kommunikationsform sprechen (was übrigens viele Sprachwissenschaftler tun, um der Mediumsdiskussion aus dem Weg zu gehen). Im Grunde geht es auch um die Materialität der Äußerungsform. Wurde ein Stift oder ein Drucker genutzt, um Farbe und Linien aufs Papier zu bringen? Oder ist die Äußerung als Teil einer Nachrichtenmeldung eines Online-Nachrichtenmagazins entstanden und damit digital produziert worden?
Konzeption dagegen bezieht sich darauf, wie das, was mit der jeweiligen Kommunikationsform übermittelt wird, (vorher) gedacht und konstruiert ist. Beim Chat zum Beispiel übermittelt man zwar mit geschriebener Sprache und in digitaler Form, eigentlich bildet man ja aber gesprochene Sprache ab, indem man tippt, was man sonst sagen würde. Gedacht ist das Ganze also eher mündlich. Bei einem Vortrag dagegen, den man zuvor schriftlich verfasst, um ihn dann abzulesen (manchmal ist das ja der richtige Weg), ist der Vortrag als Medium selbst mündlich, das Konzept dahinter aber schriftlich. Konzeption bezieht sich also auf das abstrakte Denken hinter der Produktion der Äußerung und auch darauf, welche Intention dahinter steckt, wie die Äußerung also ankommen soll - eher flüchtig, gesprochensprachlich oder aber so 'konzipiert', dass man der ARgumentation folgen kann, z. B. (was bei einem zuvor schriftlich fixierten Vortrag oft besser möglich ist als bei einer nicht durchdachten Aneinanderreihung von Aussagen).