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Nanek > 05.05.2014, 19:11:55
janwo > 05.05.2014, 20:34:38
Nanek > 05.05.2014, 21:21:04
janwo > 05.05.2014, 21:34:13
Nanek > 05.05.2014, 22:06:04
janwo > 05.05.2014, 22:18:54
Nanek > 05.05.2014, 23:01:37
janwo > 05.05.2014, 23:19:02
(05.05.2014, 23:01:37)Nanek schrieb: Bei den genannten Beispielen haben also einfache Anführungszeichen gar nichts zu suchen? Also nicht 'Geliebte' als eine Bedeutung von Mädchen? Mädchen wäre nun aber metasprachlich?
Kann man sagen "das Lexem (oder sagt man nun Semem?)" Mädchen besteht aus folgenden Semen: [+belebt], [+menschlich], [+weiblich], [-erwachsen]? Nun ist "Mädchen" metasprachlich verwenden worden? Objektsprachlich hingegen, wenn ich schreibe "in ihrem Eintrag wird sie als nettes und niedliches Mädchen inszeniert"?
(05.05.2014, 23:01:37)Nanek schrieb: Objektsprachlich ist auch folgendes? (1) Der Begriff des doing genders etablierte sich in den 70er Jahren.(1) ja
Nicht objektsprachlich ist jedoch folgendes? (2) Nur durch Streichung einiger Begriffe gelingt es der neueren Auflage deutlich weniger doing gender zu betreiben.
Wäre folgendes metasprachlich? (3) Dem Begriff doing gender liegt bereits die Bedeutung inne, dass es sich um etwas handelt, das getan wird. Oder wäre das nur doch wieder objektsprachlich?
(05.05.2014, 23:01:37)Nanek schrieb: Stellt es kein Problem dar, einen englischen Terminus wie in (2) zu gebrauchen? Es liest sich nicht-kursiv für mich seltsam, da es ja nach deutschen Regeln eigentlich zusammen- oder mit Bindestrich und großgeschrieben sein müsste.
Nanek > 06.05.2014, 00:02:40
Zitat:Gießen ist eine Stadt (Objektsprache).
‚Gießen‘ hat sechs Buchstaben (Metasprache).
Der Satz ‚Gießen ist eine Stadt‘ ist deskriptiv (Metasprache).
Nanek > 06.05.2014, 00:12:37
janwo > 06.05.2014, 10:18:59
(06.05.2014, 00:12:37)Nanek schrieb: Alleine hier: http://books.google.de/books?id=HVm4IFm4...iv&f=false
Zitat:"Metasprachliche Ausdrücke sind solche, mit denen Aussagen über Sprache gemacht werden."
-> Anweisung: typographisch kenntlich machen, meist kursivieren
Nanek > 08.05.2014, 22:58:02
janwo > 09.05.2014, 10:23:43
(08.05.2014, 22:58:02)Nanek schrieb: 2. Metasprachlicher Gebrauch wird hingegen zur Differenzierung unterstrichen.Nicht Objektbezug, das ist was anderes. Du machst ja eine Aussage über die lautliche und graphematische Struktur des Wortes, d.h. das Wort Mädchen ist das Objekt deiner Betrachtung. Du referierst also auf das Wort und nicht, wie in der Objektsprache üblich, auf die durch das Wort bezeichnete außersprachliche Wirklichkeit.
-> müsste es dann hier heißen objektsprachlicher Gebrauch? Wenn ich sage "Mädchen hat 7 Buchstaben und besteht aus einem Umlaut" dann stellt Mädchen doch nichts dar, was es objektsprachlich geben würde? Mädchen als Wort, also als reine Zusammensetzung von Buchstaben, steht in diesem Sinne ja in keinem Bezug zu einem realen Objekt?
Zitat:Das Wort Mädchen hat 7 Buchstaben und einen Umlaut.vs.
Zitat:Das WortDas Mädchen geht am Fluss spazieren.
(08.05.2014, 22:58:02)Nanek schrieb: Wenn ich schreibe "Mädchen besteht aus den Semen [X], [Y] und [Z]" oder "es ist fraglich, ob Mädchen bereits die Bedeutung der Ehelosigkeit zugrunde liegt" dann gebrauche ich das Wort Mädchen nun wie? Ich hätte nun gesagt "metasprachlich". Wie formuliere ich das korrekt in einem Hinweis?:(
Nanek > 09.05.2014, 12:13:21
Zitat:"Während in den 5 Zeilen von Position 3 bei der Frau belanglose Dinge aufgezählt werden, ist beim Mann und seinen 45 Zeilen von "X, Y", von "Z" und "A" die Rede. Hier fällt entsprechend auf, dass die Frau immer nur ist, z.B: b, c, d, [...]."
janwo > 09.05.2014, 13:30:04
(09.05.2014, 12:13:21)Nanek schrieb: Du bist super! Ich glaube, nun ist mir einiges deutlicher. Nur bitte keine Entschuldigungen, dass Du mir nicht sofort und v.a. nachts noch antwortest. Dass Du Dir überhaupt die Zeit dafür nimmst, finde ich unglaublich nett. Also: Dickes Danke.Gerne doch! Die Thematik ist ganz sicher auch für andere interessant. Manche trauen sich aber nicht, derlei öffentlich zu fragen.
(09.05.2014, 12:13:21)Nanek schrieb: Einen kleinen Problemfall hätte ich da noch. Wenn ich über die Lemmaeinträge schreibe, bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich das unterstreichen muss, ob es also Objekt einer metasprachlichen Äußerung ist. BSP.: "Während das Mädchen hingegen stets als nett, niedlich und angepasst beschrieben wird, wird er in seinem Eintrag als wilder Bengel inszeniert." Also "Während das Wort Mädchen hingegen stets als [...]" kann ich nun nicht wirklich schreiben, die Probe funktioniert nicht. Allerdings ist es ja so, dass das Mädchen hier den prototypischen Gebrauch für das Wort Mädchen illustrieren soll. Wie also verfahren? Eigentlich (in meinem Fall) kursivieren und nicht unterstreichen, da es ja auf das greifbare Objekt "Lemmaeintrag" referiert?
Zitat:"Während Mädchen hingegen stets als nett, niedlich und angepasst beschrieben werden, werden Jungen in seinem Eintrag als wilde[r] Bengel inszeniert."
(09.05.2014, 12:13:21)Nanek schrieb: Ähnliches Problem, wenn ich in meinem Ausblick die Empfehlung gebe, das Ganze thematisch breiter zu untersuchen, also auch Schwester, Bruder, Tochter, Sohn, Mutter, Vater etc. Da geht es ja nicht um die Untersuchung der Wörter an sich, sonder um ihre Darstellung in Wörterbüchern. Also um Lemmaeinträge. Wie also verfahren? Gar nicht hervorheben, unterstreichen (wie alles inhaltlich einigermaßen Zitierte) oder unterstreichen? Meine Dozentin hat in ihrem Aufsatz die zuletzt genannten Fällen kursiviert, was obiges angeht, ist sie jedoch unterschiedlich verfahren.
(09.05.2014, 12:13:21)Nanek schrieb: Ich gebe einmal ein abgeändertes Beispiel, da ich ja nicht möchte, dass Google hierher verweist, wenn man nach dem Aufsatz sucht:
(09.05.2014, 12:13:21)Nanek schrieb:Zitat:"Während in den 5 Zeilen von Position 3 bei der Frau belanglose Dinge aufgezählt werden, ist beim Mann und seinen 45 Zeilen von "X, Y", von "Z" und "A" die Rede. Hier fällt entsprechend auf, dass die Frau immer nur ist, z.B: b, c, d, [...]."
Daraus würde ich ableiten, dass ich Frau als Lemmaeintrag unterstreiche, wenn ich aber über die dort dargestellte Frau (also das Frauenbild) schreibe, lasse ich das hingegen unmarkiert?
Zitat:"Während in den 5 Zeilen von Position 3 bei Frau belanglose Dinge aufgezählt werden, ist bei Mann und seinen 45 ...Eben weil es hier um das Wort bzw. dessen Lemmaeintrag geht und nicht einen generisch definiten Mann ("der Mann als solcher").